Der Juli 2024. Ein Sommermonat ganz ohne Sommerloch. Im Gegenteil. Epochale Umwälzungen zeichnen sich ab bei uns. Und das ist gut, herausfordernd, spannend, zum Fürchten, vorfreudig und vieles mehr. Gut, dass wir auch in den Familienurlaub starten durften.
Das Leben ändert sich
Ein Schulkind mehr
Sohn 02 kommt im Herbst in die Schule. Das ist ziemlich unglaublich. Nicht nur, weil die Kindergartenzeit so schnell vergangen ist – das geht wahrscheinlich allen Eltern so.
Sondern weil Sohn 02 vom Kabuki Syndrom betroffen ist. Weil anfangs überhaupt nicht klar war, ob er das Schulalter erreichen wird. Weil das in allen Herausforderungen als behinderte Familie einfach ein mega Feierpunkt ist. Und weil Sohn 02 stolzer nicht sein könnte, dass er jetzt auch groß ist. Und demnächst Hausaufgaben machen darf. Dass ihn ein Bus an der Haustür abholen wird und er täglich Bus fahren darf, ist für ihn ein weiterer Höhepunkt – er liebt es, mit Bus und Bahn unterwegs zu sein.
Der Weg dorthin, eine passende Schule zu finden und alles dafür zu organisieren war und ist absolut heraus- bis überfordernd. Wie irgendwie alles, was man so für Sohn 02 organisieren will und muss (immer im Vergleich zu Sohn 01 gesehen). Aber jetzt sind die meisten Schritte gemeistert und wir konnten die Förderschule sogar schon mal mit dem Sohn besuchen.
Dann gabs Abschiedsfeiern im Kindergarten, das „Rausrutschen“ am Ende und viele Emotionen.
Jetzt sind erst mal Ferien. Zwischenzeit für Sohn 02. Ab Herbst wird sich sein und unser Leben auf jeden Fall ändern. Sohn 02 freut sich wie Bolle. Wir freuen uns mit ihm – und sind gespannt, wie es werden wird.
So oder so: Es ist unfassbar spannend und ganz wunderbar, Sohn 02 auf seinem Weg zu begleiten und zu sehen, wie er sich trotz aller Herausforderungen, stetig weiterentwickelt.
Jetzt haben wir also zwei Schulkinder. Wir sind ja schon ein bisschen stolz auf die beiden.
Wiedereingliederung in Sicht
Seit Juli 2023 bin ich nun raus aus dem bis dahin normalen Alltag. Vorher war Höchstleistung, Organisationsgenialität, Flexibilitätsolympiade und dabei trotzdem Ohnmachtsgefühl an der Tagesordnung. Dann Burnout-Diagnose – und es ging tatsächlich nichts mehr. Also so gar nichts. Monatelang.
Seitdem ist viel passiert. Erholung, langsam wieder zu Kräften kommen, reflektieren, an mir arbeiten, Rückschläge verkraften, eine Reha nutzen und mir klar werden, wie mein Leben aussehen soll, genauer gesagt muss, damit ich es schaffen kann. Trotz allen Herausforderungen als behinderte Familie und der leider vorhandenen Notwendigkeit Geld zu verdienen.
Dieser Weg ist noch lange nicht abgeschlossen. Mir geht es viel besser und ich habe einige hilfreiche Strategien für mich gelernt. Aber unser Familienalltag ist trotzdem oft bis meistens überfordernd. Und wird es bleiben. Dazu ist meine Kraft und Energie nicht zu 100 % zurück und ich fürchte auch, dass einiges nicht so ganz wiederkommen wird, oder mir Burnout-Symtome lange erhalten bleiben. So kann ich mich z. B. trotz aller Erholung und allen Trainings zum Trotz nach vor nicht wahnsinnig gut konzentrieren und bin weiter ziemlich lärmempfindlich, um mal zwei Dinge zu nennen.
Ein großer Meilenstein auf dem Weg zurück ins „normale Leben“ (was auch immer das genau sein mag) ist die Wiedereingliederung auf der Arbeit. Im September solls losgehen. Erst mal mit 2 Stunden die Woche. Klingt nach ziemlich wenig (vor allem, weils vorher meistens eher 10plus Stunden waren), aber ich habe echt gehörig Respekt davor.
Einerseits freue ich mich total darüber und darauf. Das ist ein ziemlich großer Schritt und Symbol dafür, dass ich näher an Normalität, als an Burnout bin. Andererseits bin ich auch ziemlich gespannt, wie ich das dann schaffe und ob die eingeübten Strategien etc. ausreichend sind und helfen …
Spannend wirds so oder so. Wenn alles gut läuft, werde ich Ende Oktober/Anfang November wieder so richtig arbeiten. Krasse Sache.
Frisch gebloggt
Der Juli war blogreich.
- Du bist ein Wunderwerk der Liebe Gottes – ein Erlebnis, wie das Reich Gottes einmal exemplarisch Wirklichkeit wurde.
- Finde deine Ruheinseln: Stressbewältigung im hektischen Alltag – Einige meiner Burnout-Learnings. Vielleicht was für dich als Prophylaxe?!
- Kann KI menschliche Dozent:innen ersetzen? – Ich bin ja so was von gerne Dozent! Und ich fände es tatsächlich sehr schade, wenn die Antwort auf diese Frage „ja“ lauten würde.
