Kabuki Syndrom: Was sind die häufigsten Symptome?

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Die häufigsten Symptome des Kabuki Syndroms - Heiko Metz

Das Kabuki-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung, die sich durch eine Vielzahl komplexer und vielfältiger Symptome auszeichnet. Betroffene Personen weisen oft markante Gesichtsmerkmale, Wachstumsverzögerungen und geistige Entwicklungsstörungen auf. Hinzu kommen häufig Skelettanomalien und Organanomalien, die Herz, Nieren und das Verdauungssystem betreffen können.

In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die verschiedenen Symptome des Kabuki-Syndroms.

Welche Hauptmerkmale charakterisieren das Kabuki Syndrom?

Das Kabuki Syndrom ist durch eine Reihe von Hauptmerkmalen gekennzeichnet, die sowohl physische als auch neurologische Aspekte umfassen.

Typisch sind dabei:

Gehirn

  • Leichte bis mäßige intellektuelle Beeinträchtigung,
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Sprachschwierigkeiten
  • Schlechte Koordination und räumliches Sehvermögen
  • Ängste und zwanghaftes Verhalten
  • Schlafstörungen
  • Krampfanfälle

Muskeln/Skelett

  • Fortbestehen fetaler Fingerpolster
  • Kleinere Hände und Füße sowie kurze, manchmal gekrümmte Finger und Zehen
  • Niedriger Muskeltonus
  • Gelenküberbeweglichkeit, die zu Gelenkschmerzen und -instabilität führen kann
  • Wachstumsdefizite
  • Skelett-Anomalien wie Skoliose

Säuglinge haben bei der Geburt normalerweise normale Wachstumsmesswerte. Zeigen jedoch oft später ein „Gedeihstörung“ aufgrund einer Kombination von Symptomen wie schlechtem Wachstum und Fütterungsproblemen. Mehr dazu, mit für Kabuki angepassten Wachstumstabellen, findest du hier.

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Gastrointestinal/Renal/Immun

  • Fütterungsschwierigkeiten einschließlich Reflux
  • Nierenanomalien reichen von strukturellen Unregelmäßigkeiten bis zu Funktionsstörungen, die sorgfältige medizinische Überwachung erfordern
  • Endokrine Störungen
  • Hernien
  • Darmdysmotilität
  • Immunschwächen
  • Gastrointestinale Probleme wie gastroösophagealer Reflux, Hernien und Darmdysmotilität sind weitere Herausforderungen, die die Ernährung und das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Niedriger Muskeltonus (Hypotonie) und schlechte oromotorische Koordination (Bewegungen, die für das Saugen, Kauen, Schlucken und Sprechen benötigt werden), können zu den Herausforderungen beitragen.

Kopf/Gesicht

  • Hörverlust
  • Blaue Skleren, Augen- und Sehstörungen
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
  • Fehlende und/oder weit auseinanderstehende Zähne
  • Lange Öffnung zwischen den Augenlidern (Palpebralrisse), die den Augen eine charakteristische, fast mandelförmige Form geben
  • Ausgeprägte Augenbrauen, markant, prominent und oft in der Mitte verbunden sind
  • Kurzer Nasensteg mit eingesunkener Spitze
  • Große oder tief sitzende Ohren

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„The beautiful faces of kabuki syndrome“ von All things Kabuki.

Herz

  • Angeborene Herzfehler sind ein ernstes und häufiges Problem, das von kleinen septalen Defekten bis zu komplexen Herzfehlbildungen reicht, welche oft chirurgische Eingriffe erforderlich machen

Sonstiges

  • Weiterhin können Anomalien der Genitalien und hormonelle Störungen vorliegen, die eine zusätzliche medizinische Betreuung und möglicherweise hormonelle Therapien erfordern.
Die häufigsten Symptome des Kabuki Syndroms - Heiko Metz
Die häufigsten Symptome des Kabuki Syndroms – Heiko Metz, angelehnt an Informationen der Kabuki Syndrome Foundation.

Diese Merkmale variieren stark zwischen einzelnen Betroffenen. Sowohl was Vorkommen, als auch Ausprägung angeht, was die Diagnose und das Management dieser Erkrankung herausfordernd macht.

Die breite Palette von Symptomen erfordert eine umfassende medizinische Betreuung durch ein multidisziplinäres Team, das darauf spezialisiert ist, die vielfältigen Bedürfnisse von Personen mit Kabuki Syndrom zu adressieren und ihre Lebensqualität zu maximieren.

Wie beeinflusst das Kabuki Syndrom die kognitive Entwicklung?

