Träumen trotz Krise: Warum Träume der Schlüssel zur Überwindung von Krisen sind

Kategorisiert in Burning Bright, Familie mit Behinderung, Persönliches
Wer trägt dich, wenn du nicht mehr kannst

Träume. Wir alle haben sie. Manche gehen in Erfüllung, manche zerbrechen, und manche bleiben, trotz allem. Als unser Sohn die Diagnose Kabuki-Syndrom (eine seltene genetische Erkrankung) bekam und mein eigener Körper mich in den Burn-out zwang, sind viele unserer Träume in Stücke gefallen. Es war, als würde jemand die bunte Glaskugel unserer Lebensvision nehmen und sie einfach auf den Boden werfen. Aber was ich erst jetzt verstehe: Manche Träume werden gerade in den Bruchstücken sichtbar.

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade „Von Ausreden zu Abenteuern: Wie meine Träume wahr wurden“ von Stefanie Goldbrich.

Wenn Träume zerbrechen

Ich hatte viele Träume. Ein bestimmtes Bild vom Familienleben. Erfolg im Beruf. Reisen. Leichtigkeit … und viel mehr. Eigentlich hat mein Hirn dabei immer ohne mich gearbeitet und einfach so Träume produziert. Wie am Fließband. Doch als unser zweiter Sohn die Diagnose erhielt, war auf einmal nichts mehr sorgenfrei. Plötzlich bestimmten Arztbesuche, Therapien, eine ständige Unsicherheit, wie es weitergeht, und endlose Behördenschreiben unseren Alltag. Und als wäre das nicht genug gewesen, kam ein paar Jahre später mein Burn-out dazu. Ein Warnschuss des Lebens: „Du kannst nicht mehr so weitermachen.

Es war, als hätte das Leben mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Viele der Träume, die mich getragen hatten, verschwanden einfach. Stattdessen blieb die Frage: Was bleibt übrig, wenn das alte Leben nicht mehr funktioniert? Oft ging es mehr ums Überleben als ums Leben. Geschweige denn ums Träumen. 

Kaffee ist definitv ein traum. Guter Kaffee zumindest 😉

Trauer verdient Raum

Trauer hat viele Gesichter. Es ist die Trauer um zerbrochene Träume, um verpasste Momente, um ein Leben, das anders verläuft als geplant. Diese Trauer will gesehen werden. Sie braucht Raum. Aber sie ist nicht das Ende. Sie kann ein Anfang sein.

Ich habe lange gebraucht, um das zu realisieren und wirklich an mich heranzulassen. Im „Du-musst-funktionieren-Modus“ hatte ich alle Trauer und Wut über unsere Situation ganz weit weggeschoben. Bis ich kaum noch Zugang zu meinen Gefühlen hatte.

Und doch: Manchmal entstehen Träume genau dort, wo alles dunkel scheint. Sie entspringen einer Sehnsucht nach Heilung, nach Orientierung. Nach einem Gefühl von Ganzsein. Es sind nicht immer die glücklichen Momente, die neue Wege eröffnen. Oft sind es die Brüche, in denen der nächste Schritt sichtbar wird.

Warum Träume wichtig sind – gerade in der Krise

Vielleicht fragst du dich: „Wie soll ich träumen, wenn ich kaum die Kraft habe, den Tag zu überstehen? Wenn meine Herausforderungen größer sind, als ich überhaupt denken kann?“ Das klingt nachvollziehbar. Aber gerade in den dunkelsten Zeiten brauchen wir Träume. Sie sind wie kleine Lichter, die uns den Weg zeigen. Sie erinnern uns daran, dass Veränderung möglich ist.

Denn Träume haben die Kraft, deinen Blick zu verändern. Wenn alles, um dich herum zusammenzubrechen scheint, helfen sie dir, neue Prioritäten zu setzen. Und die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Sie zeigen dir, was wirklich zählt. Und manchmal bringen sie Träume ans Licht, die du dir vorher nie erlaubt hast.

Träume müssen keine großen Visionen sein. Es geht nicht um das „Einmal um die Welt reisen“ oder das „Perfekte Leben“. Manchmal reicht ein winziger Gedanke. Eine Idee, die dich durch den Tag trägt. Ein Wunsch, der Hoffnung schenkt. Wie das Lächeln deines Sohnes, wenn du nach Hause kommst, oder der Anruf einer Freundin.

Neue Träume zwischen den Trümmern

Inmitten meiner Lebens-Bruchstücke entstanden auf jeden Fall neue Träume. Nach und nach. Kleine, zarte Pflänzchen, die vorsichtig durch die Risse wuchsen. Anfangs nicht die großen Visionen, die ich früher hatte. Aber es sind echte Träume.

  • Ein Wochenende, an dem wir einfach zusammen sind.
  • Ein Spaziergang im Wald, bei dem meine Söhne vor Vergnügen quietschen.
  • Ein Moment der Stille, in dem ich tief durchatme und spüre: Ich bin hier. Jetzt. Gott auch. Das Leben ist nicht mehr perfekt, aber es ist echt.
  • Eine Umarmung meiner Frau, die den kleinen Moment länger dauert. 

Früher hätte ich diese Dinge nicht als Träume erkannt. Ich hätte sie als Selbstverständlichkeit abgetan. Doch heute feiere ich sie. Jeden kleinen Traum, der mir zeigt: Das Leben geht weiter. Anders, aber es geht weiter. Und irgendwann werden die Träume auch wieder größer. 

