12 von 12: April 2024

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Kaffeebecher „The Boss“ – Heiko Metz

Ein Tag in meinem Leben auf Reha. So sah mein 12. April 2024 aus.

Der erste Tag zu Hause nach sieben Wochen Reha.

Zurück zu Hause sein bedeutet: ganz viel Freude! Z. B. übers Wiedersehen mit meiner Familie … und über vierlagiges Toilettenpapier, von dem man nicht die halbe Rolle braucht, um etwas in der Hand zu haben.

Während der Reha habe ich Tageszeitengebet schätzen und lieben gelernt. Morgens, mittags und abends. Ruhe, Gedanken fokussieren, Zeit mit Gott verbringen, mir Worte von Christ:innen aus den Jahrhunderten leihen … einfach eine rundherum gute Zeit. Und das gleich dreimal am Tag.

Paul Gerhardt liebe ich ja. Schöne, tiefe Worte. Voller Glauben und Kraft. Und geprägt vom eigenen Erleben. Besonderes in den Reha-Wochen entsprach das auch meiner Erfahrung – auch wenns ichs nie so schön in Worte fassen könnte.

Große Freude herrscht bei mir auch beim Anblick des Handtuchstapels im Bad-Regal. Wie unglaublich luxuriös einfach so viele Handtücher benutzen zu können, wie man braucht und möchte. Und sich nicht mit der zugeteilten Menge an Handtüchern für eine ganze Woche begnügen zu müssen … auch wenn besonders das Badetuch nach mehreren Schwimmbadbesuchen nicht mehr so wahnsinnig gut riecht …

Und die fast allergrößte Freude (nach der Familie natürlich) ist: guter Kaffee. Kaffee, der wirklich nach Kaffee schmeckt. Und so riecht. Und so. In der Reha gab es auch ein Getränk, das „Kaffee“ hieß. Das war aber bestimmt ein Fehler beim Beschriften. Das war brauner Tee. Wenn überhaupt. Vielleicht hätts braunes Wasser heißen sollen. Das hätte gepasst, finde ich.

Aber vermisst habe ich natürlich noch mehr: den Schlossblick z. B. Das ist ein echter Zu-Hause-Gefühl-Garant, wenn das Schloss sehe. Aus unserem Fenster, beim Laufen durch Marburg, oder wenn man per Auto von irgendwoher zurückkommt.

Andersrum gibts aber auch so einiges. Was ich ja unglaublich gefeiert habe in den letzten Wochen war die Küche und das wunderbare Gefühl nicht einkaufen, kochen oder sonstwie irgendetwas vorbereiten zu müssen. Einfach zur passenden Zeit erscheinen, aus vielen leckeren Dingen auswählen können und genießen. Ein Geschenk. Jetzt heißt es wieder einkaufen … macht mir an sich schon wenig Spaß, aber wenns dann auch noch mehrheitlich leere Regale gibt, wirds auch nicht direkt besser 😉

Weils bei der Hausärztin hoffnungslos überfüllt ist, genieße ich halt noch nen Kaffee. Kann man ja quasi nicht oft genug machen. Dabei ein bisschen Gedanken und Gefühle journalen … auch etwas, das ich während der Reha begonnen habe und mir sehr hilft.

Habe anscheinend noch nicht genug Kaffee getrunken … bin immer noch nicht dran. Wenn zwei von drei Ärzt:innen krank sind, hat einer leider echt Stress. Aber der letzte Doktor hat sich dann echt Zeit genommen und war voll konzentriert bei mir. Bin sehr dankbar für meine Hausärzt:innen!

Vollgepackt gehts wieder nach Hause. AU, ein Haufen Überweisungen, diverse Rezepte und zwei neue Termine in den nächsten Wochen. Die Reha war unglaublich gut und hat mir sauviel gebracht. Trotzdem ist der Weg zu einem irgendwie gearteten „Normalzustand“ noch ganz schön weit. Deswegen weiter arbeitsunfähig und noch viele doctors to see. Aber die Perspektive ist nach meiner Reha deutlich positiver – und ich ziemlich dankbar dafür.

Meine Energie ist weiter deutlich begrenzt – täglich grüßt der Burnout. Aber ein Nachmittag im Garten mit schöner Aussicht, gutem Buch, meinem Notizbuch und den spielenden Jungs im Garten ist auch ohne viel Energie ein Genuss.

Der Tag darf auf dem Sofa ausklingen. Es sind viele Folgen der dritten Staffel „The bad batch“ aufgelaufen in den letzten Wochen. Das kann auf keinen Fall so bleiben 😉

Und – wie war dein 12. April 2024?

Unter dem Hashtag #12von12 dokumentieren Blogger:innen jeden Monat ihren Alltag am 12ten in 12 Bildern. Eine schöne Tradition – da bin ich dabei.
Caroline Lorenz-Meyer sammelt dankenswerterweise die verschiedensten #12von12 auf ihrem Blog. Reinschauen lohnt sich.

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