Jahresrückblick 2024: Bitte warten. System startet neu.

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I can do all things through a verse taken out of context — Heiko Metz

2024 war ein Jahr, das mich geprägt hat – auf die harte Tour. Es war ein Jahr des Ringens: kleine Schritte vorwärts, gefolgt von Rückschlägen. Immer wieder. Ein ständiges Aufrappeln, ein Abschiednehmen von Bildern, die ich lange von mir hatte. Von alten Denkmustern, gewohnten Herangehensweisen – und auch von manchen Träumen.

Ich war auf Reha. Habe mehr Ärzte und Therapeuten gesehen, als ich je zählenkonnte. Habe neue Routinen aufgebaut, gelernt, meine Grenzen wahrzunehmen und meine wahren Bedürfnisse zu erkennen. Unsere familiäre Situation besser zu verstehen – und Schritt für Schritt anzunehmen. Es ging ums Heilen. Es ging darum, in kleinen Momenten zu merken: Da tut sich was. Und gegen Ende des Jahres stand ich plötzlich wieder im Berufsalltag. Wiedereingliederung. Ein paar Wochen „normale“ Arbeit. Was für ein Weg!

Und zugleich war 2024 ein Jahr voller Wunder. Ein Jahr, in dem vieles neu geworden ist. Ein Jahr, in dem nicht nur Wunden heilen durften – sondern auch neue Wege sichtbar wurden. Nach Jahren der Dunkelheit ist da wieder etwas gewachsen: Mut. Hoffnung. Eine Vision.

Ich habe mich neu entdeckt – und so viele andere wunderbare Menschen. Ich wurde getragen. Immer wieder. Von Menschen, von kleinen Gesten, von Momenten der Gnade. Und heute habe ich eine Vorstellung davon, wie mein Leben aussehen kann – eines, in dem ich nicht nur funktioniere, sondern wirklich gut lebe. Nachhaltig. Erfüllt. Was für ein Weg!

Ende 2023 habe ich das Motto „Jetzt bin ich wieder ich“ gewählt. Rückblickend? Ein Volltreffer. Es war ein Weg hin zu mir. Zu dem, was mir wirklich wichtig ist. Zu dem, was ich sein möchte. Ganz angekommen bin ich noch nicht. Aber der Weg ist klar. Und 2025? Da geht’s weiter.

Meine Themen und Highlights in 2024

Schritte aus dem Burn-out

Das Hauptthema meines Jahres 2024 habe ich aus dem Jahr 2023 mitgebracht: meinen Burn-out. Ziemlich hartnäckig, der Gute. Was sich 2023 noch wie völlige Paralyse angefühlt hat, wurde gegen Ende des Jahres zu ersten kleinen Lichtblicken – Mini-Schritte, die Mut gemacht haben. Doch 2024 war der eigentliche, lange Weg heraus aus der Erschöpfung. Tatsächlich ist es nicht nur ein langer, sondern auch ein steiniger Weg. Aber das Ziel? Das Ziel ist großartig. Da lohnen sich die vielen Kilometer und die zu erklimmenden Felsen allemal.

Lange Wege können anstrengend sein – aber mit einem lohnenden Ziel im Blick, gehen sie sich viel leichter.

Was habe ich auf diesem Weg gelernt? Vor allem eins: Die Umstände – aufs Ganze gesehen – kann ich nicht verändern. Früher war ich anders drauf. Ich hätt’ gesagt: „Das packen wir an. Das lösen wir. Das schaffen wir. Das ändern wir.“ Das „Wir“ war oft ein „Ich“. Ich war ein Macher. Jemand, der Dinge vorantreibt. Und das hat lange gut funktioniert.

Aber mit der Geburt von Sohn 02 – und seiner Behinderung – kam die Lektion, die meinen inneren Macher in die Knie zwang. Ganz gleich, was ich tat: Die Behinderung meines Sohnes blieb. Die Unplanbarkeit jeder Woche blieb. Die vielen Termine, die Widrigkeiten mit den Ämtern, die fehlende Inklusion – all das blieb. Und bleibt. Es überfordert uns. Und wird es vielleicht ein Leben lang tun.

Ich habe verstanden, dass ich nicht gegen diese Umstände kämpfen kann.

Die einzige Lösung ist, meine innere Haltung zu ändern. Den Umgang damit. Die Art, wie ich lebe, ohne mich daran aufzureiben. Ich muss für meine Familie da sein – aber ich muss auch für mich selbst da sein. Gut leben. Nachhaltig. Trotz der Umstände. Nicht gegen sie.

Auf diesem Weg war ich nicht allein. So viele Menschen waren Geburtshelfer für meine Erkenntnisse. Familie. Freunde. Ärzt:innen, Therapeut:innen, Menschen in der Verwaltung, Mitpatient:innen, Gemeindemitglieder. Im Rückblick sehe ich: was für ein Geschenk! Was für eine Freude!

Ich liebe Orte mit Weitblick. Meer, Berge … Therapiegespräche, die mich weitersehenlassen, als auf meine aktuellen Fragen und Befindlichkeiten; die ein Stück des großen Ganzen sehen lassen.

In den Momenten selbst? Da war es hart. Hilfe anzunehmen, war keine einfache Sache für mich. Vom „Ich-schaff-das-alles“-Macher zum „Ich-brauche-Hilfe“-Annehmer? Das war ein weiter Weg. Innerlich. Und er hat mich einiges an Selbstbild gekostet. Aber er hat mich auch so viel weitergebracht. Heute frage ich mich: Warum habe ich das nicht viel früher gemacht? Warum nicht mehr? Warum nicht schon lange?

Vielleicht ist genau das das Geheimnis eines erfüllten Lebens: nicht gegen die Umstände zu kämpfen, sondern mit ihnen zu wachsen.

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Neustart mitten im Leben

Eine der Folgen dieser ganzen Burn-out-Reise ist das Gefühl:

Ich habe mitten im Leben noch mal einen Neustart geschenkt bekommen.