Die positiven Effekte von Träumen

  • Träume wirken in uns. Sie verändern, wie wir die Welt sehen. Und sie bringen ganz konkrete, positive Effekte mit sich:
  • Träume schenken Orientierung. Gerade in Krisen wissen wir oft nicht mehr, wo es langgeht. Ein Traum gibt dir eine Richtung. Ein Ziel, auf das du zugehen kannst.
  • Träume wecken Mut. Es braucht Mut, wieder zu träumen. Aber jeder Traum, den du zulässt, macht dich ein Stück mutiger.
  • Träume bringen Leichtigkeit. Nicht jeder Traum muss einen großen Zweck erfüllen. Manche Träume sind einfach nur schön. Sie machen das Leben leichter und heller.
  • Träume verbinden. Wenn du deine Träume teilst, öffnest du Türen. Andere Menschen hören zu. Sie gehen mit dir. Sie unterstützen dich.
  • Träume motivieren. Ein Traum kann dich antreiben, etwas Neues zu wagen. Auch wenn der Weg dorthin nicht immer geradlinig ist.

Der Mut, zu träumen

Es gibt Träume, die Mut erfordern. Der Traum, etwas zu bewegen.

Für mich

Und es gibt Träume, die einfach schön sind. Weil sie das Herz erfreuen. Weil sie Leichtigkeit bringen.

Für mich

  • einen Jaguar zu fahren (oder sogar zu besitzen).
  • Ein Ferienhaus am Meer.
  • Eine große Sommerparty mit Familie und Freunden.

Diese Träume müssen nicht perfekt geplant werden. Sie sind einfach da. Und manchmal reicht das.

Meer macht glücklich!

Übrigens: Scheitern gehört dazu. Es zeigt dir nicht, dass du versagt hast. Es zeigt dir, dass du lebst. Dass du unterwegs bist. Jeder Rückschlag ist eine Einladung, loszulassen und neu hinzuschauen. Was will ich wirklich? Was kann ich lernen? Was träume ich als Nächstes?

Wie du trotz Krise träumen kannst

Vielleicht fällt es dir schwer, an deine Träume zu glauben. Vielleicht hast du das Gefühl, sie seien verloren. Doch hier sind ein paar Tipps, wie du trotz allem wieder ins Träumen kommen kannst:

  • Fange klein an. Es müssen keine großen Visionen sein. Überlege dir: Was würde heute meinen Tag ein kleines bisschen besser machen? Träume können wachsen.
  • Gib deiner Trauer Raum. Manchmal müssen wir erst loslassen, bevor etwas Neues entstehen kann. Lass die Trauer da sein. Aber lass sie nicht das letzte Wort haben.
  • Teile deine Träume. Sprich darüber, was du dir wünschst. Laut ausgesprochen werden Träume greifbarer. Und oft finden sich Menschen, die dich unterstützen.
  • Plane konkret. Ein Traum bleibt ein Traum, wenn er nur im Kopf bleibt. Mach ihn konkret. Setze dir kleine Schritte. Du musst nicht alles sofort erreichen.
  • Erlaube dir zu scheitern. Jeder Weg hat Rückschläge. Scheitern ist kein Versagen. Es zeigt, dass du unterwegs bist.

Lass uns zusammen träumen

Wie wäre es, wenn wir uns trauen? Nicht irgendwann. Nicht „wenn alles passt“. Sondern jetzt. Träume müssen nicht perfekt sein. Sie müssen gelebt werden.

Ich lade dich ein: Lass uns groß träumen. Und klein anfangen. Heute. Was immer in deinem Herzen schlummert – sprich es aus. Halte es nicht zurück. Finde Menschen, die deine Begeisterung teilen. Die mitgehen. Und dann los. Schritt für Schritt. Du wirst sehen: Es lohnt sich.

Wir werden sein wie Träumende. Heute. Jetzt. Hier.

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Bilder: Dall-E, Canva, Privat.

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4 Kommentare

  1. Lieber Heiko,
    wie wunderbar Du das Träumen beschreibst! So habe ich es noch nie betrachtet. Danke für die guten Impulse.
    Ich tue mich schwer mit dem Träumen. Ich habe, solange ich denken kann jede Nacht das Vergnügen mit ihnen sodass ich tagsüber ihre Gesellschaft eher meide.
    Liebe Grüße
    Margaretha

    1. Liebe Margaretha,

      danke für Deine Worte und das Teilen Deiner Erfahrung. Es klingt, als wäre das nächtliche Träumen manchmal herausfordernd für Dich. Vielleicht könnte es helfen, ihnen morgens kurz Raum zu geben – wie ein stilles „Danke, ich habe Euch gehört“ – bevor Du sie loslässt und in den Tag startest. Aber du hast da sicher schon eigene hilfreiche Rituale gefundne.

      Ich wünsche Dir, dass Deine Nächte und Tage leichter werden.

      Herzliche Grüße
      Heiko

  2. Lieber Heiko,

    ein sehr bewegender Artikel! Deine Offenheit, wie Krisen den Blick auf Träume verändern können, hat mich tief berührt. Besonders inspirierend finde ich deine Botschaft, dass selbst in der Dunkelheit neue Hoffnung und Perspektiven entstehen können.

    Danke, dass du zeigst, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten nach vorne zu schauen und Träume nicht aufzugeben.

    Danke, dass du mit diesem wundervollen Beitrag an meiner Blogparade teilgenommen hast.

    Viele Grüße
    Stefanie

    1. Vielen Dank dir, liebe Stefanie.
      Hab herzlichen Dank für deine Blogparade – da sind so viele tiefe und bewegende Texte entstanden. Im wahrsten Sinne des Wortes wunderbar!

      Alles Liebe
      Heiko

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