Reha-Ende nach 7 Wochen und Neustart zu Hause. Endlich wieder bei den Lieben sein und gleich wieder so richtig herausgefordert werden. Der April war ein extremer Monat für mich – zwischen guten Erfahrungen, mehr Kraft, viel Freude und neuen Grenzerfahrungen, schneller Überforderung, Hilfsbedürftigkeit.
Ein guter Monat auf dem Weg aus dem Burnout. Auf dem Weg zurück zu mir. Auf dem Weg zu echtem Leben.
Back home. And back in the game. Not.
Das absolute Hauptthema meines Aprils war das Ende meiner Reha (nach sieben Wochen) und der Neustart zu Hause.
- Ich bin ziemlich froh und dankbar, dass die Reha von 5 auf 7 Wochen verlängert wurde. Das hat mir auf vielen Ebenen gutgetan und einige Dinge/Themen noch mal deutlich vorangebracht.
- Ich bin überhaupt sehr, sehr dankbar, dass ich diese Reha machen durfte, dass sich dort so viele Menschen in mich investiert haben und ich wirklich heilsame Schritte gehen durfte.
- Bei allem, was in diesen 7 Wochen passiert und aufgebrochen ist, zu heilen begonnen hat, neu ausprobiert und ein wenig eingeübt wurde; bei allen kleinen Schritten raus aus dem Burnout ist vor allem eines immer wieder deutlichst geworden. Der Weg zu einem wie auch immer gearteten neuen „normal“ ist noch ziemlich weit. Mit Betonung auf ziemlich.
- Ich bin dementsprechend „arbeitsunfähig“ aus der Reha entlassen worden. Mit der Perspektive, dass in 6 Monaten ein guter Energie- und Leistungszustand wieder herstellbar ist. Das ist ziemlich cool – halleluja! Das ist aber noch lang, lang hin irgendwie … und bis dahin einiges an Arbeit an mir und unserer Situation.
- Der Einstieg zu Hause war wunderschön. Endlich wieder die Familie im Arm halten. Endlich wieder das eigene Bett. Endlich wieder der Blick aufs Landgrafenschloss, der bei mir ein Zu-Hause-Gefühl auslöst. Und endlich kein mehrmals tägliches Abgehakt-Werden auf einer Liste mehr. Sehr wunderbar.
- Der Einstieg zu Hause war hart. Auf einmal wieder selber Struktur finden müssen, sich um Essen etc. selber sorgen müssen, keinen wirklichen Rückzugsraum mehr haben, mitten im Familienchaos stecken und die Herausforderungen und Sorgen, die damit einhergehen, wieder direkt spüren.
- Ich habe noch einmal deutlich gemerkt: Ich bin einerseits viel fitter, energiegeladener und auch konzentrationsfähiger, als vor der Reha. Und gleichzeitig bin ich immer noch so wahnsinnig schnell überfordert, gibt es immer noch viele Burnout-Symptome … Wie anstrengend unser Leben als behinderte Familie ist, zeigt sich einfach noch mal heftig.
- Weiter dranzubleiben an neuen Sicht- und Verhaltensweisen, Raum für Entspannung zu finden, einiges weiter heilen lassen usw. – all das ist ganz schön herausfordernd und gleichzeitig so nötig.
- Ich werde weiter viel Hilfe brauchen, um das alles auf die Reihe zu bekommen. Das fällt mir als „Ich bin stark und schaffe das alleine“-Mensch zwar schwer, aber es wird leichter. 😉
- Ich darf und will mir Zeit lassen, um wirklich gesund zu werden und andere Sicht-, Herangehens- und Verhaltensweisen eingeschliffen haben, bevor Arbeit wieder sinnvoll möglich ist. Und dann freue ich mich aber auch darauf!
Frisch gebloggt
- Rudi, die rasende Rakete: Das Malbuch für Weltraumabenteuer von der Couch aus – mein erstes, selbst erstelltes Malbuch. Wie es dazu kam?
- Wie ich durch meine Reha zum Malbuch-Autor wurde. So kam es dazu. 😉
- Heikos To-Want-Liste April bis Juni 2024 – das erste Quartal von 2024 ist schon um. Krass, oder?!