Vielleicht sogar mehr als das – einen echten Wendepunkt. Ich musste alles neu auseinanderbasteln. Fragen stellen, die ich längst beantwortet glaubte:

  • Wer will ich eigentlich sein?
  • Wie will ich leben?
  • Was ist mir wirklich wichtig – und was auch nicht?
  • Was darf mein Leben bestimmen – und was nicht?
Wie oft habe ich mich in den letzten Monaten mitten im Nebel gefühlt. Unfähig, irgendetwas zu sehen, das weiter als ein paar Meter entfernt ist. Und wie wunderbar ist es, wenn dieser alles verschlingende Nebel sich langsam lichtet. Wenn plötzlich wieder Umrisse sichtbar werden. Wege. Möglichkeiten.

Natürlich war das schwer. Anstrengend. Und oft schmerzhaft. Ich stand ja nicht auf einer grünen Wiese und konnte neu bauen. Der Hintergrund meines bisherigen Lebens war da. Und der Burn-out. Aber genau das hat mich gezwungen, tief einzusteigen. Radikal ehrlich zu sein. Keine Beschönigungen. Kein Drumherum.

Wie kann mein Leben aussehen – trotz permanenter familiärer Herausforderungen? Wie kann ich nachhaltig gut leben, ohne auszubrennen?

Ich habe viel geweint. Was nicht typisch für mich ist. Aber es musste raus. Der Abschied von alten Träumen tat weh. Und ich musste Lügen begraben, die ich mir selbst erzählt habe. Lügen darüber, was ich alles schaffen kann. Lügen darüber, dass es „ganz bestimmt bald besser“ wird zu Hause. Dass der Alltag leichter wird.

Ein Traum war besonders hartnäckig: Professor werden (oder wenigstens wissenschaftlicher Mitarbeiter). Seit Jahrzehnten war das mein Ziel. Mein Wunsch. Irgendwie hatte ich mich selbst davon überzeugt, dass es schon irgendwann klappt. Obwohl ich längst wusste: Das wird nichts. Es gab viele Gründe. Die Hochschulen bauen Stellen ab. Ich bin zu alt. Ich habe keinen Doktortitel. Und selbst die Leute, die besser qualifiziert sind, tun sich schwer.

Ich habe diesen Traum 2024 begraben. Tränenreich. Aber mit der Klarheit: Die Umstände lassen es nicht zu. Unsere familiäre Situation erlaubt kein Engagement, das mich auch nur ansatzweise in eine aussichtsreiche Position bringen würde.

Und dann kam die Erkenntnis: Es war nie die Professur, die mich so angezogen hat. Es war das, was dahintersteckt. Ich unterrichte unheimlich gerne. Ich entdecke gerne Neues mit anderen. Begleite Menschen auf ihrem Weg zu neuen Erkenntnissen. Und das kann ich auch auf ganz anderen Wegen umsetzen. Plötzlich hatte ich ein Grinsen im tränenverschmierten Gesicht.

Wenn jetzt aber trotzdem jemand ne Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Praktische Theologie offen hat, ich würd jetzt auch nicht Nein sagen, wenns mir jemand anbieten täte 😉

Die wichtigsten Erkenntnisse kommen mir oft draußen. Im Wald. Mit Ruhe, Weitblick und Gott an meiner Seite.

Ein Freund, mit dem ich all das geteilt habe, hat vor Kurzem gesagt:

Bei allem, was in deiner Situation unfassbar scheiße war, der Prozess, durch den du da durch bist, ist ein Geschenk. Wer hat schon die Möglichkeit, sein Leben noch mal komplett neu zu denken und aufzustellen? Du hattest Midlife-Crisis und Renteneintritt in einem. Aber du hast noch so viel Leben vor dir. Und kannst noch richtig was reißen!

Ich glaube, er hat recht. Und dieser Blick – sowohl zurück als auch nach vorn – gefällt mir gut.

Einfach frei von der Seele weg

Zwei Dinge haben meinen Heilungsweg besonders geprägt – zwei Dinge, die ich vorher nie so tief erkundet hatte und die mich definitiv weiter begleiten werden. Das Erste davon? Schreiben.

Schreiben als Heilung

Ich habe 2024 Notizbuch um Notizbuch gefüllt. Gedanken. Reflexionen. Beobachtungen. Gefühle, die ich in bestimmten Situationen hatte – und all das, was mir durch den Kopf ging. Und es hat mich jedes Mal aufs Neue überrascht, wie sehr das Schreiben mir geholfen hat.

  • Schreiben hat Ordnung in mein Chaos gebracht. In einer Zeit, in der klare Gedanken einfach nicht mehr möglich waren, war das Schreiben mein Rettungsanker. Mit jedem Satz kam ein bisschen Klarheit zurück.
  • Es hat mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen. Mich zu fragen: Wie geht es mir eigentlich wirklich? Was fühle ich in bestimmten Momenten? Schreiben hat mir die Antworten gegeben, die ich vorher nicht finden konnte.
  • Und das Schreiben hat mir geholfen, Grenzen neu kennenzulernen und zu setzen. Es hat mir geholfen, wieder mit Gott ins Gespräch zu kommen. Es gab Zeiten, in denen ich ohne das Schreiben keinen Fokus mehr auf Gott finden konnte. Aber sobald ich Stift und Papier in der Hand hatte, wurde der Weg wieder klarer.
  • Noch heute blättere ich manchmal durch diese Notizbücher. Besonders dann, wenn ich unzufrieden mit meinem Fortschritt bin. Oder wenn ich mich mal wieder völlig vom Leben überfordert fühle. Dann sehe ich schwarz auf weiß: Ich bin schon so weit gekommen. Ich sehe, was mir geholfen hat. Und das gibt mir Kraft.

Ich werde weiterschreiben. Immer wieder.

  • Um bei mir zu bleiben.
  • Um meinen Fokus nicht zu verlieren.
  • Und um mich daran zu erinnern, dass selbst kleine Schritte auf dem Weg zu einem guten Leben zählen.
Mein – im wahrsten Sinne des Wortes – Schreibtisch. Hier liegt auch immer ein Notizbuch, in dem ich täglich Beobachtungen festhalte, Dankbarkeitstagebuch führe, meine Woche reflektiere etc. Ganz analog. Nur Papier, Stift und ich. Wunderbar.

