Die Geschichte meines Blogs: Mein erster Blogartikel

Veröffentlicht am Kategorisiert in Persönliches, Portfolio, Rückblicke
Mein erster Blogartikel: Ich mag Schreiben und Unterrichten und Ganstertee ;-)

„Warum tust du dir das eigentlich an mit dem Bloggen? Ist das nicht wahnsinnig viel Arbeit?“ „Was motiviert dich, einen Teil deines Privatlebens öffentlich zu machen?“ Solche oder ähnliche Fragen bekomme ich ab und an gestellt. Und das sind ja gute Fragen. Ziemlich gute sogar.

Ich habe mir dazu mal drei bis fünfhundert Gedanken gemacht. Und hier kommt – tatata – die Antwort.

Mein allererster Blogartikel

Auch wenn man das auf diesem Blog hier nicht sehen kann: Ich blogge schon seit 2014. Genauer gesagt, seit dem 12. August 2014. Da habe ich ein Interview veröffentlicht, das ich mit Menschen von „Mosaik Düsseldorf“ geführt habe. Mosaik, das war unsere Kirche, während wir in Düsseldorf gelebt haben. Mensch, was waren wir da gerne.

Ich weiß noch, dass ich technisch absolut keinen Hauch des Schimmers des Dunstes einer Ahnung hatte, aber irgendwie wollte ich mit diesem Interview ins World Wide Web. Und in der Folge dann mit ganz vielen Programmentwürfen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die ich in den Jahren zuvor für entsprechende Praxiszeitschriften zusammengebastelt hatte.

Mein erster Blogartikel: Ausschnitt aus einem Interview zwischen Mosaik Düsseldorf und Heiko Metz
Diesen Artikel konnte man nach dem Ende meines ersten Blogs nur noch in der waybackmachine archiviert vorfinden. Daher stammt das (Bildschirm-)Foto. Auf vielfachen Wunsch gibt es ihn jetzt auch noch einmal auf diesem Blog hier zu lesen.

Dieser erste Artikel hieß: Was ist eigentlich gerecht? Und was das mit uns zu tun hat. Erstaunlicherweise kann ich vielen der Aussagen in diesem Interview nach wie vor zustimmen (was man lange nicht von allen meinen älteren Texten behaupten kann). Gerade beim Thema „Gerechtigkeit“ bin ich aber auch leidenschaftlich. 😉

Dass trotzdem so viel Ungerechtigkeit vor den Augen der versammelten Christenheit geschieht und es soooo viele Christen und Gemeinden einfach nicht zu jucken scheint, dass da so ein eisiger Graben zwischen Gottes Vision für seine Welt und er aktuellen Realität ist, dass darin in riesiger, wenn nicht der Auftrag für Christen und Gemeinden steckt … ist für mich sozusagen ein ewiger Quell an ungläubigem Erstaunen, maßlosem Ärger, höchster Motivation und Begleiter meiner Lebensgeschichte in den vielfältigsten Bezügen!

Ein Zitat aus meinem allerersten Blogartikel von 2014. Lange Sätze konnte ich damals auch schon. Ist bis heute nur minimal besser geworden. Hier kannst du den Artikel nachlesen.

Warum habe ich das gemacht und einen Blog gestartet? Irgendwie hatte ich das (noch ziemlich unbestimmte) Gefühl, dass in den Programmentwürfen, Artikeln etc., die ich so verfasst hatte, mehr stecken könnte. Etwas, das vielen Leuten hilfreich und inspirierend sein könnte. Und was über die eher überschaubare Leserschaft einer Zeitschrift mit Stundenentwürfen für Kinderstunden hinausgeht. 2014 lagen schon einige Jahre Lehraufträge hinter mir – ich gebe einfach unfassbar gerne Wissen weiter …

Ich wollte also „meine Inhalte“ mit „der Welt“ teilen. Nicht, um irgendwie berühmt, berüchtigt o. ä. zu werden (dafür sind meine Themen sicher zu nischig und ich wahrscheinlich zu nerdig). Sondern um irgendwie einen klitzekleinen positiven Beitrag zum Leben und zur freiwilligen Mitarbeit von Menschen zu leisten.

Der erste Blog und sein Ende

Das war natürlich ein hehres Ziel und hätte vielleicht auch klappen können. Aber irgendwie fehlte mir die Motivation und vielleicht auch das richtige (konkrete) Ziel für die Sache. Ich habe immer wieder mal was verbloggt, aber eher unregelmäßig und in gefühlten Jahrhundert-Abständen.

Mit der Geburt von Sohn 02 im Jahr 2017 nahm das ganze dann mehr Fahrt auf. Nicht, weil ich ein klareres Ziel oder mehr Motivation gehabt hätte, sondern weil mir das Schreiben geholfen hat. Wir haben in den ersten Jahren seines Lebens mit Kabuki-Syndrom so viel Schweres erlebt und Herausforderungen getrotzt: Schreiben war wie Therapie. Reflektieren, Zusammenhänge herstellen, über das Schwere abkotzen und sich wieder auf Hoffnung und das auch vorhandene Schöne fokussieren. Und das habe ich halt alles auf meinem ersten Blog gemacht. Ohne wirklichen Grund. Einfach, weil er da war.

Einer dieser ganz persönlichen Artikel, der es (leicht verändert) vom alten auf den neuen Blog (s.u.) geschafft hat.

Aus den Rückmeldungen von ziemlich vielen Menschen konnte ich – zu meiner eigenen Überraschung – schließen, dass ich damit wirklich andere berühren und inspirieren konnte. So erreichte der Blog nach Jahren des Vor-sich-hin-Dümpelns endlich meine eigentlichen Ziele damit – wenn auch mit ganz anderen Themen und viel persönlicher, als von mir gedacht.