- Mein 12. April 2024. Mein erstes Tag zu Hause nach 7 Wochen Reha.
- Was war eigentlich im März 2024 so los? Für mich quasi ausschließlich Reha.
Was im April 2024 noch so los war
Naturgenuß
Während meiner Reha habe ich u. a. und besonders Zeit in der Natur schätzen gelernt. Zum einen wegen der Ruhe, dem Entspannungspotential, dem Einfach-sein- und Bei-sich-sein-Können.
Zum anderen wegen der Freude an Bewegung und Entdecken von kleinen Wundern. Frisch sprießende Blätter, das melodische Summen der Bienen in den ersten Frühlingsblumen, die im Aufwind majestätisch dahinsegelnden Greifvögel, vor sich hin grasenden Schafen (ich liebe Schafe), fragilen Moosgebilden auf Steinen, umspielt von klarem Bachwasser …
Das wirklich wunderbarste daran war aber, dass ich angefangen habe, die Natur zu genießen. Das wäre mir vorher gar nicht so bewusst gewesen, aber ich glaube, ich habe tatsächlich seit Jahren, kaum bis nichts mehr wirklich genießen können. Zu viele Herausforderungen, Stress, Tunnelblick, Überforderung und Ohnmacht haben auch meine Genussfähigkeit ziemlich gekillt. Dass die in der Reha-Zeit sich langsam wieder regt, ist freudentränenschön!
Raum für Risse
Die Citypastoral Marburg hat 2024 ein Themenjahr „Raum für Risse“. Dabei geht es darum „gemeinsam Türen zu den vielschichtigen Facetten des Lebens, die uns verzweifeln lassen, formen, herausfordern und bereichern“ zu öffnen. Die „Themenfelder umfassen Einsamkeit, Scheitern, Trauer, aber auch Hoffnungsschimmer, Resilienz und Trost.“
Weil das ja ziemlich gut zu meiner Situation passt, wollte ich gerne an der ein oder anderen Veranstaltung teilnehmen. Im April ging es mit einem Fotowalk durch Marburg zum Thema los.
Dabei sind nicht nur spannende Bilder und neue Perspektiven auf eigentlich bekannte Orte in Marburg entstanden, sondern auch viele Gedanken rund um unsere Familiensituation, die Burnout-Phase gewachsen.
Sehr gutes Projekt für mich gerade. Vielen Dank Citypastoral Marburg.
Bücher-Freuden
Ich hab ja schon mal das ein oder andere Büchlein veröffentlichen dürfen. Aber so im Selbstverlag beim Amazon KDP – das war Premiere. Ein Malbuch zu veröffentlichen, war gleich noch ne Premiere. Wie es dazu kam? Lies selbst.
Ich bin ja schon sehr gespannt, das Malbuch in den Händen zu halten und meinen Jungs zu schenken. Du kannst es übrigens auch in den Händen halten, wenn du magst. Deine Meinung dazu würde mich ja seeeeeeehr interessieren! Gerne hier in den Kommentaren.
Auf jeden Fall macht mir das Ganze so viel Spaß, dass ich da demnächst sicher noch mehr machen werde. Stay tuned.
Videoproduction Father & Son Inc.
Der Sohn hat eine neue Begeisterung: Stop-Motion-Videos. Kam in der Schule auf und jetzt musste er das ganz dringend auch machen. Also ziemlich sehr ganz dringend.
Also haben wir uns einen Samstag lang Zeit genommen, eine App gesucht und ein – wie könnte es auch anders sein – LEGO-Star-Wars-Stop-Motion-Video zusammengefrickelt. Die Hauptrolle spielte unser Dezember-Projekt, der Millennium Falke. Mensch, was war das anstrengend. Und ziemlich spaßig!
Nach mehreren Fehlversuchen und gefühlten drölfzigtausend Bildern, hatten wir am Ende einen kleinen Film von 1 Minute Länge produziert. Gib Acht Disney – die Konkurrenz erwacht! 😉
Das war spannend? Dann lies mal DAS hier:
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