Stille und Vereinfachung

Das Zweite, was mich tief geprägt hat: Stille. Und Vereinfachung. Rückblickend merke ich, wie laut, voll und schnell mein Leben vor dem Burn-out war. Ein ständiges Rennen. Immer mehr. Immer weiter.

Und dann? Von einem Moment auf den anderen kam der Stillstand. Diese plötzliche Ruhe hat mich anfangs fast in die Verzweiflung getrieben. Nichts mehr zu tun zu haben – keine Termine, kein Rennen, keine „wichtigen“ Aufgaben. Das war schwer auszuhalten.

Ich konnte mit der Stille nichts anfangen. Sie hat mich überfordert. Doch dann habe ich sie schätzen gelernt. Das Nichtstun. Einfach nur Dasein. Bewusst. Hier und jetzt. Bei mir. Und bei Gott.

Mittlerweile kann ich mir mein Leben ohne Zeiten der Stille nicht mehr vorstellen. Es begann mit kurzen Meditationen per App. Dann kamen Tagesgebete aus der christlichen Tradition dazu. Heute verbringe ich meine stille Zeit oft mit dem Herzensgebet oder Elementen der ignatianischen Spiritualität. Und diese Zeiten haben mir so viel geschenkt:

  • Klarheit für den Tag,
  • eine Ruhe, die ich nirgendwo anders finde,
  • eine neue Perspektive auf Dinge, die mich gestern noch aufgeregt haben,
  • Entspannung und Gelassenheit,
  • eine tiefere Verbindung zu Gott, der mich liebt und trägt.
  • Vor allem aber: Die Stille zeigt mir immer wieder, dass ich okay bin. Dass ich genüge. Ohne Leistung. Ohne Hektik. Ohne Rennen.

In der Stille habe ich mich selbst wiedergefunden. Dort, wo ich nie gesucht hätte.

Daraus ist ein Ritual geworden. Jeden Morgen verbringe ich 20 bis 30 Minuten in der Stille. Mittags, wenn ich es schaffe, nochmal 10 Minuten. Und abends oft wieder 20 Minuten. Besonders die mittäglichen Pausen möchte ich 2025 noch konsequenter einbauen, weil sie mich in der Mitte des Tages erden. Ich lasse Anspannung los und gehe gestärkt in den zweiten Teil des Tages.

So eine Routine? Vor einem Jahr völlig undenkbar. Es hätte für mich nach „Zeitverschwendung“ geklungen. Aber heute? Heute baut mein Leben in vielerlei Hinsicht darauf auf.

Kerzen mochte ich ja schon immer. Aber in einer innen vergoldeten Schale sind sie nicht nur schön, sondern strahlen so eine Ruhe und Wärme aus … richtig, richtig hilfreich zum In-die-Stille-Kommen.

Diese Zeiten der Stille haben mich gelehrt, mein Leben zu vereinfachen. Loszulassen. Ich habe gemerkt: Ich brauche nicht viel. Weniger ist oft mehr.

  • Warum ständig neue Rezepte suchen, wenn ein paar gute, einfache Gerichte völlig ausreichen?
  • Warum meine Gottesbeziehung mit endlosen Aktivitäten überladen, wenn die Stille eine tiefere Basis schafft?
  • Warum immer neuen Kram kaufen, wenn ich mich bei den meisten Dingen frage: Brauche ich das wirklich? (Bücher zählen natürlich nicht. Davon brauche ich alle. Und eigentlich noch mehr!)
  • Warum tausend verschiedene Outfits besitzen, wenn ein paar gute Kleidungsstücke das morgendliche Anziehen viel einfacher machen?

2024 sind wir als Familie viele Schritte in Richtung Vereinfachung gegangen. Und diese Schritte haben uns gutgetan. Sie haben uns entlastet. Sie haben uns geholfen, den Alltag besser zu bewältigen.

Weniger ist mehr. Das habe ich nicht nur verstanden – ich habe es erlebt.

2025? Da wird es weitergehen. Schritt für Schritt.Wir sind 2024 einige Schritte der Vereinfachung unseres Alltags gegangen und sie haben uns allesamt gutgetan. 2025 werden definitiv weitere folgen.

Auf einmal sichtbar

Dieser Burn-out – und vor allem meine Offenheit im Umgang damit – hat mich mit so vielen Menschen in Kontakt gebracht. Das war der Wahnsinn. Und völlig unerwartet.

  • Plötzlich haben mir Menschen ihre Herausforderungen anvertraut.
  • Sie haben erzählt, was sie überfordert, was sie zur Verzweiflung treibt.
  • Sie haben sich geöffnet.
  • Und sie haben sich bei mir bedankt.
    • Dafür, dass ich meine Situation und mein Erleben öffentlich gemacht habe.
    • Dafür, dass sie sich dadurch verstanden fühlen. Dass sie sich darin aufgehoben und getröstet wissen.

Das hat mich tief berührt. Und trotz allem Mist, den dieser Burn-out mit sich gebracht hat, bin ich dafür unglaublich dankbar. Es ist ein unfassbar gutes Gefühl, wenn mein Weg aus der Erschöpfung andere inspiriert. Wenn er ihnen in irgendeiner Form weiterhilft. Das ist wirklich ein Geschenk.

Wenn du magst, erzähl mir deine Geschichte in den Kommentaren oder Mail. Ich lese jede Nachricht.

Heiko vorm TV-Sender. Mannomann war ich aufgeregt!

Aber es ging noch weiter. Ich durfte im Fernsehen und im Radio von meinen Erfahrungen berichten. Im kommenden Jahr erscheint ein Artikel von mir in einem Familienmagazin. Diese Gelegenheiten, meine Geschichte zu teilen, sind für mich große Geschenke. Und ich freue mich über jede einzelne Rückmeldung von Menschen, die dadurch berührt wurden.

Ich hoffe, dass ich noch viele solcher Momente erleben darf. Dass ich in unterschiedlichster Form von mir berichten und andere ermutigen kann. Dass mein Weg anderen Menschen ein kleines Stück weiterhilft.

Was könnte es Schöneres geben?

Wenn du einen Blog oder Podcast hast, für ein Magazin oder einen Verlag zuständig bist und dich meine Themen interessieren: lass uns reden und gemeinsam etwas stricken, das möglichst vielen Menschen hilft! Ich freue mich drauf, von dir zu hören.