Jetzt war dieser (Mini-)Erfolg ja aber eher ein Nebenprodukt meiner Eigen-Schreib-Therapie und nicht wirklich strategisch. In der Folge wollte ich da zwar mehr Strategie, mehr Klarheit und all so Sachen gewinnen – aber auf dem Weg dahin erwischte mich zuerst ein Hacker, der meinen Blog komplett lahm legte. Und dann 2023 ein Burn-out. In der Folge habe ich alles gekappt, was mich irgendwie stressen könnte, um irgendwie wieder mit mir und meinem Leben klarzukommen. Und der Blog war dabei. Als die Verlängerung von Webspace etc. fällig gewesen wäre, habe ich einfach alles gekündigt. Dem Blog den Stecker gezogen. Rest in peace.

Nummer 2 lebt

Mit der langsamen Erholung von Burn-out-Symptomen und dem „Langsam-wieder-Denken-Können“ Ende 2023 stellten sich zwei Dinge ein:

  1. das Gefühl, dass mir „eigen-therapeutisches Schreiben“ wieder echt guttun würde,
  2. die Erkenntnis, wie viele Leute von Erschöpfung, Depression, Burn-out, Long Covid o. ä. betroffen sind und wie viel Resonanz meine mündlichen Berichte zum Thema auslösen.

Dazu kam der gut gereifte Entschluss, dass ich meine Leidenschaft zu unterrichten ernster nehmen will als bisher. D. h., dass ich Wege finden will, mit Menschen an Wissens- und Fähigkeitserweiterung zu arbeiten, Menschen zu begleiten und mit ihnen zusammen neue Ideen zu generieren, praktische Anwendungen zu erfinden etc. Und diese Wege müssen nicht nur per Lehrauftrag an Hochschule oder in Workshops und Seminaren mit Gruppen stattfinden – sondern das darf auch online gehen.

Aus all dem ist ein neuer Blogstart geworden – mit dem ersten Artikel am 31.12.2023.

Mein Blog-Warum zusammengefasst: Eigentherapie und leicht überhöhtes Sendungsbewusstsein. Hört sich doch nach ner guten Kombi für guten Content an, finde ich – oder wie ne Diagnose 😉

Noch habe ich keine Ahnung, wo die (Blog-)Reise genau hingeht, noch befinde ich mich mitten in der Erholung von meinem Burn-out. Und ich habe auch noch keine wirkliche Klarheit darüber, wie das mit dem Online-Unterrichten für mich und euch konkret aussehen kann. Aber ich bin gespannt auf alles, was kommt. Wir lesen uns.

… to be continued

Wenn ihr Erfahrungen mit Texten, Seminaren o. ä. hier und von mir gemacht habt, schreibt gerne einen Kommentar. Und wenn ihr Wünsche für Themen, Texte, Formate habt, dann ebenfalls immer her damit.

Direkt im Blog stöbern? Bitte sehr:

12 Kommentare

  1. Hallo Heiko,
    danke, dass du mich und andere Leser an deinen Gedanken teilhaben lässt. Ich finde es besonders spannend, dass du nicht einem klaren Ziel / Thema folgst, sondern so facettenreich und unterschiedliche Themen und Erlebnisse anpackst. Ich freue mich auf mehr!

  2. Hallo Heiko,
    deinen Blog habe ich inzwischen schon mehrmals weiterempfohlen an Leute, die gerade Richtung Burnout schliddern oder mittendrin sind. Und ich selbst stöbere auch sehr sehr gerne durch deinen Blog. Denn ich finde, du hast die Gabe, echt-ehrlich, humorvoll und gleichzeitig tiefgründig zu schreiben.
    Ich bin gespannt auf deine weitere Blog-Reise.
    Herzliche Grüße
    Wiebke

    1. Hallo Wiebke,
      da werde ich direkt rot beim Lesen. Danke für deine Worte!
      Und besonderen Dank für die Weiterempfehlung. Das würde mich sehr, sehr freuen, wenn es Menschen, die Richtung Burnout unterwegs sind, irgendwie weiterhilft, sie sich wiederfinden etc.
      Viele Grüße
      Heiko

  3. Lieber Heiko,
    vielen Dank fürs teilhaben lassen an deinen Bloganfängen! Und schön, dass dir das schreiben hilft. Therapeutisches Schreiben für dich und andere. Finde ich einen schönen Gedanken.
    Dabei weiter viel Erfolg und auch weiter gute Erholung.

    Liebe Grüße
    Irina

  4. Toller Artikel, lieber Heiko,
    Deine Schreibe gefällt mir richtig gut, liest sich leicht und fluffig, trotz der teils schweren Kost. Schreib unbedingt weiter, wäre mein Wunsch :-). Dass man mit dem Bloggen auch die Wunder des Schreibens entdeckt, kann ich bestätigen. Schreib doch genau zu diesen 2 Punkten unter „Nr. 5 lebt“ mehr, das fände ich gut. Ich kann beide sehr gut nachempfinden und halte es für wertvoll, seine Gedanken und Erfahrungen dazu zu teilen.
    Viele Grüße, Sabine

  5. Lieber Heiko deinen Blogartikel finde ich sehr interessant. Du hast mich neugierig gemacht, auf den ersten Artikel, der gar nicht mehr online ist. Ich war ganz gerührt und voller Mitgefühl, bei deinen persönlichen Schilderungen.
    Ja Schreiben hilft in allen Lebenslagen.

    Herzliche Grüße von Anita

  6. Lieber Heiko,
    wow, bereits 2014 hast du mit dem Bloggen angefangen. Kompliment. Vielen lieben Dank für deinen – auch persönlichen – Einblick.
    Dir alles Gute für deine weiteren Blogartikel.
    Claudia

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