Wenn ich das gewusst hätte: wollen wir ein behindertes Kind bekommen?

Kategorisiert in Familie mit Behinderung
Wenn ich das gewusst hätte: wollen wir ein behindertes Kind bekommen?

Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Das Leben ist echt nicht fair. Im Gegenteil: Es wirft dir wann und dann Stolpersteine oder dicke Felsbrocken in den Weg. Und ab und zu donnert sogar eine ganze Lawine runter. Wie lässt sich so eine Lebenskrise überstehen? Zumal, wenn es dabei um das eigene Kind geht? Was gibt Hoffnung?

Dieser Artikel ist auch mein Beitrag zur Blogparade „Komfortzone verlassen – wie das meine persönliche Entwicklung vorangebracht hat“ von Alessandra Sommer.

Wenn ein Kind geboren wird …

… sich entwickelt und all das Gute und Schöne, das Gott in diesem „neuen Menschen“ angelegt hat, zum Vorschein kommt, ist das immer ein Wunder – ein wunderbares Wunder geradezu. Erst recht, wenn direkt nach der Geburt festgestellt wird, dass der frische Erdenbewohner mit diversen Fehlbildungen zur Welt gekommen ist und sein Überleben und Entwickeln alles andere als sicher ist. So haben wir es 2017 bei der Geburt von Sohn 02 erlebt.

Seitdem spreche ich mit vielen Menschen über die schwierige, für uns emotional kaum fassbare und noch weniger sinnvoll handlebare Situation rund um Sohn 02. Es ist unfassbar, wie viele Menschen an uns denken, für uns beten, uns unterstützen und in aller eigenen Hilflosigkeit trotzdem signalisieren wollen: Ihr seid nicht allein. Das tut unglaublich gut. Vor Kurzem sagte in einem solchen Gespräch jemand zu mir: „Wenn ich vor der Geburt meines Kindes gewusst hätte, dass es so krank ist und was das dann konkret für Folgen hat, dann hätte ich, glaube ich, lieber kein Kind bekommen.“ Da musste ich kurz drüber nachdenken … wollen wir ein behindertes Kind bekommen?

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Was man alles wissen könnte

Wenn ich vorher gewusst hätte, wie chronisch krank und dadurch behindert Sohn 02 werden würde. Wenn ich gewusst hätte, wie viel Mist, Schmerzen, Zwang und Angst er erleben und durchleiden muss. Wenn ich gewusst hätte, wie körperlich weh es einem tun kann, wenn das eigene Kind völlig unschuldig und unverdient leidet. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie sehr das unser aller Leben bestimmen und prägen wird. Wenn ich gewusst hätte, was das alles kostet an Zeit, Kraft, Geld. Wie groß der Strauß von Stilblüten deutscher Bürokratie werden wird, den wir quasi nebenbei so ansammeln. Wenn ich gewusst hätte, wie überfordernd das für jeden Einzelnen meiner Familie werden wird, ebenso wie für uns zusammen.

Wenn ich gewusst hätte, dass Ärzte auch nur Menschen sind. Menschen, die ich in einem Moment bewundere und liebe, weil sie meinem Kind helfen; und manchmal Sekunden später zutiefst wütend auf ihre Kommunikationsunfähigkeit, ihre Beschränkungen in Diagnose und Therapie bin. Wenn ich das gewusst hätte, dass meine Kraft, meine emotionale Belastbarkeit, mein Vertrauen in Gott als gut und zugewandt, meine Ehe, mein Bild von mir als Vater, Ehemann, Glaubender und Mensch so stark gefordert werden würden, wie noch nie. Oft über die Grenzen des bisher vorstellbaren, manchmal über die Grenzen des eigentlich Möglichen hinaus. 

Wenn ich das gewusst hätte, dass wir völlig unvorbereitet, im Nebel nach einem sicheren Grund stochernd, Entscheidungen treffen sollen, eigentlich müssen, uns dagegen sträuben und irgendwie doch auch wollen, die über Leben und Tod befinden. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich irgendwann noch nicht einmal mehr weiß, wofür ich konkret beten soll. Und Gott dieses Kind nur noch hinhalten und bitten kann: Mach es gut mit ihm – und lass uns nicht irre werden daran.