Weitere schöne und besondere Momente in 2024

Zu klein für viel Text, aber zu schön, um sie wegzulassen:

Mein 2024-Fazit

Worauf bin ich 2024 stolz?

Zuallererst: Ich habe es tatsächlich geschafft. Nach über einem Jahr burn-out-bedingtem Ausfall bin ich Ende des Jahres zurück. Hörst du die Korken knallen? Was für ein Moment!

Bin ich wieder „der Alte“? Nein. Irgendwie ist nichts mehr so, wie „davor“. Aber weißt du was? Das ist gut so. Denn alles, wie es vorher lief, hat ja irgendwie zum Burn-out beigetragen.

Heute bin ich mir viel bewusster darüber, wo meine Grenzen sind. Ich erkenne sie – meistens zumindest – und schaffe es auch, entsprechend zu handeln. Hammer. Das klingt vielleicht selbstverständlich. Aber für mich? Eine riesengroße Sache. Endlich wieder das Gefühl, dass mein Leben nachhaltig gelingen könnte. Ohne mich komplett auszulaugen. Das bleibt wohl immer eine Gratwanderung – gerade in unserer Situation als Familie mit besonderen Herausforderungen. Aber diese neue Perspektive? Ich liebe sie so sehr!

Gelingendes Leben ist bei mir übrigens auch immer leckeres Leben 😉

Deshalb bin ich zweitens auf jeden einzelnen Schritt aus dem Burn-out heraus stolz.

  • Mir eingestehen, dass ich nicht mehr kann.
  • Mir eingestehen, dass ich Hilfe brauche.
  • Trotz aller Schwäche Hilfe suchen – und langsam heilen.
  • Reflexion. Und nochmal Reflexion.
  • Schritte zurück zu mir. Zu meinen Gefühlen. Zu meinen Bedürfnissen. Zu meinen Wünschen.
  • Mich auf eine Reha einlassen – und meine Familie sieben Wochen allein lassen.
  • Nach der Reha abwarten, bis ich mich wirklich bereit fühle, wieder in den Job einzusteigen. Nicht einfach loslegen, weil es „an der Zeit“ wäre.
  • Offen über meine Schwächen und falschen Entscheidungen sprechen – und hoffen, dass andere dadurch Hilfe finden.
Partnertatoos für meine Familie und mich. Hat mir Sohn 01 geschickt. Und dann haben wir Fotos getauscht. „Damit wir trotzdem zusammen sind, auch wenn du weit weg bist.“

Am stolzesten aber? Bin ich auf meine Familie. Meine Familie, die mich durch diese Zeit getragen hat. Die so viel zurückgesteckt und geschultert hat. Und die mir nie das Gefühl gegeben hat, dass ich nur eine Belastung bin – obwohl ich es definitiv war.

Das kann ich manchmal gar nicht richtig fassen. Dass ich zu so einer wunderbaren Familie gehören darf. Und dafür bin ich unendlich dankbar!

Was war die beste Entscheidung, die ich 2024 getroffen habe?

Die allerbeste Entscheidung dieses Jahres fiel gegen Ende meiner psychosomatischen Reha. Und zwar die Entscheidung, nach der Reha nicht innerhalb weniger Wochen eine Wiedereingliederung anzustreben, sondern zu warten, bis ich mich dazu wirklich bereit fühlen würde. Egal wie lange das dauern sollte.

Was war das ein wunderwunderwunderwunderbares Gefühl nach 7 Wochen Reha wieder zu Hause zu sein!

Die längste Zeit meiner Burn-out-Phase habe ich sowohl den Druck als auch das Verlangen gespürt, möglichst schnell wieder arbeiten zu gehen. Wieder alles „normal“ zu haben und zu können (was auch immer das konkret heißt). Während der Reha hatte ich diesbezüglich einen Durchbruch: Mir wurde auf einmal so deutlich und rasiermesserscharf klar, dass meine Familie und ich wichtiger sind als Leistung, Geld verdienen, die Erwartungen anderer. Dass meine Gesundheit wichtiger ist als all das. Und dass die auf der Arbeit auch noch ein paar Wochen ohne mich auskommen werden. Schließlich schaffen sie das ja schon über ein Jahr.

Die Erkenntnis hat mich fast umgehauen:

Überall da, wo es nur um Leistung geht, bin ich ersetzbar. Aber zu Hause? Da bin ich einzigartig. Und in meinem eigenen Leben? Unverzichtbar. Setz deine Prioritäten so, dass du dich selbst nicht verlierst.

Und dementsprechend noch ein paar Monate zu Hause zu bleiben, Gelerntes im Alltag zu integrieren, die Therapie fortzusetzen – und in mich hineinzufühlen, wann ich tatsächlich bereit dafür bin, meine Arbeit wieder dazuzunehmen, das war wirklich, wirklich Gold wert.

Was habe ich 2024 über mich selbst gelernt?

Ich bin ja Theologe. Und Christ ;-). Ich weiß also aus eigenem Erleben und aus professioneller Sicht, dass folgender Satz stimmt:

Gott liebt mich. Weil er es will. Nicht, weil ich etwas leiste oder eben nicht leiste. Gottes Liebe macht mich wertvoll. Ich kann mich nicht wertvoller machen, als ich dadurch bin. Durch nichts.

Und genau das habe ich auch munter in unzähligen Predigten und Andachten zu Besten gegeben, in Gesprächen kundgetan und in diversen Texten geschrieben. Und ich habe das absolut ernst und ermutigend gemeint.

Aber ich durfte feststellen, dass es ziemlich leicht ist, so etwas zu sagen, wenn man selbst in der Position ist, ziemlich leistungsfähig zu sein. Und ungleich schwerer, das für sich anzunehmen, wenn man auf einmal nichts mehr leisten kann.

Der Regenbogen: Gottes Zeichen für „Ich lasse dich nicht allein.“

Das war eine harte Nuss in diesem Jahr, an der ich lange geknackt habe. Aber es hat sich gelohnt. Das Wissen und Gefühl zu haben: Ich kann nichts mehr, außer rumliegen. Mein Kopf funktioniert mehr schlecht als recht, und ich habe keine Ahnung, ob und wann das wirklich besser wird. Ich bin auf Hilfe angewiesen. Ziemlich viel Hilfe sogar. Und Gott liebt mich trotzdem. Genauso wie ich bin. Ich bin wertvoll. Auch mit Burn-out.