Das Kabuki Syndrom beeinträchtigt die kognitive Entwicklung von Betroffenen in verschiedener Hinsicht. Wobei das Spektrum von leichten Lernschwierigkeiten bis zu signifikanten kognitiven Behinderungen reichen kann. Kinder mit diesem Syndrom zeigen oft schon früh Anzeichen von Entwicklungsverzögerungen, die multiple Aspekte ihrer Entwicklung betreffen können. Die motorische Entwicklung verzögert sich häufig, was sich im späteren Erreichen von Meilensteinen wie dem Sitzen, Krabbeln und Gehen äußert. Die sprachliche Entwicklung ist ebenfalls ein kritisches Gebiet. Viele Kinder haben lange Zeit Schwierigkeiten, einfache Worte zu artikulieren oder Sätze zu bilden.

Diese Entwicklungsverzögerungen sind oft verbunden mit kognitiven Einschränkungen, die das Lernen erschweren. Kinder mit Kabuki Syndrom können Schwierigkeiten haben, neuen Stoff zu verstehen und zu behalten, was spezielle pädagogische Ansätze erfordert. Einen DeepDive zu Aufmerksamkeitsschwierigkeiten beim Kabuki-Syndrom gibt es hier.

Überdies können Verhaltensprobleme und emotionale Schwierigkeiten auftreten. Etwa kurze Aufmerksamkeitsspannen, Hyperaktivität oder auch zurückgezogenes Verhalten, die zusätzlich in therapeutischen Settings adressiert werden sollten. Auch Ängste sind ein zu beachtendes Thema.

Frühzeitige Interventionen durch spezialisierte Frühförderprogramme und Therapien wie Ergotherapie, Sprachtherapie und Physiotherapie sind entscheidend, um die Entwicklung dieser Kinder zu fördern und ihre Integration in schulische und soziale Umgebungen zu erleichtern.

Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, ist eine proaktive und kooperative Herangehensweise erforderlich, die Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und Therapeuten einbezieht. Durch eine solche Zusammenarbeit können individuell angepasste Lernumgebungen geschaffen werden, die die Stärken der Kinder fördern und ihre Herausforderungen mindern. Die umfassende Unterstützung und Anpassung des Lernumfelds sind entscheidend. Um den Kindern mit Kabuki Syndrom zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten und eine verbesserte Lebensqualität zu erreichen.

Unterschiede im Krankheitsverlauf und in der Symptomausprägung.

Die Symptome des Kabuki Syndroms können von Person zu Person erheblich variieren. Was sowohl die Diagnose als auch das Management dieser Erkrankung kompliziert macht.

Während einige Betroffene alle klassischen Merkmale wie ausgeprägte Gesichtszüge, Skelett-Anomalien und Entwicklungsverzögerungen aufweisen, können andere nur subtile Anzeichen zeigen oder vorwiegend interne Anomalien wie Herz- und Nierenfehler haben.

Diese Variabilität ist teilweise auf die unterschiedlichen genetischen Mutationen zurückzuführen, die das Syndrom verursachen können. Mutationen führen etwa im KMT2D-Gen oft zu einem vollständigeren Phänotyp. Während Mutationen im KDM6A-Gen mit einer etwas anderen Symptomatik verbunden sein können, die oft weniger schwere körperliche Anomalien umfasst.

Zusätzlich zu diesen genetischen Faktoren können auch Umweltfaktoren, das Geschlecht und das individuelle genetische Profil einer Person die Ausprägung der Symptome beeinflussen.

Beispielsweise erleben manche Kinder mit Kabuki Syndrom signifikante kognitive Beeinträchtigungen, während andere nur leichte Lernschwierigkeiten haben. Ebenso variieren die medizinischen Komplikationen. Einige Individuen können schwere Herzdefekte haben, die chirurgische Eingriffe erfordern. Während andere möglicherweise nur geringfügige kardiale Anomalien aufweisen.

Die Bandbreite der Entwicklungsverzögerungen ist ebenfalls groß. Einige Kinder beginnen später zu sprechen und zu laufen, erreichen aber letztlich eine gute Selbstständigkeit. Während andere langfristige Unterstützung in vielen Bereichen des täglichen Lebens benötigen. Auch das Spektrum der Verhaltensweisen kann breit sein, von Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefiziten bis zu sozialer Zurückgezogenheit.

Diese heterogene Ausprägung der Symptome erfordert eine sehr individuelle Herangehensweise. Sowohl in der medizinischen Behandlung, der pädagogischen Förderung und der sozialen Unterstützung. So wird sichergestellt, dass jedes betroffene Kind die benötigte spezifische Hilfe erhält, um seine Potenziale voll ausschöpfen zu können.

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Bilder: privat, Dall-E, Canva.

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