Wenn ich das gewusst hätte … dann

Wenn ich das alles vorher gewusst hätte. Ich hätte im Ethikunterricht in TABOR wohl (noch) besser aufgepasst, als es um Sterbehilfe und ähnliches ging. Gebracht hätte das zwar wahrscheinlich auch wenig. Denn die theoretische Beschäftigung mit einem solchen Thema ist halt noch nicht mal das Abziehbild des Hauchs eines Dunstes einer Ahnung von dem, was es in echt und wirklich bedeutet, wenn man es selbst durchlebt.

Ich hätte gehörig Angst gehabt, dann aber in typischer Selbstüberschätzung gedacht: „Das packen wir schon“ und wäre zur Tagesordnung übergegangen.

Ich hätte es wohl einfach nicht geglaubt – noch nicht einmal mir selbst.

Ist das nicht aber auch egal?

Jetzt hab ich das alles vorher nicht gewusst. Ich weiß auch nicht, wie alles weiter gehen und welche an Herausforderungen es weiter mit sich bringen wird. Ich kann nicht sagen, wie das Urteil von Sohn 02 zu der Frage ausfallen würde, ob er selber lieber nicht geboren worden wäre, wenn …

Aber ich kann für mich mehr als deutlich sagen: Egal wie (über-)anstrengend das alles sein mag. Egal wie viel es mich persönlich kostet, diesen kleinen Mann durch sein bisher sehr unfreundliches Leben zu begleiten. Ich liebe diesen Minikerl. Und dieser Liebe ist es – immer wieder zu meinem eigenen Erstaunen – egal, wie hoch die Kosten sind. Sie freut sich am anderen und konserviert die schönen Momente, wunderbaren gemeinsamen Erlebnisse und und und.

Wenn ich das alles vorher gewusst hätte. Die Frage „Wollen wir ein behindertes Kind bekommen?“ stellt sich für uns nicht. Ich wollte die Momente trotzdem nicht missen, wenn ich nach einem langen Tag nach Hause komme und Sohn 02 vor Freude nicht weiß, wohin mit sich, weswegen er gleichzeitig grinst wie ein Honigkuchenpferd, mit beiden Händen winkt und wild den Kopf schüttelt. Ich wollte die Momente nicht missen, zu erleben, wie sehr sich die beiden Brüder lieben. Wie sie es beide genießen, wenn wir als Familie zusammen sind und einfach Zeit haben. Ich möchte nicht verpasst haben zu erleben, wie sich Sohn 02 an mich kuschelt, wenn ich ihn auf den Arm nehme, weil er sich erschrocken, der Pflegedienst ihn geärgert oder der Arzt mal wieder erfolglos versucht hat, Blut abzunehmen. Oder wie Sohn 02 auf seine Weise und in seinem Rahmen die Welt entdeckt und freudig-stolz ist, wenn ihm etwas Neues gelingt …

Verrückt, oder?!

Das ist irgendwie verrückt. Ich weiß, was uns das alles bisher schon gekostet hat und kann nur erahnen, was es uns noch abverlangen wird. Rein vernünftig betrachtet … aber der Liebe ist das ziemlich Wurscht. Die freut sich lieber über alles Schöne, das da ist und ist gespannt, was wir noch zusammen erleben werden. Wie wir uns immer besser kennenlernen und Beziehung (aus-)bauen können. Wie wir das Geschenk des Anderen immer mehr als solches annehmen und feiern. 

So sehr es aktuell vielleicht eher nach mieser Prognose und begrenzter Lebenszeit aussieht – die Liebe hat noch viel vor. Was für ein Wunder!

Ich freue mich darauf.

Das war spannend? Dann lies mal DAS hier:

Bilder: privat, Dall-E, Canva.

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30 Kommentare

  1. Lieber Heiko, was für eine Herausforderung, da ist meine ein Klacks im Vergleich. Dein Beitrag ist so emotional und tief berührend, dass ich so mitfühlen kann.
    Ich kann jetzt besser verstehen, wie es einem geht, der vom Leben in so eine tiefe Ohnmacht gestellt wird.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Energie, um mit deiner Familie das beste aus dieser Situation zu machen.

    Herzliche Grüße von Anita. ❤️🙋🏼‍♀️

    1. Liebe Anita,
      vielen Dank dir.

      Für mich sind das immer „Sternmomente“, wenn Menschen sich ein bisschen reinfühlen können. Dann fühlt sichs gleich etwas weniger „allein“ an.
      Vielen Dank fürs Drauf-Einlassen!