Das flutet mir bis heute beim Schreiben das Herz mit Wärme und die Augen mit Tränen. Das ist eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Aber es stimmt.

Erste Male: Das habe ich 2024 zum ersten Mal erlebt/gemacht.

  • Auf einer Reha gewesen
  • Einen eigenen Adventskalender veranstaltet
  • In einem Schlaflabor geschlafen (also mehr oder weniger geschlafen)
  • Im Fernsehen bei einer Talkshow dabei gewesen
  • Einen 22 km langen Pilgerweg an einem Tag gepilgert
  • Eine Star Wars Ausstellung angeschaut
  • Meinen Newsletter gestartet
  • ChatGPT intensiv genutzt
  • Mir selbst ein Lego-Set geschenkt
  • 7 Wochen ohne meine Familie verbracht (brauche ich nicht noch mal)
  • Ein Buch einer japanischen Autorin gelesen (allerdings übersetzt ;-))
  • Selbstfürsorge zu meiner Priorität gemacht

Wofür bin ich 2024 besonders dankbar?

Insgesamt geht es mir noch gar nicht wieder richtig gut … der Burn-out zeigt noch an vielen Stellen und immer wieder, dass ich ihn bislang nicht ganz hinter mir gelassen habe und das vielleicht auch nie komplett möglich sein wird. Ich spüre sowohl die damit einhergehenden Begrenzung, als auch die Überforderungen, die ein Leben mit behindertem Kind und Vollzeitjob mit sich bringt, sehr deutlich.

Und trotzdem bin ich ziemlich sehr dolle dankbar:

Aus meinem diesjährigen Adventskalender, den Sohn 01 für mich gemacht hat.
  • für meine Familie, die mich liebt, auch wenn ich ausgebrannt bin
  • für Freunde, die einfach da sind, wenn ich sie brauche und denen ich alles erzählen kann, was mich beschäftigt. Auch die ganz schweren Dinge.
  • für eine Arbeitsstelle, die mich sehr fürsorglich durch die Burn-out-Zeit begleitet hat,
  • für so viele Ärzt:innen, Therapeut:innen und Verwaltungsmenschen, die mir geholfen und sich teilweise echt richtig ins Zeug gelegt haben für mich,
  • für die Möglichkeit, über mein Erleben zu schreiben und damit sogar positive Resonanz hervorzurufen
  • für ein Sozial- und Gesundheitssystem, das Krankengeld zahlt und ein Recht auf Rehabilitation kennt
  • für einen Gott, der bei mir ist, auch wenns hart auf hart kommt – und dessen Liebe mich wertvoll macht. Egal, was ist.

Was lasse ich im Jahr 2024 zurück und nehme es nicht mit in 2025?

Ich darf so einiges in 2024 lassen. und das ist ganz wunderbar!

  • Den Anspruch immer leisten zu müssen
  • Den Anspruch, es irgendwie schaffen zu müssen
  • Den Anspruch, allen recht machen zu müssen
  • Viele, viele Burn-out-Symptome und einige Medikamente

Mein 2024 in Zahlen

  • Ich bin durchschnittlich 10.845 Schritte pro Tag gelaufen.
  • Auf meinem Blog haben 149 Artikel das digitale Licht der Welt erblickt.
  • Ich war 7 Wochen auf Reha.
  • Auf Insta folgen mir 1445 schöne Menschen. Magst du dazu kommen?
  • 16.832 mal haben Menschen auf meiner Website vorbeigeschaut.
  • Geschätzte 275 Liter Kaffee habe ich genossen.
  • 135 Menschen bekommen meinen Newsletter. Du noch nicht? Dann wirds Zeit!
  • Ich habe nach meinem Burn-out endlich wieder arbeiten können: ganze 32 Tage.
  • Meiner neuen Facebookseite folgen 192 „Fans“ (wie die da heißen). Du auch schon?
  • Etwa 60 Stunden Star Wars Filme/Serien sind vor meinen Augen lang geflimmert und ich habe 3 größere LEGO Star Wars Sets gebaut. In einer Star Wars Ausstellung war ich auch.
  • Ich hatte 87 Arzttermine. Echt jetzt.
  • Meine Domain Authority liegt bei 13.
  • Insgesamt habe ich 14 Bücher gelesen. Viel weniger als „früher“, aber für Burn-out-Zeiten ein absoluter Hammer-Erfolg, wieder so viel lesen zu können!
  • Ich bin 3 Pilgerwege gelaufen.
“The fans strike back” — Star Wars Ausstellung in Frankfurt — Heiko Metz
Hatte ich schon erwähnt, dass ich Star Wars ein kleines bisschen mag? Ich glaube noch nicht 😉

Mein Ausblick auf 2025

Ich blicke voller Hoffnung auf 2025 – nicht als das Jahr, in dem alles perfekt wird, sondern als ein Jahr, in dem ich weiter wachsen darf. Ein Jahr, in dem ich lernen möchte, mir selbst treu zu bleiben. Mit den kleinen und großen Abenteuern, die das Leben bereithält.

Was ich 2025 anders (besser) mache

  • Gelassen und Schritt für Schritt vorgehen
  • Pausen einlegen, wenn ich sie brauche (und nicht, wenn der Terminkalender sie hergibt)
  • Deutlich vereinfachen
  • Körperliche Gesundheit zur Priorität machen
  • Blog mit klarer Content-Strategie erweitern und optimieren
  • Sichtbarkeit durch Gastartikel, Podcasts und Workshops/Vorträge/Predigten erhöhen
  • Instagram (und überhaupt Social Media) anders nutzen
  • völlig sinnfrei Dinge tun … einfach so und aus Spaß

Diese Abenteuer erlebe ich 2025

  • 5 Wochenend-Wanderungen (Samstag, oder sogar mit Übernachtung)
  • 1 Pilgerwoche
  • Schulwechsel von Sohn 01 gut über die Bühne bekommen
  • Wieder das ganze Jahr über arbeiten – und die Balance halten
  • Eine Familien-Reha beantragen, bewilligt bekommen und genießen
  • Ein Jahr lang so mit unseren Urlaubstagen jonglieren, dass alle Betreuungszeiten für Sohn 02 abgedeckt sind (was der Quadratur des Kreises ähnelt, aber wir sind dran)
  • Eine Wandertour in den Alpen mit gutem Freund
  • 24 Bücher lesen. Mindestens.
Einer meiner Pilgerwege 2024.

