7 Mythen über Stille und Rückzug – und warum das Gegenteil stimmt

Kategorisiert in Alltagsmystik
Waldbaden: Stille und Rückzug – Heiko Metz

Stille ist Zeitverschwendung. Wer rastet, rostet. Rückzug ist nur was für Mönche oder Menschen mit Räucherstäbchen-Abo.

Klar. Und Kaffee ist eigentlich überbewertet, Jesus war vermutlich Extrovertierter des Jahres, und du funktionierst noch prima ohne Pause. Oder?

Hier sind 7 Mythen über Stille und Rückzug, die du getrost vergessen kannst:

1. Stille ist Zeitverschwendung.

Absolut. Warum solltest du fünf Minuten auf einem Stuhl sitzen und nichts tun, wenn du auch scrollen, shoppen oder zum dritten Mal die To-do-Liste optimieren könntest?

In der Stille passiert ja nichts – oder? Doch.

Stille ist wie ein innerer Reset. Wie ein offenes Fenster an einem stickigen Tag.
Wenn du still wirst, hört dein Leben vielleicht zum ersten Mal auf zu schreien.
Dann kommt das Wesentliche an die Oberfläche. Und plötzlich merkst du: Das war keine verlorene Zeit. Das war geschenkte Ewigkeit.

2. Nur Mönche und Esoteriker brauchen Rückzug.

Oder Burn-out-Kandidaten. Und Menschen mit zu viel Freizeit.
Aber Spoiler: Rückzug ist kein Wellnessprogramm. Rückzug ist ein Menschenrecht.
Es braucht keine Kutte und kein Räucherstäbchen, sondern nur den Mut, dir selbst zu begegnen.

Du musst nicht meditieren wie ein Mönch. Es reicht, wenn du einen Moment lang einfach nur da bist.

Auch Jesus hat sich zurückgezogen. Oft. Allein. In die Stille.
Nicht, weil er schwach war – sondern weil er Mensch war. Und weil Liebe immer auch ein Atemholen braucht.

3. Wer rastet, der rostet.

Das sagt dein innerer Antreiber. Der, der „höher, schneller, effizienter“ flüstert.
Aber mal ehrlich: Du hast nicht gerostet. Du bist überhitzt.

Stille ist kein Stillstand. Sie ist wie das Innehalten vor dem nächsten Schritt. Wie das Einatmen vor dem Lied.
Gott wirkt oft im Pausenzeichen.
Wer ruht, lebt. Und wer lebt, darf sich auch mal hinsetzen.

4. Ich kann mich erst zurückziehen, wenn alles erledigt ist.

Aha. Dann also nie.
Die Welt wird nicht untergehen, wenn du zehn Minuten lang nicht verfügbar bist. (Und wenn doch: Du bist dann wenigstens ausgeschlafen dabei.)

Rückzug ist kein Preis für gute Leistung. Er ist die Tankstelle deiner Seele.

Manchmal ist Rückzug kein Rückzug. Sondern ein Heimkommen zu dir selbst.

Wenn du wartest, bis alles erledigt ist, wird dein Inneres irgendwann erledigt sein.
Und dann ist es zu spät für fünf Minuten – dann brauchst du fünf Monate. Oder länger. Ich spreche da leider aus eigener Erfahrung.

5. Ich hab keine Zeit für Stille.

Du hast keine Zeit, es nicht zu tun.
Wenn dein Leben dich überrollt, dann setz dich nicht noch drauf – steig aus.

Es muss nicht das perfekte Setting sein. Kein Kloster, keine Klangschale.
Fünf Minuten. Ein Atemzug. Eine Kerze. Ein Psalm.

Mehr braucht es nicht, um kurz wieder Gott zu begegnen. Oder dir selbst.
Stille passt auch zwischen zwei Zoom-Meetings. Oder beim Zähneputzen.

6. Stille ist nur was für Introvertierte.

Na klar. Und beten nur was für Pfarrer:innen.
Auch Extrovertierte brauchen Rückzug – vielleicht sogar besonders.

Denn wer viel gibt, braucht eine Quelle, aus der geschöpft werden kann.
Wer sich ständig in Gesprächen verliert, braucht einen Ort, an dem sie wieder bei sich ankommen.

Und manchmal beginnt die tiefste Begegnung mit anderen dort, wo du zuerst dir selbst zuhörst.

7. In der Stille passiert ja gar nichts.

Doch. Nur eben leise.
In der Stille sortiert sich dein Inneres.

Stille ist kein Stillstand. Sie ist der Moment, in dem deine Seele atmet.

Du hörst plötzlich Gedanken, die sonst untergehen. Vielleicht auch Gott.
In der Stille kann Gott flüstern, was er im Lärm nicht sagen kann.
Und was wächst, wächst oft lautlos – aber unaufhaltsam.

Vielleicht ist Stille nicht das Ende von Aktivität, sondern ihr heiliges Fundament.

Also: Stillhalten, bitte!

Stille ist kein Trend. Sie ist Widerstand.
Gegen das Getriebensein. Gegen die Stimme, die sagt, du musst funktionieren.

Stille ist heilig. Rückzug ist radikal.
Und du?
Du darfst einfach mal stillhalten!

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Bilder: Dall-E, Canva, Privat.

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