      Viele Grüße
      Heiko

  2. Hallo Heiko, die Liebe steht über alles und der ist es tatsächlich egal, wie „behindert“ oder „chronisch krank“ jemand ist. Auch diese Menschen sind liebenswert! Als selbst hörbehinderter Mensch kenne ich nur die andere Seite und finde es toll, dass ihr eurem Kind die bedingungslose Liebe gebt, die es braucht, um Wachsen zu können und euch seine Gefühle und Liebe zurückgeben zu können.
    Ich wünsche euch Eltern weiterhin viel Liebe, Kraft, Geduld und Energie!
    Deinem Sohn 02 wünsche ich alles erdenklich Gute, ebenso viel Liebe und dass er später sein Leben hoffentlich selber meistern können wird!
    Viele Grüße Karin

    1. Hallo Karin,
      vielen Dank dir! Das sind gute Wünsche. Nehmen wir alles so! 🙂
      Ich finde das immer wieder gigantisch, wenn die Erkenntnis kickt, dass Liebe wirklich über all solchen Dingen wie Gesundheit, Leistung, vermeintlicher Normalität etc. steht. Leider geht mir das immer wieder etwas Verschütt und muss/darf ständig neu als Schatz gehoben werden.

      Gott befohlen
      Heiko

  3. Lieber Heiko, was für ein bewegender Blogartikel. Danke❣️…dafür, dass du diesen Teil deines Lebens mit uns teilst. Mit allen Höhen, Tiefen, Ängsten und Befürchtungen, aber auch mit aller Hoffnung und Zuversicht bzw. „Gelassenheit“ und „Annahme“ dessen, was ist. Meine Eltern waren vor vielen Jahren mit mir als Kind auch in einer schwierigen Situation. Ich war nach einem epileptischen Anfall bewusstlos. Keiner konnte meiner Mutter sagen, ob und falls überhaupt, wie ich wieder aufwachen würde. Blind, Taub, stumm… schwerst behindert. Die Ärzte machten keinerlei Einschätzung… Als meine Mutter abends völlig aufgelöst und aufgeregt nach Hause kam, wir sprechen von Zeiten, in denen es noch lange kein Social-Media gab und meinen Vater über die Situation informierte, sagte er etwas, wofür ich ihm bis heute dankbar bin. „Dann nehmen wir sie eben, wie sie ist.“ Einfach und doch so hilfreich! Dinge, die sowieso nicht geändert werden können, anzunehmen, wie sie sind. Dazu muss ich sagen, dass mein Vater jetzt keiner war, der über seine Emotionen und sein Innenleben Auskunft gegeben hätte. Er war eher aufbrausend und herrisch. In diesem einen Moment, ist er über sich hinausgewachsen. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Ich bin nach 42 Stunden wieder aufgewacht… und es brauchte noch 6 Wochen um wieder in die Schule gehen zu können, aber dieser Anfall hat mein Leben geprägt. Seit dieser Zeit weiß ich, dass ich mich zuerst um mich und mein Wohlbefinden kümmern muss. Ich wünsche dir und deiner Familie Kraft und Zuversicht für euren gemeinsamen Weg. Atembewegt & Herzlichst, Karin

    1. Hallo Karin,
      was für eine berührende Geschichte! Danke fürs Teilen.
      „Dann nehmen wir sie eben, wie sie ist.“ – so ein kurzer, einfacher Satz. Und gleichzeitig so schwer zu sagen und wirklich zu meinen.
      Wir könnten viel mehr Menschen brauchen auf unserer Welt, die diesen Satz des Öfteren mal sagen. Nicht nur zu den eigenen Kindern.
      Gruß
      Heiko

  4. Lieber Heiko,
    ganz vielen lieben Dank für Deine offene Beschreibung. Ich habe keine Kinder und kann daher nur annähernd nachvollziehen, welche Gefühlswellen Du und Deine Familie täglich, stündlich und minütlich durchlaufen.
    Und es ist so berührend zu lesen, dass Ihr durchhaltet und vor allem die kleinen Momente der Freude und Liebe als Familie wahrnehmt und schätzt. Und dass das für Euch auch immer noch zählt trotz der Anstrengungen und vor allem trotz der vielen Hürden, die Euch gestellt werden.
    Viele Grüße Gesa

    1. Hallo Gesa,
      danke dir sehr für deine Wahrnehmung und das Teilen. Das tut gut 🙂
      Es ist tatsächlich nicht immer leicht auch die positiven, schönen Dinge und Momente zu sehen – und es gelingt uns bei Weitem nicht immer.
      Aber insgesamt gibt es einfach entschieden zu viel Schönes, Gutes und Lustiges, als dass wir das nicht feiern könnten!