Diese großen Projekte gehe ich 2025 an

Mein großes Projekt für 2025 ist der Start in eine Teilselbstständigkeit neben meinem Hauptjob. Das mag sich erst mal merkwürdig anhören, wenn ich in meiner Situation mehr Aufgaben und damit potenziell Stress und Belastung in mein Leben holen will.

Aber in den letzten Monaten hat sich da tatsächlich eine echte Sehnsucht entwickelt. Ich hatte mit so vielen Menschen zu tun, die in der einen oder anderen Art und Weise vom Leben überfordert sind und habe immer wieder erlebt, wie wichtig konkrete Hilfsangebote sind, um Leben neu zu strukturieren, einen Halt zu finden, den Sinn noch mal neu zu entdecken, sich mit Gott zu verbinden, die Beziehung zu sich selbst wieder herzustellen … und wie unglaublich hilfreich und lebensverändernd das ist.

Und ich will – in dem Rahmen, den ich zeit- und kräftemäßig habe – meinen kleinen Teil dazu beitragen, Menschen begleiten und helfen, dass sie (wieder) in ihrem Leben Heimat finden.

Eine meiner Lieblingsbänke während der Reha. Hier habe ich wesentliche Erkenntnisse gehabt, geweint, gedöst, den Ausblick genosen, mit Gott gesprochen, mich neu kennen gerlernt .. und in mir ganz neu Heimat gefunden.

Das ist eine ziemlich große Sache für mich. Und gleichzeitig ein wirkliches Herzensanliegen.

Dazu gehören dann Dinge wie:

  • zwei konkrete Angebote erstellen
  • einen eigenen Podcast starten
  • eine Challenge anbieten
  • mit dem Online-Adventskalender in die zweite Runde gehen
  • meine zweite Blogparade veranstalten
  • ein neues Modul im Bereich Theologie/Soziale Arbeit unterrichten

Wenn du mich dabei unterstützen magst, kannst du dieses kleine Formular ausfüllen. Das wäre mega lieb und vor allem ziemlich hilfreich für mich. Danke!

So kannst du 2025 mit mir zusammenarbeiten

Ich will Menschen dabei begleiten, in ihrem Leben Heimat zu finden. Dabei können die Angebote unterschiedlich aussehen: Ob durch Blogartikel, persönliche Begleitung oder Workshops – ich möchte all das weiterentwickeln. Schritt für Schritt.

Hier gehts zu meinen Angeboten – und wenn du ein anderes Anliegen hast, meld dich total gerne bei mir!

Meine 7 Ziele für 2025

  1. Work-Life-Balance:
    Es hat Jahre und am Ende einen Burn-out gebraucht, um mir einen Neuanfang bei diesem Thema zu ermöglichen. Jetzt – mit neuem Bewusstsein meiner Grenzen, Bedürfnisse und Wünsche – bin ich ständig neu am Ausbalancieren, Ausprobieren, Austesten und Ausruhen. Ich bin tatsächlich absoluter Work-Life-Balance-Neuling. Aber in 2025 wird da kräftig geübt.
  2. Gesundheit wieder herstellen:
    Eines der Überbleibsel aus der langen Überlastungs- und Burn-out-Zeit sind einige gesundheitliche Themen, die meine (gefühlten 100) Ärzt:innen und ich natürlich schon angegangen sind. Aber 2025 soll das Jahr sein, in dem sich einige dieser Themen nachhaltig erledigen.
  3. 52 Blogartikel schreiben:
    Also jede Woche einen. Ideen hab ich für viel mehr. Ob ich genug Zeit und Energie für 52 habe, wird sich zeigen. Aber auch wenns nur 50 werden (oder so): In mir brodeln echt einige Themen vor sich hin, die ich gern ans Blog-Licht der Öffentlichkeit entlassen würde. Freue mich drauf.
  4. 500 Newsletterabonennt:innen haben:
    Warum gerade 500? Kein spezieller Grund. Die Zahl wirkt groß und ehrfurchteinflößend, aber ganz eventuell, vielleicht machbar. Weiß noch nicht genau, wie ich da hinkommen will/kann/soll/werde, aber das finde ich dann mal raus 😉 Wenn du mir das Erreichen dieses Ziels leichter machen magst, abonniere doch meinen Newsletter direkt oder sende ihn an andere weiter.
  5. Auf Familien-Reha fahren:
    Das letzte Jahr mit Burn-out und allem, was dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurde, hat uns alle sehr geschlaucht. Und der ganz normale Wahnsinn zwischen Pflege, Arztterminen und Inklusionshemmnissen wurde ja nicht weniger. Wir können eine gemeinsame Auszeit so unfassbar gut gebrauchen …
  6. Ein teilselbstständiges Angebot finden, das im eigenen Leben Heimat finden hilft
  7. Mein Motto für 2025 lautet: dankbare Gelassenheit

Das ist mir bei allen Ideen, Sehnsüchten, Zielen, Herausforderungen, Überforderungen und Überraschungen in 2025 am wichtigsten:

  • Gelassen bleiben, annehmen, was ist und mit den eigenen Begrenzungen, sowie den Unwägbarkeiten des Lebens gut umgehen,
  • In allem das Schöne, Gute und Geschenkte sehen und das Leben feiern.
Dankbare Gelassenheit … muss nicht immer so aussehen. Aber manchmal schon 😉

Und bei dir?

Wie war dein Jahr 2024? Wann und wo treffen wir uns in 2025? Was könnten wir nächstes Jahr Schönes, Lustiges und Hilfreiches zusammen aushecken?

