Die Vererbung des Kabuki-Syndroms, einer seltenen genetischen Erkrankung, ist ein komplexes Thema. Die Erkrankung wird durch Mutationen in spezifischen Genen verursacht und kann unterschiedliche Vererbungsmuster aufweisen.
Dem gehen wir im Folgenden auf die Spur, klären, welche genetischen Faktoren eine Rolle spielen und wie betroffene Familien damit umgehen können.
Vererbungsmuster
Das Kabuki Syndrom wird in den meisten Fällen nicht in einem einfachen Mendelschen Erbgang vererbt. Sondern es tritt überwiegend sporadisch auf. Das bedeutet, dass die Mutationen neu bei dem betroffenen Individuum entstehen und nicht von den Eltern geerbt werden.
Die meisten Fälle des Kabuki Syndroms, insbesondere diejenigen, die mit Mutationen im KMT2D-Gen verbunden sind, resultieren aus de novo Mutationen. Diese spontanen genetischen Veränderungen treten zum ersten Mal in der Keimzelle (Ei oder Sperma) eines der Eltern oder früh in der embryonalen Entwicklung auf, ohne dass die Eltern Träger der Mutation sind.
Es gibt jedoch auch Fälle, besonders jene, die mit Mutationen im KDM6A-Gen assoziiert sind, die X-chromosomal vererbt werden können.
Wie wahrscheinlich ist es, dass Geschwister eines Betroffenen ebenfalls das Syndrom entwickeln?
Die Wahrscheinlichkeit, dass Geschwister eines Betroffenen ebenfalls das Kabuki Syndrom entwickeln, hängt somit stark von der spezifischen genetischen Ursache des Syndroms im betroffenen Familienmitglied ab. Die meisten Fälle des Kabuki Syndroms sind auf de novo Mutationen in den Genen KMT2D oder KDM6A zurückzuführen. Deswegen ist das Risiko, dass Geschwister ebenfalls betroffen sind, typischerweise gering. Vor allem, wenn die Mutation spontan beim ersten Kind aufgetreten und nicht in den Keimzellen der Eltern vorhanden ist. In solchen Fällen liegt das Wiederholungsrisiko für Geschwister bei nahezu den üblichen Bevölkerungsraten.
Allerdings, wenn ein Elternteil Träger einer vererbbaren Mutation ist, wie es bei X-chromosomal vererbten Fällen durch Mutationen im KDM6A-Gen der Fall sein kann, ändert sich das Risikoprofil.
Da das KDM6A-Gen auf dem X-Chromosom liegt, wird das Syndrom in diesen Fällen oft von Müttern, die Trägerinnen der Mutation sind, übertragen. In solchen Fällen können männliche Nachkommen, die das mutierte Gen von der Mutter erben, stärker betroffen sein als weibliche. Söhne, die das mutierte X-Chromosom von der Mutter erben, werden das Syndrom entwickeln. Denn sie haben kein zweites X-Chromosom als Backup. Während Töchter, die das mutierte Gen erben, möglicherweise nur Träger sind oder milde Symptome zeigen, abhängig von der Inaktivierung des X-Chromosoms.
In solchen Fällen kann das Risiko, dass weitere Kinder betroffen sind, signifikant erhöht sein. Dies sollte in einer genetischen Beratung detailliert besprochen werden.
Genetische Beratung
Für Familien, in denen das Kabuki Syndrom diagnostiziert wurde, ist eine genetische Beratung daher äußerst empfehlenswert. So kann das Wiederholungsrisiko für Geschwister und zukünftige Generationen genau bestimmt und umfassend zu verstanden werden. Solch eine Beratung kann den Eltern helfen, informierte Entscheidungen über weitere Kinderwünsche zu treffen. Und die notwendigen Vorbereitungen und Überwachungen in zukünftigen Schwangerschaften zu planen.
Gibt es Umweltfaktoren, die das Risiko für das Kabuki Syndrom erhöhen können?
Derzeit gibt es keine bekannten Umweltfaktoren, die direkt das Risiko für die Entwicklung dieser genetischen Erkrankung erhöhen könnten. Die Forschung konzentriert sich daher eher auf das Verständnis der genetischen Mechanismen und der pathophysiologischen Prozesse, die dem Syndrom zugrunde liegen.
Allerdings können Umweltfaktoren eine Rolle bei der Ausprägung und des Schweregrads von Symptomen spielen, selbst bei genetisch bedingten Erkrankungen.
In diesem Kontext können Faktoren wie Zugang zu Gesundheitsversorgung, Ernährung und allgemeines Wohlbefinden die allgemeine Gesundheit und die Managementmöglichkeiten für Personen mit Kabuki Syndrom beeinflussen. Solche Einflüsse können nicht das Auftreten der Krankheit selbst initiieren. Aber sie können den Verlauf und die Handhabung der Krankheitssymptome und der damit verbundenen Komplikationen modifizieren.
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Bilder: privat, Dall-E, Canva.
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