      Gott befohlen
      Heiko

  5. Lieber Heiko,
    heute mich das „Wheel of Blog“ zu Dir gebracht. Welch ein hoch emotionaler und intensiver Blogartikel! Man spürt förmlich, wie sehr die Liebe in Dir brennt. Wie sie sich ihren Weg schlägt durch all die Hindernisse, die ihn scheinbar in den Weg geschmissen werden. Da brennt etwas, das unauslöschbar ist. Und vielleicht ist es gerade das, was trotz allem an Eurer Situation so wundervoll ist: da ist etwas, was mit dem Verstand nicht greifbar ist. Und genau das ist es, was unser Leben ausmacht.
    Vielen herzliche Dank!

    1. Hallo Jessica,
      wie schön, was du da durch meine hingestammelten Worte durchscheinen siehst.
      Das freut mich sehr – und ja, das macht das Leben aus. Und lebenswert.
      Gruß
      Heiko

  6. Lieber Heiko, Danke für die Liebe, die aus deinen Worten strahlt, die heller leuchtet, als all die Verzweiflung, die Zweifel und Fragen, die spürbar in deinem Text, manchmal die Oberhand gewinnen. Und dann bohrt sich da wieder das Leuchten der Vaterliebe durch, das Annehmen und Erkennen der kleinen Fortschritte. Die Freude, die ihr miteinander teilt. „Wenn ich das gewusst hätte“, diese Gedanken sind so müßig, rauben Energie, die im Hier und Jetzt so dringend benötigt wird und gleichzeitig tauchen sie eben manchmal auf. Wie gut, dass wir sie schreibend be- und verarbeiten können. Wie gut, dass du für dich den Weg gefunden hast, mit dieser wohl größten Herausforderung, die das Leben stellen kann, umzugehen. Den Weg der liebevollen Betrachtung, auf dem du all die Kosten, Zeit, Hindernisse und Zweifel annimmst und einen Umgang damit findest. Beim Lesen deiner Worte ist mir ganz warm geworden. Ich bin berührt, tief berührt von deiner Liebe zu deinem Sohn, zu deiner Familie, zu dir selbst. Danke für diese ermutigende Berührung.
    Ich würde dir gern etwas geben und deshalb mache ich dir ein Angebot. Solltest du mal wieder in einem Zweifel feststecken, dir für den Moment alles über den Kopf wachsen, dann melde dich gern bei mir. Ich biete dir ein Coaching an, kostenfrei. Weil es das ist, was ich kann und weil mich deine Haltung, deine Tatkraft und deine Liebe beeindruckt. Herzliche Grüße Sylvia

    1. Hallo Sylvia,
      hab ganz herzlichen Dank fürs Lesen und Berühren-Lassen.
      Ich freue mich immer sehr, wenn etwas, das wir erlebt habe und ich irgendwie in Worte fassen durfte dann auch tatsächlich etwas transportiert und von der Heraus- und Überforderung, aber eben auch von der Liebe, die tragen kann und will – und die ein bisschen trotzig ganz viel Schönes und Gutes entdeckt.
      Über dein Angebot bin ich ja fast sprachlos. Hab ganz herzlichen Dank dafür. Das bedeutet mir viel!
      Gott befohlen
      Heiko

  7. Lieber Heiko, vielen Dank dafür, dass ich heute auf Deinem Blog gelandet bin und Du mich dadurch an Deinen Gedanken und ein wenig an Deinem Leben teilhaben lässt.

    Ich wurde erst ziemlich spät schwanger und da stand das Thema Risikoschwangerschaft groß im Raum. Mein Mann und ich hatten uns damals für eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden – für den Gynäkologen stand das außer Frage – und ich betete intensiv, dass ich nicht mit einer Diagnose konfrontiert würde, die mir eine Entscheidung abringen würde.

    Ich denke heute, unsere Ehe wäre daran zerbrochen, weil ich diesen kleinen Menschen im Bauch auch schon damals unendlich geliebt habe und mich höchstwahrscheinlich gegen einen Abbruch entschieden hätte.

