Monatsrückblick September 2024: Wiedereingliederungsversuch

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Nach über einem Jahr Burnout stand ich im September 2024 vor einem gewaltigen Schritt: der Wiedereingliederung ins (Arbeits)leben. Doch was bedeutet das für meinen Alltag? Lies mit, wie dieser Monat zwischen Höhen, Ängsten und kleinen Siegen verlaufen ist: Mein Monatsrückblick September 2024.

Wiedereingliederung ins Leben

Am 16.09. hat sich meine Welt noch mal gehörig verändert. Nach über einem Jahr Burn-out-Krankschreibung ging meine Wiedereingliederung los.

Eine unglaublich tolle Sache. Endlich kann das Leben wieder richtig „normal“ drehen. Endlich kann ich wieder beginnen, einen Arbeitsbeitrag zu leisten. Endlich werden wir wieder mein volles Gehalt zur Verfügung haben (nach der Wiedereingliederung natürlich erst, aber jetzt rückt es greifbare Nähe).

Aber auch eine unglaublich schwierige Sache. Ich glaube mir selbst noch lange nicht an allen Tagen, dass ich kröftemässig wirklich bereit bin, zu Familie etc. noch Arbeitsstunden dazu packen zu können. Ich habe ziemlichen Respekt davor, wieder einzusteigen als Leiter der Redaktion und mich in die neue Situation reinzufinden, die meine Abwesenheit produziert hat. Mir macht das Ganze auch Angst. Davor, dass ich tatsächlich keine 8 Stunden jeden Tag schaffen kann. Davor, dass es zu früh ist und ich einen Rückfall kriege. Davor, dass mir vieles aus meinem „alten Leben“ nicht mehr passt, und davor, ob ich gut damit umgehen kann.

Nach drei Wochen Wiedereingliederung kann ich sagen: Es ist echt schön, es ist grenzwertig anstrengend – und ich kann noch nicht sagen, ob meine Kraft tatsächlich für 8 Stunden jeden Tag reichen wird. Das macht mir weiter Angst, aber ich gewöhne mich an den Gedanken, übe das Loslassen und Annehmen und nehme mir Pausen und Ruheinseln so weit möglich. Und vielleicht klappts am Ende ja auch mit 8 Stunden. Ich bleibe gespannt.

Am ersten Tag der Wiedereingliederung habe ich mir zur Feier des Tages, des Lebens und gegen die Angst selbst ein Geschenk gemacht. Den LEGO Star Wars Millennium Falken. Ein Träumchen. Und echt entspannend – ja fast schon meditativ – beim Bauen.

Der thront jetzt in meinem Regal und erinnert mich daran: Egal, was ab jetzt noch kommt, du hast schon einen echt weiten Weg hinter dir und kannst stolz darauf sein. Und: selbst ein altes, ramponiertes Schiff kann noch legendär werden und an den wichtigsten Schlachten im Universum teilnehmen. Na, wenn das mal keine Perspektive ist!

Habemus Newsletter

Boah, was habe ich mich da jetzt lange drum rum gedrückt … Newsletter schreiben, ja oder nein? Wochen-, ach monatelang ging diese Frage durch meinen Kopf – und damit Gedanken wie: „Und was, wenn mir nichts zum Schreiben einfällt?“, „Wenn ich aber keinen guten Rhythmus einhalten kann?“, „Ob das überhaupt irgendwen interessiert, was ich so zu schreiben habe?“ „Kriege ich das mit der Technik, dem Datenschutz und all dem Kram auf die Reihe?“ und und und. Boah. Impostor-Syndrom vom Feinsten.

Irgendwann habe ich mich dann dazu durchgerungen, eine Warteliste für einen möglichen Newsletter anzulegen. So konnte ich die Technik schon mal ein bisschen vortesten, musste aber noch keine konkreten Gedanken an einen echten Newsletter verschwenden. Die Anmeldung zu dieser Warteliste habe ich schon auf meinem Blog versteckt und folgerichtig ist nichts weiter passiert.

Durch einen Schubser einer Blog-Kollegin in The Content Society, habe ich mich getraut, die Anmeldung für die Newsletterwarteliste in die Seitenleiste meines Blogs zu packen. Auf der Anmeldeseite habe ich ganz vorsichtig ein eventuelles Startdatum hinzugefügt: „vielleicht im März“, konnte man da lesen.