- Das wusstest du noch nicht: überraschende Einblicke in das Christentum
- Burn-out-Phasen: Verstehen, Erkennen und Vorbeugen – Dinge, die ich gern vorher gewusst hätte. Für dich getestet 😉
- Ein Tag in meinem Leben. So sah mein 12. Juli 2024 aus.
- Monatsrückblick Juni 2024: Harte Grenzen – weiter Raum.
- Heikos To-Want-Liste Juli bis September 2024
Ein paar neue Bücher gab es auch. Welches gefällt dir am besten?
Dann gabs einige Artikel rund um das Kabuki Syndrom, von dem Sohn 02 betroffen ist:
- Kabuki Syndrom: Was ist das eigentlich genau?
- Kabuki Syndrom: Was sind die häufigsten Symptome?
- Kabuki Syndrom: Wie wird das Kabuki Syndrom diagnostiziert?
- Kabuki Syndrom: Vererbung und Genetik
- Kabuki Syndrom: Welche Therapieansätze gibt es?
- Kabuki Syndrom: Einfluss auf das Leben von Betroffenen und Familien
- Kabuki Syndrom: Ressourcen für weitere Informationen und Unterstützung
- Kabuki Syndrom: Wie Eltern zu Unterstützung und Wohlbefinden Betroffener beitragen können
- Kabuki Syndrom: Inklusion und Akzeptanz in der Gesellschaft
- Kabuki Syndrom: Aktuelle Forschung
- Kabuki Syndrom: Wie du helfen kannst
- Die ganzen Kabuki-Artikel sind in einem (schon älteren) Überblick-Beitrag zusammengefasst und verlinkt.
Was sonst noch los war im Juli 2024
Einladung zur Blogparade
Im August läuft Judith Peters Blogparaden-Sommer. Und ich mache mit.
Hast du Lust, einen Blogbeitrag zum Thema: „Wie ich mir Ruheinseln im hektischen Alltag schaffe“ aus deiner Perspektive zu schreiben? Das würde mich voll freuen!
Alle weiteren Infos findest du, wenn du dem Link oben folgst.
Vielleicht ein Fantasyroman
Ich versuche mich an einem Roman. Als Erweiterung meiner Schreibprojekte. Weil mir Schreiben Spaß macht. Weil ich testen will, ob ich mich dafür (nach Burnout) schon wieder gut genug konzentrieren kann. Also quasi als Übung für meinen Kopf und mein Wohlbefinden. Vielleicht wird ein Buch draus. Vielleicht am Ende auch nicht.
Schau doch mal rein:
Einige Leute unterstützen mich dabei, alles, was ich so zusammendenke auf Logik, Sinn etc. zu prüfen. Wenn du Lust hast, dabei zu sein, melde dich gern bei mir.
Urlaub – jippie!
Mit der letzten Juli-Woche sind wir in den Urlaub gestartet. An die Ostsee. Weil wir das Meer lieben. Und ich den Weitblick. Und den Wind und … ach überhaupt.
Wie war dein Juli 2024?
Schreibs mir in die Kommentare.
Das war spannend? Dann lies mal DAS hier:
Heikos To-Want-Liste Oktober bis Dezember 2024
Heikos To-Want-Liste Oktober bis Dezember 2024. Weniger müssen müssen und mehr wollen dürfen. Und über alles freuen, was wird 😉
Stille-Retreats: Wie du dir Auszeiten für die Seele gestaltest
Erfahre, wie du ein Stille-Retreat planst. Mit Tipps für eine spirituelle Auszeit, die deine Seele stärkt und Raum für Gott schafft.
Die Kraft der Stille: 106 x christliche Meditation für dein spirituelles Wachstum
Entdecke 106 Praktiken der christlichen Meditation in einer übersichtlichen Liste, um dein spirituelles Wachstum zu fördern und inneren Frieden zu finden.
Bilder: Dall-E, Canva.
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Ich finde es unglaublich, was Ihr so meistert und freue mich über Deine Freude, dass auch Euer 2. Sohn bald in die Schule darf. Und er sich unglaublich darüber freut. Wie schön!
Für Deine Wiedereingliederung drücke ich Dir ganz fest die Daumen. Für mich war damals klar, dass ich nur wieder zurück ins Unternehmen kann, wenn ich eine neue Perspektive habe und das war damals die vorerst letzte Coachingausbildung. Irgendwann bin ich dann doch raus aus dem Unternehmen. Wenn ich zurückblicke kann ich sehen, dass sich auch die vielen privaten Krisenjahre ordentlich viel Kraft gekostet hatten.
Vielleicht ist ja das Schreiben am Roman Deine „Perspektive“. Das, was Dir ein neues Gleichgewicht ermöglicht.
Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen und erholsamen Urlaub und habt dann einen guten start.
Liebe Grüße,
Marita
PS: Geiles Wort: Flexibilitätsolympiade. Das merke ich mir
Hallo Marita,
vielen Dank für deine lieben Wünsche. Das nehme ich gerne alles genau so.
Ja, ich liebe das Schreiben schon sehr. Da komme ich deutlich mehr zu mir und zum klaren Denken als sonst. Wer weiß, vielleicht wird da tatsächlich ein „Begleiter“ für mich draus.
Gott befohlen
Heiko