    Mein Mann lebt inzwischen nicht mehr. Auch damals habe ich gebetet. Dass es bald vorbei sein möge und er von seinen Schmerzen erlöst würde. Durch seinen Tod habe ich andere Prüfungen bekommen, die mich manchmal verzweifeln lassen. Doch ich habe den größten Respekt vor allen, die mit chronisch erkrankten Menschen zu tun haben. Dagegen sind meine Hürden unwichtig.

    Das Leben verläuft selten so, wie wir uns das so vorstellen. Was wir nicht verlieren dürfen ist die Liebe, die Dankbarkeit und die Zuversicht, dass wir das, was unsere Lebensaufgabe ist, auch bewerkstelligen können.

    1. Hey Susanne,
      danke für deine offenen Worte. „Das Leben ist eines der härtesten“, pflegt ein Bekannter von mir zu sagen. Und obwohl er das meist eher halb lustig meint, trifft es das relativ gut, finde ich. Das Leben ist wirklich selten so wie gewünscht und oft anstrengender als erhofft. Einerseits.
      Andererseits steckt in so einem Leben auch so wahnsinnig viel Schönes, Lustiges, Geschenktes … auch mitten in allen Herausforderungen. Und es ist wahnsinnig schön, wenn man das immer wieder mal entdecken darf.
      Bei allen deinen Hürden wünsche ich dir viel Kraft, Weisheit, Mut und Gottes Begleitung – und den Blick für alles Schöne und Gute.
      Gott befohlen
      Heiko

  8. Lieber Heiko,

    ich bin tief berührt und bewegt. Du bist fast brutal ehrlich, lässt kein Thema aus, das im Zusammenhang mit Sohn 02 aufkommt. Ich ziehe den Hut vor dir und deiner Familie. Wie ihr eure Familiensituation meistert, so schwierig sie auch ist und so unberechenbar. Und vor allem, wieviel Liebe da ist, trotz und wegen all der Erschöpfung.

    Hätte ich es wissen wollen, habe ich mich auch gefragt, wenn mir als Spätgebärender wieder einmal eine riskante Untersuchung angedient werden sollte. Ich wollte nicht. Und mir ist immer wieder klar, wieviel Glück ich hatte. Besonders bewusst wird es mir, wenn ich deinen wunderbaren Artikel lese.

    Ich lese bei dir von so viel Kraft, Mut, Liebe, Glauben. Du lässt die anderen Emotionen keineswegs aus, versinkt aber nicht darin.

    Sehr beeindruckend. Dein Artikel. Deine Geschichte. Euer Leben.

    Vielen Dank dafür, und bleibt mutig!

    Liebe Grüße
    Silke

  9. Ich bin immer wieder tief beeindruckt, welche Stärke, Demut, Hingabe, Liebe Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen ausstrahlen.
    Sie alle sind für mich als Mutter, Frau und Ausbildende die Lichtfiguren, die mir aufzeigen, dass die Liebe alles überwinden kann, dass es um die Ganzheit des Individuums geht, dass ich mich an kleinen Erfolgen und glücklichen Momenten erfreuen kann, dass ich mich einlassen kann auf Beziehungen, auch wenn ich nicht weiss, wie lange und in welcher Qualität sie sich entwickeln.
    Danke herzlichst für diesen Artikel und euch als Familie von Herzen alles Gute.

    1. Hab vielen Dank, Gabriella,
      Da werde ich ja halb rot, wenn jemand so was über uns/mich sagt – aber halb freut es mich auch sehr, wenn wir wirklich ein Zeugnis für die Liebe sein können. Das ist mehr, als ich jemals erwartet hätte!
      Viele Grüße
      Heiko

  10. Lieber Heiko,

    ein so berührender Artikel! Wenn ich das alles vorher gewusst hätte – ein Satz, der mich in meiner letzten Schwangerschaft lange begleitete – will ich es wirklich wissen? Und was dann?
    Manchmal ist es gut, dass wir es eben nicht vorher wissen, auch wenn ich nicht im Ansatz nachempfinden kann, welch schweren Weg ihr gehen müsst. Manchmal bewährt man sich an dem Platz, an den Gott uns gestellt hat.
    Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, viel Kraft und Rückendeckung, wenn ihr sie nötig habt.