Im August wurde ich dann von meiner aktuellen Blog-Mentorin darauf hingewiesen, dass Wartelisten für Newsletter eigentlich totaler Blödsinn sind und ich da jetzt mal in die Puschen kommen soll. Also habe ich mich doch tatsächlich dran gemacht und festgestellt, dass schon 17 Leute auf meiner Warteliste standen. Einfach so 😉

Und tatatata: schon Mitte September konnte ich verkündigen: „Habemus Newsletter“. Schwerste Geburt, aber jetzt ist er da. Eine Ausgabe ist sogar schon verschickt. Stand heute sind es 57 Abonnent:innen. Hammer.

Für das letzte Quartal habe ich mir jetzt hochmotiviert vorgenommen: Bis Ende des Jahres sind es 100 Newsletterbezieher:innen. Finde ich ein echt gutes Ziel. Schaffe ich nur nicht ohne dich, liebe Leserin/lieber Leser. Wenn dir also gefällt, was du von mir liest, dann würdest du dich doch auch sicher über Newslettermails von mir freuen, oder? ODER?!

Hier kannst du dich direkt anmelden. Ich hab sogar so Startsequenz gebastelt. Dann bekommst du nach Anmeldung drei Mails von mir, die dir zeigen, wer hier eigentlich schreibt, um was es im Newsletter so gehen wird und was wir noch alles Spannendes zusammen anstellen könnten. Du darfst also gespannt sein.

DANKE für deine Anmeldung!

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Was im September 2024 sonst noch los war

Familientraditionen

Immer wenns die ersten Lebkuchen in den Supermärkten gibt, kaufen wir einmalig eine größere Menge, nehmen uns als Familie einen Abend Zeit und schauen gemeinsam an Plätzchen knuspernd einen Weihnachtsfilm. Auch wenns draußen noch 30 Grad hat. Macht uns jedes Jahr Spaß und erhöht die Weihnachtsvorfreude.

Der normale Wahnsinn als behinderte Familie

Therapietermine, Arzttermine, Kontrolltermine … und ab und an mal neue Abteilungen im Krankenhaus kennenlernen. Dieses Mal die Gerinnungsambulanz. Erster Eindruck: geht so. Zweieinhalb Stunden warten, bis wir zur Ärztin rein durften. 3,5-Minuten-Gespräch. Dann Blut abnehmen. Ist bei Sohn 02 echt schwierig, deswegen haben sie uns zur Kindernotaufnahme geschickt. Sollte sich die zuständige Ärztin dort mit rumschlagen.

Wieder warten. Dieses Mal 3 Stunden. Nach heftigen Drohungen meinerseits, dass wir dann jetzt gehen, wenn sich nicht mal jemand kümmert, hat dann fast das ganze Team der Kindernotaufnahme fast ne Stunde gebraucht, um irgendwie die benötigte Menge Blut aus dem Kind zu bekommen.

Da könnte ich noch einiges zu erzählen … im Endeffekt waren wir über 7 Stunden dort. Für 3,5 Minuten Gespräch und einmal Blut abnehmen. Dafür waren ziemlich viele Menschen danach völlig fertig. Tipptopp.

Auf die Ergebnisse der Blutuntersuchung warten wir noch. Termin ist ja auch erst 3 Wochen her. Aber fürs Hinterhertelefonieren fehlt uns dann auch wieder die Energie.

Taufe unserer Jungs

Unsere Jungs sind getauft worden. Im See, mit Gottesdienst draußen und vielen wunderbaren Menschen und … es war einfach richtig schön.

Die Taufe ist wie ein leises Flüstern des Himmels, das uns sagt: „Du bist geliebt, du gehörst dazu, du bist nicht allein auf deinem Weg.“

Und das haben wir ordentlich gefeiert. Für und mit Sohn 01 und Sohn 02.

Was ich im September 2024 gebloggt habe

Im September fand die Blogdekade inspiriert von Judith Peters statt. Das Ziel waren 10 Blogartikel in 10 Tagen. Ich habe im Aktionszeitraum zwar nur 9 geschafft, aber insgesamt ist im September wieder einiges an Lesestoff für dich zusammengekommen auf meinem Blog! Viel Freude damit.