Das war spannend? Dann lies mal DAS hier:

Heiko und Kunst

Wie Kunst uns in Krisen helfen kann

Es ist lebenswichtig, sich mit guter, tiefgehender, lustiger und verändern wollender Kunst und Kultur zu umgeben – damit sie ihren Job in unserm Leben machen – und uns durch Krisen tragen kann! Egal ob Burnout, Kriege, Klimakatastrophe, Corona oder …

Bilder: Dall-E, Canva, Privat.

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28 Kommentare

  1. Lieber Heiko!
    Du hast ein bewegendes Jahr hinter dir. Aber es gibt einem auch Mut, solche schweren Zeiten zu überstehen. Und nicht nur überstehen, sondern seine Lehren daraus zu ziehen. Einen Burnout habe ich glücklicherweise nicht erlebt, stand aber kurz vor einer Depression, weil ich dachte: Geht es den anderen gut, geht es mir gut. Die Selbstfürsorge blieb dann auf der Strecke in dem Bestreben, es allen recht machen zu wollen. Mittlerweile weiß ich, dass es genau umgekehrt ist. Wenn es mir gut geht, geht es den anderen gut bzw. es ist ihre Baustelle, nicht meine. Ich habe gelernt, mir Ich-Zeit zu verschaffen. Und zwar egal, was andere darüber denken. Ich bin hier in einer Gesellschaft, wo nur der etwas wert ist, der arbeitet. Also im Sommer tagsüber in der Hängematte liegen und ein Buch lesen – völlig undenkbar. Ich mache es trotzdem, denn ich brauche diese kleinen Auszeiten. Es war aber auch bei mir ein längerer Lernprozess.
    Ich wünsche dir für 2025, dass du deine Projekte und Wünsche verwirklichen kannst.
    Liebe Grüße
    Anke

    1. Moin Anke,
      wie wunderbar, dass du zur Selbstfürsorgerin geworden bist – das ist so wertvoll. Und auch einfach richtig. Wir sind für immer mehr Leistung, Schnelligkeit, Multitasking und Erreichbarkeit einfach nicht gemacht. Wir brauchen Ruheinseln, Zeit mit uns, in der Natur, mit anderen und Gott. Unser Sein ist so viel wichtiger als unser Tun.
      Hab ich vorher theoretisch gewusst und dann auf die harte Tour auch prkatisch gelernt.

      Und deine Beobachtung kann ich nur bestätigen: Wenn ich mich gut um mich kümmere, kann ich um so liebevoller für andere da sein.

      Hab vielen Dank für deine Wünsche – das wünsche ich dir ebenfalls!

      Alles Liebe
      Heiko

  2. Lieber Heiko, was für ein ehrlicher und authentischer Jahresrückblick auf 24. Ich wünsche Dir, dass Du im neuen Jahr richtig gut auf Deinem „Heilungs“-weg weiter schreiten kannst und meine besten Wünsche mögen Dich begleiten.
    Das Schreiben hat auch mir schon in vielen Lebensphasen Durchblick, Ruhe und Kraft gegeben. Ich finde, man durchdringt alles (Erlebnisse, Erkenntnisse und Beziehungen) viel besser. Schreiben heilt. Unbedingt!
    Liebe Grüße von Sabina

  3. Wow was für ein Jahresrückblick Heiko. Ich bin beeindruckt, wie offen du von deinem Weg berichtest, über das was du gelernt hast und wie du damit umgehst. Ein so wichtiges Thema über das man nicht genug berichten kann und am besten berichten diejenigen darüber, die es selbst erfahren und durchlebt haben. Deine Learnings und Erkenntnisse finde ich sehr spannend. Ich danke dir dafür.
    Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg beim Erreichen deiner Ziele und wenn es mal nicht so läuft, wie du dir das wünscht, dann bist du mit deinem Jahresmotto 2025 schon mal sehr gut dran. Hab weiterhin viel Freude beim Schreiben und alles Gute für deinen weiteren Weg.

    1. Hey Nicole,
      vielen Dank! Das freut mich total!

      Danke für alle guten Wünsche.
      Wenns nach den Wünschen von den vielen lieben Menschen hier geht, wird mein Jahr wundervoll. Und so gehe ich das neue Jahr mal zuversichtlich an.

      Alles Liebe
      Heiko

  4. Hallo Heiko,

    vielen Dank für den tiefen Einblick in dein Jahr 2024 und Respekt für die Offenheit, auch schwierige Zeiten mit anderen Menschen zu teilen.

    Ich wünsche dir für 2025, dass du deine Vorhaben, kleinen Abenteuer und großen Projekte in die Tat umsetzen wirst und es ein rundum positives Jahr wird.

    Liebe Grüße,
    André

    PS: Für die interessierten Mitleser hier, gibt es meinen Jahresrückblick hier: https://www.manage-dich-selbst.de/jahresrueckblick-2024/

  5. Lieber Heiko,

    Wow, was für ein bewegender und inspirierender Jahresrückblick! Deine Offenheit und Authentizität berühren mich sehr. Es ist wunderbar zu sehen, wie du trotz aller Herausforderungen gewachsen bist und neue Perspektiven gewonnen hast.

    Deine Erkenntnisse über bedingungslose Selbstannahme, die Wichtigkeit von Selbstfürsorge und das Finden von Gelassenheit sind so wertvoll. Ich bin beeindruckt, wie du es geschafft hast, aus deinem Burn-out Kraft zu schöpfen und anderen damit Mut zu machen.

    Für 2025 wünsche ich dir, dass du weiterhin in dankbarer Gelassenheit wachsen kannst. Möge dein Herzensprojekt, Menschen zu begleiten, viele berühren.

    Alles Liebe für dich und deine Familie,
    Sereina

  6. Wow, was für ein Jahr. Mir fällt dazu das Bild des langsamen Auftauchens aus dem Meer ein.

    Ich bewundere Deine Leistung, diese schwere Zeit hinter Dir zu lassen und Dein Leben zu verändern.
    Burnout ist ein Miststück – toll, dass Du Dich aus seinem Griff lösen konntest.

    Vor zwei Jahren war ich nicht weit von einer Art Burnout entfernt. Glücklicherweise bin ich nicht komplett abgerutscht, aber Depressionen und leider auch Stillstand begleiten mich auch heute noch. Für mich ist erstmal wichtig stabil zu bleiben.