    Liebe Grüße Irina

  11. Hallo Heiko,
    deine Worte wie Kinderintensivtation, „wenn ich das vorher gewusst hätte“ oder „Ärzte sind nur Menschen“ kommen mir so unglaublich bekannt vor. Unser Sohn hat es leider nicht geschafft und starb. Ich kann daher nur deine anfänglichen Fragen und Ängste nachvollziehen. Das Akzeptieren der Situation, wie auch immer diese aussieht, ist der Schlüssel zum Glück. Nimmt man es an, formt man sich eine neue Weltanschauung. Euer Sohn ist ein besonderes Kind. Das Leben mit ihm ist sicherlich anstrengend aber bestimmt auch motivierend. Er schenkt euch jeden Tag ein Lächeln und zeigt euch, dass ihr alles schaffen könnt. Mit viel Liebe! Macht weiter so!
    Viele Grüße
    Stefanie

    1. Hallo Stefanie,
      danke fürs Lesen und Relaten!
      Ja, da hast du sehr recht. Annehmen, was auch immer da ist (und noch kommen mag) ist definitiv ein Schlüssel. Auch wenns manchmal beinhart ist, das Annehmen,
      Wir sind absolut froh, dass unser Sohn bei uns sein darf – auch in allem, was uns heraus- und manchmal überfordert.

      Viele Grüße
      Heiko

  12. Diese Worte sind 💓. Ja es ist bestimmt eine große Belastung für alle, aber es ist ein Kind und euer Sohn wächst anders auf als das Kind wo die Eltern die Ärztin/Arzt verklagt haben weil sie sagen dieses Kind hätten sie abgetrieben hätten sie mit dieser Klarheit gewusst wie das sein wird mit ihrem Kind. Wie arm ist dieses Kind und wie glücklich ist euer Kind, dass ihr es so begleitet, obwohl es nicht so leicht ist. Danke, dass ihr solche Eltern seid.

    1. Hallo Magdalena, hab vielen Dank für deine Anteilnahme.
      Wir sind sehr froh, dass wir das alles so sehen dürfen, von vielen Menschen unterstützt werden und wir bisher die Kraft geschenkt bekommen, entsprechend zu leben.
      Das ist absolut nicht selbstverständlich.
      Gruß, Heiko

  13. Hallo Heiko, das ist ein sehr berührender Text, den du geschrieben hast. Ich bin selbst mit einer behinderten Schwester groß geworden und kann auch im Nachhinein nur erahnen, was meine Eltern investiert haben, an Liebe und Zeit und Kämpfen.
    Dir und deiner großartigen Familie wünsche ich von ganzem Herzen alles Gute!

  14. Hallo Heiko,
    danke für das Teilen deiner Gedanken. Jeder Satz grundehrlich, zweifelnd, hoffend und doch durchtränkt von deiner Liebe.
    Ich habe nicht die Spur einer eigenen Erfahrung mit einem chronisch kranken Kind, kann nur ansatzweise erahnen, was die Behinderung bedeutet.
    Doch danke für deinen Artikel, der auf für mich grossartige Art genau das feiert: das Leben an sich, die Liebe, die in jedem Moment steckt, so wir sie erkennen.
    Ich habe tiefen Respekt für dich und deine Familie, schicke, weil ich sonst nicht wirklich etwas tun kann, eine extra Portion Kraft und Energie.
    Herzlichst,
    Gabi

    1. Lieber Heiko, danke für deine Teilnahme an meiner Blogparade und auch für die Einblicke in deine Gefühlswelt zu Sohn 02. Ich glaube dir sehr, dass die unvorhersehbaren Ereignisse dich extrem aus der Komfortzone geholt haben. Ich bin sehr beeindruckt, wie du es bisher gemeistert hast, ich ziehe meinen Hut vor dir.
      Liebe Grüße Alessa

      1. Hey Allesa,
        vielen Dank dir.

        Das mit dem Meistern ist ja so eine Sache. Ich glaube, dass es bisher Phasen gab, in denen ich das auch von mir selbst sagen würde: „Wir meistern die Situation mit allem Drum und Dran ganz ordentlich.“ Es gibt aber auch die vielen anderen Zeiten, in denen wir uns völlig überfordert und irgendwie ohnmächtig fühlen. Und manchmal wechseln diese Zeiten sich im Stundenrhythmus ab. Dazwischen gibts natürlich auch ganz viel grau.
        Was wir auf jeden Fall gelernt haben, ist, die schönen Momente zu feiern. Und davon gibt es so einige!

        Dir weiter viel Blogparaden-Erfolg!
        Heiko

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