Burning on

Behinderte Familie und inklusive Kirche

Alltagsmystik

Hier findest du drei vertiefende Artikel zur großen Liste christlicher Meditationspraktiken. Da kommen in den nächsten Monaten sicher noch mehr 😉

Rückblicke

Ausblick auf den Oktober 2024

  • An einer Fernsehaufzeichnung teilnehmen. Mehr wird noch nicht verraten.
  • Meine Wiedereingliederung (hoffentlich) erfolgreich abschließen.
  • Mit Kolleg:innen, Freund:innen etc. das Ende der Wiedereingliederung plus Geburtstag feiern. Und mit allen auf das Leben anstoßen.
  • Eine Woche Ferienbetreuung für unsere Jungs übernehmen (direkt im Anschluss an die Wiedereingliederung).
  • Meinen Newsletter-Adventskalender für dieses Jahr vorbereiten.
  • verschiedene Mitarbeitendenteams von „Jumpers – Jugend mit Perspektive“ in der Frage nach Gewinnung und Begleitung von Freiwilligen beraten und schulen.
  • An einem Workshop zum „Herzensgebet“ teilnehmen. Drei Tage im Kloster. Ick freu mir nen Ast!

Das war mein Monatsrückblick September 2024.

Und dein September 2024 so?

Schreibs mir in die Kommentare!

Das war spannend? Dann lies mal DAS hier:

Kaffeepause im Büro - Heiko Metz

12 von 12: März 2025

Ein Tag in meinem Leben. So sah mein 12. März 25 aus: Alltagsphilosophie, Kaffeepause, Lichtschwertkuli und eine schöne Erkenntnis.

Bilder: Dall-E, Canva.

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6 Kommentare

  1. Lieber Heiko,

    3 Tage im Kloster, das hört sich spannend an! Mein September war anders als geplant, aber zumindest gab es am Anfang des Monats einen Grund sich zu freuen, meine Communitychallenge „Dein Weg zum Journaling“ und ganz viele tolle Beiträge dazu. Danke, dass du auch mitgemacht hast!

    Übrigens habe ich bisher auch nur eine Newsletter-Warteliste, ich hoffe das mit dem Newsletter klappt dann bei mir auch so gut, wie bei dir.

    Ich wünsche dir alles Gute für die Wiedereingliederung.

    Liebe Grüße, Valeska

    1. Hey Valeska,
      ich bin auch schon freudig gespannt!

      Über meinen Newsletter freue ich mich tatsächlich ziemlich. Der Schritt, ihn wirklich aufzusetzen, war irgendwie hart, aber es fühlt sich gut an 😉
      Viel Erfolg mit deinem!

      Gruß
      Heiko

  2. Du hast 9 Blogartikel in 10 Tagen geschafft? Chapeau! Aus solchen Challenges halte ich mich wohlwissend raus, die schaffe ich im Alltag nicht. Leider. Noch nicht 😉

    Du bist mit dem Newsletter am Start – herzlichen Glückwunsch! Falls es Dich beruhigt: Meiner kommt erst im 3. Blogjahr und hoffentlich schon dieses Jahr. Im SPIRIT ME MAGAZIN habe ich es schneller geschafft, WIX sei Dank. Das ist alles so easy! Meiner kommt dann auch noch irgendwann. 😉

    Im September einen Weihnachtsfilm schauen – was für eine sensationell coole Idee! I love it! und das mit der Wiedereingliederung kann ich verstehen. Alles. Die Freude, die Hoffnung und die Angst.

    Krankenhäuser sind nichts für Feiglinge und ich ziehe meinen Hut, vor Euren Herausforderungen. Ich verstehe, dass die viel zu tun haben und unterbesetzt sind. Es ist schon für Erwachsene stressig, so lange zu warten, aber für Kinder noch schlimmer. Ich verstehe so was nicht. Echt nicht. Mehr sage ich dazu besser nicht.

    Hab weiterhin eine gute Eingliederung!
    Marita

  3. Lieber Heiko,
    was für ein großartiger September für dich. Ich bin sehr beeindruckt von dem, was du alles gemacht hast. Neugierig wäre ich, was dein 8-Stunden-Job ist? Witzig finde ich eure WeihnachtsEinstimmung; berührend die Taufe; traurig das Krankenhausdilemma; eine großartige Leistung in zehn Tagen, neun Blogartikel: Das „nur“ würde ich an dieser Stelle definitiv streichen!
    Das Beste für dich und deine Familie.
    Herzliche Grüße von
    Heike
    Gratulation zu deinem Nwesletter und ein positiver neid meinerseits zu deinem Klosteraufenthalt. Das Beste weiterhin für deine Wiedereingliederung.

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