    Danke für Deinen wertvollen Adventskalender und Deinen mutmachenden Rückblick.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles Gute für Deinen weiteren Weg. Möge Gott Dich und Deine Lieben schützen und Deine Wege gut lenken.

    Viele Grüße

    1. Hey Anja,
      das ist ein ziemlich treffendes Bild. Danke dafür!

      Ich bin wahnsinnig froh, dass ich große „Teile des Burn-outs“ hinter mir lassen konnte. Und sehr, sehr dankbar!
      Los bin ich den Burn-out dadurch noch nicht – und vielleicht werden mich einzelne Symptome/Folgen auch für den Rest meines Lebens begleiten.

      Aber es ist im wahrsten Sinne des Wortes wunderbar, wieder am Leben teilnehmen zu können, Freude zu spüren, Begeisterung für Ideen … und Mut für die Zukunft.
      Das wünsche dir ebenfalls von Herzen. Konkret für das vor uns liegende Jahr. Und nachhaltig nach vorn.
      Ich freue mich, wenn ich dich auf deinem Weg ein klein wenig begleiten und unterstützen kann.

      Gott mit dir
      Heiko

  7. Lieber Heiko, ich bin völlig geflascht von dein JAhresrückblick…DANKE dafür. Ich finde mich an soooo viele Stellen wieder und bin von deiner Offenheit (tut mir leid, aber es ist sooo schön, dass von einem Mann zu lesen) berührt und von der Art wie du schreibst. Du gibst deine Leser das Gefühl: wir kennen uns; Solidarität; Zusammenhalt…und deine Erinnerung, dass Gott uns trotz allem liebt…DANKE🫶🙏

    1. Hey Judith,
      das freut mich ziemlich dolle, dass du dich in meinem Rückblick und meinen Worten so wiederfinden kannst. Das finde ich ja immer wieder ein kleines Wunder, wenn das geschieht.

      Ich wünsche dir ein Jahr voller Erlebnisse, die dir das wohlige Gefühl schenken: Ich bin nicht allein. Ich bin getragen und geliebt!

      Alles Liebe
      Heiko

  8. Vielen Dank für deinen Rückblick und dein mit-hinein-nehmen in dein Jahr!

    Ich finde mich in vielen deiner Erkenntnisse und Gedanken wieder.
    Auch ich habe auf schmerzhafte Art und Weise lernen dürfen, dass Gott mich liebt, selbst wenn ich nichts mehr leisten kann. Und dass diese Liebe mich trägt.

    Sei gesegnet bei dem was du tust und in die Welt bringst!

    Herzliche Grüße,
    Judith

    1. Hey Judith,
      vielen Dank für Mit-Reinnehmen-Lassen.
      Wie schön, dass dieses Bewusstsein am Ende stehen darf: Gott liebt uns. Und mehr braucht es nicht, um wertvoll zu sein.

      Gott mit dir
      Heiko

  9. Danke, fürs teilen lieber Heiko.
    Manches kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen – wenn nichts mehr geht… und manches auf den Kopf gestellt werden muss.
    Sätze, die mich begleiteten:
    Viele kleine Schritte ebnen einen Weg!
    oder
    Nur für heute will ich mich davon verabschieden, die Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu müssen!
    oder
    Mein Leben (älter werden) ist ein Weg vom Tun zum Sein!

    Herzliche Grüße, Uwe

    1. Nur heute will ich mich davon verabschieden, die Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu müssen.
      Das gefällt mir gut. Heute. Und morgen, übermorgen, überübermorgen …

      Danke dir, lieber Uwe!

      Alles Liebe
      Heiko

  10. Heiko!
    Du bist ein Professor- ein Herzensproffessor!
    Der beste Chef, den wir uns hätten vorstellen können, immer einen Herzensbluck für Mitarbeiter, Eltern und Kinder.

    So dankbar für DICH!

    Ein erMUTiger in jeder Lage.

    Gottes Gnade an dir zu sehen ist so begeisternd.

    Euch auf Gebetshänden zu tragen ist wunderbar!

    Gott hört Gebet.

    Liebe Segensgrüße
    Familie Wachter hat euch ins ❤geschlossen.

  11. Vielen lieben Dank für den Einblick und Nähe in dein Jahr 2024, Heiko. Ich kann soooo mitfühlen mit dir. Drücke die Daumen, dass deine Wünsche genau so und noch besser im Jahre 2025 passieren.

  12. Hallo Heiko,
    Die Überschrift ist genial!
    Hab deinen Artikel verschlungen… echt viel los bei dir.
    Das Ziel mit der Newsletterlesern hab ich auch … allerdings hab ich wieder tiefgestapelt.
    Liebe Grüße
    Birgit

  13. Oh wie schön! Oder nicht so schön? Jedenfalls hat Dein Schreibstil mich gefesselt und bei Pilgern und StarWars bin ich doch glatt mit dabei. Gibt es eigentlich einen StarWars-Pilgerweg? Bislang habe ich nur ein paar Drehorte in Irland dazu besichtigt.
    BurnOut kann ich fühlen, bin glücklicherweise rechtzeitig komplett aus meinem Beruf und der Firma abgehauen. Jeder hat da seinen eigenen Weg. Wandern/Pilgern hilft (mir) ungemein, das habe ich direkt dann in der vielen Freizeit getan. Raus. Pilgern im Ruhrgebiet. Nächstes Ziel: Der Hildegard von Bingen Weg!
    Zwischenstopp: Dein Newsletter 🙂
    Liebe Grüße und bis bald im Wald
    Daniela

    1. Hey Daniela,
      wie schön, dass du bei Star Wars und beim Pilgern dabei bist. Ein Star Wars Pilgerweg wäre tatsächlich spitze. Es könnte sogar zwei geben. Einen, bei dem man zu den Drehorten pilgert und die großartige Geschichte von Star Wars feiert. Und einen, bei dem man anhand von Star Wars zu Star Wars über das Leben, sich selbst und Gott ins Nachsinnen kommt. Würd ich beide gehen 😉

      Hildegard von Bingen Weg hört sich aber auch sehr gut an. Eine wunderbare Zeit dir. Freue mich über einen Bericht!

      Und vielen Dank fürs Newsletter-Abo!
      Wir lesen uns.
      Heiko

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