Stress lass nach: Die besten Tipps für deine Stressbewältigung

Der Posteingang quillt über, der Terminkalender platzt, der Chef nervt, die Kollegin auch und in der Kita herrscht chronischer Betreuungsmangel. Willkommen im Alltagsstress!

Seit Wochen versuche ich, einen Termin mit einem Freund zu finden. Jedes Mal dasselbe: „Lass uns nächsten Monat schauen, gerade ist es echt stressig.“ Als Familie ist „Alles bisschen viel grade“ unser Dauermotto.

Ich bewundere Menschen, die mit Gelassenheit durch den Alltag gehen. Die so etwas wie innere Ruhe ausstrahlen. Nach meinem Burnout habe ich u. a. durch Meditation und stille Reflexion mehr zu mir gefunden und festgestellt: Es sind die unscheinbaren, kleinen Augenblicke, die für mich den Unterschied machen, ob der Stress überbordend wird, oder ich souverän bleiben kann.

Die meisten Menschen, die ich kenne, teilen diese Bewunderung und eine große Sehnsucht danach, souveräner mit Stress in ihrem Leben umzugehen, selbstbestimmter zu leben.

Deswegen habe ich gedacht, ich frage einmal Menschen, die sich damit auskennen. Und interviewe sie. Also nicht in echt. Die würden wohl eher nicht mit mir reden … aber ich habe mal so getan, als ob. Und mir fiktive Antworten auf meine Fragen aus Artikeln etc. zusammengebastelt.

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade „Schluss mit Stress: Deine Strategien für einen souveränen Alltag“ von Jutta Gründler.

Meine Stress-Experten

Aktuell gelten mehrere Forscherinnen und Forscher als führend im Bereich der Stressforschung.

Zu den führenden Forscherinnen im Bereich der Stressforschung zählt Professorin Carmen Sandi von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) in der Schweiz. Sie ist Co-Direktorin des Global Stress and Resilience Network und eine anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Stress- und Resilienzforschung. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die neurobiologischen Mechanismen, die Stress und Resilienz beeinflussen​.

Anselm Grün ist ein deutscher Benediktinermönch, Theologe und Autor. Er hat über 300 Bücher geschrieben, die sich mit Spiritualität, Achtsamkeit und dem Umgang mit Stress beschäftigen und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Grün ist bekannt für seine verständliche Vermittlung komplexer spiritueller und psychologischer Konzepte und wird weltweit als Referent und Seminarleiter geschätzt. Seine Arbeit betont die Bedeutung von Stille, Gebet und Achtsamkeit als Schlüssel zur inneren Heilung und Stressbewältigung.

Das fiktive Interview

Heiko: Hallo, Professorin Sandi und Pater Anselm Grün. Vielen Dank, dass ich mir ein Interview mit ihnen ausdenken darf. Stress ist ein Thema, das viele Menschen betrifft. Können Sie beide erklären, wie Sie Stress aus Ihrer jeweiligen Perspektive verstehen und angehen?

Prof. Sandi: Guten Tag. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Herausforderungen oder Bedrohungen. Wenn wir gestresst sind, aktiviert unser Gehirn eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion, die verschiedene physiologische Veränderungen auslöst. Langfristig kann chronischer Stress jedoch schädlich sein und zu gesundheitlichen Problemen wie Herzkrankheiten, Depressionen und Gedächtnisverlust führen.

Pater Anselm Grün: Auch von meiner Seite ein herzliches Grüß Gott. Aus meiner Perspektive ist Stress oft ein Zeichen dafür, dass wir die Balance in unserem Leben verloren haben. Es kann ein Ruf nach innerer Stille und Einkehr sein. Im Glauben finden wir Ruhe, indem wir unsere Sorgen Gott anvertrauen und uns in seiner Gegenwart geborgen wissen.

Heiko: Das sind interessante Ansätze. Welche Methoden zur Stressbewältigung empfehlen Sie jeweils?

Prof. Sandi: Wissenschaftlich belegt ist, dass regelmäßige körperliche Bewegung sehr hilfreich ist. Sport hilft, Stresshormone abzubauen und Endorphine freizusetzen. Achtsamkeitsübungen und Meditation sind ebenfalls sehr effektiv, um den Geist zu beruhigen und den Fokus zu verbessern. Es ist auch wichtig, soziale Unterstützung zu suchen und gesunde Schlafgewohnheiten zu pflegen.

Pater Anselm Grün: Ich stimme zu, dass körperliche Bewegung und Achtsamkeit hilfreich sind. Aus geistlicher Sicht rate ich Menschen, sich regelmäßig Zeit für Gebet und Meditation zu nehmen. Diese Praktiken helfen, die Gegenwart Gottes zu erfahren und inneren Frieden zu finden. Auch Rituale, wie das Anzünden einer Kerze oder das bewusste Atmen, können helfen, sich zu zentrieren und Stress abzubauen.

Heiko: Wie kann der Glaube bzw. die Spiritualität Menschen helfen, besser mit Stress umzugehen?

Prof. Sandi: Der Glaube kann eine wichtige Quelle der Unterstützung und des Trostes sein. Studien zeigen, dass Menschen, die spirituell oder religiös sind, oft besser mit Stress umgehen können, weil sie auf ein starkes Netzwerk und einen Sinn im Leben zurückgreifen können.

Pater Anselm Grün: Genau. Der Glaube gibt uns eine tiefe Quelle des Vertrauens. Wenn wir unsere Sorgen im Gebet vor Gott bringen, erfahren wir Trost und Kraft. Jesus lädt uns ein: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Diese Gewissheit kann uns helfen, Stress zu relativieren und in der Gegenwart Gottes Ruhe zu finden.

Heiko: Welche langfristigen Auswirkungen kann chronischer Stress auf unsere Gesundheit haben, und wie können wir dem vorbeugen?

Prof. Sandi: Chronischer Stress kann das Risiko für viele Krankheiten erhöhen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Angststörungen. Es ist wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Atemübungen können hilfreich sein.

Pater Anselm Grün: Dem kann ich nur zustimmen. Zusätzlich sollten wir darauf achten, dass wir uns Zeit für Stille und Gebet nehmen. In der Stille können wir unsere Gedanken ordnen und zur Ruhe kommen. Es ist auch wichtig, sich auf die einfachen Dinge im Leben zu besinnen und Dankbarkeit zu praktizieren. Diese geistlichen Übungen können helfen, eine innere Balance zu finden und Stress vorzubeugen.

Heiko: Gibt es noch etwas, das Sie zum Thema loswerden möchten?

Prof. Sandi: Ich möchte betonen, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu achten und Stress nicht zu unterschätzen. Es gibt viele Möglichkeiten, Stress zu bewältigen, und es ist wichtig, die Methoden zu finden, die für einen selbst am besten funktionieren.

Pater Anselm Grün: Ich möchte sie ermutigen, regelmäßig die Stille zu suchen und sich mit Gott zu verbinden. Vertrauen sie darauf, dass sie in Gottes Händen geborgen sind, und lassen sie sich von seiner Liebe tragen. Bleiben sie achtsam und dankbar für die kleinen Segnungen des Lebens.

Interviewer: Dankeschön. Es lohnt sich, ihre Artikel, Bücher und echten Interviews zum Thema zu lesen. Da steht noch viel mehr wirklich hilfreiches drin.

Die Top-Strategien zur Stressbewältigung

Hier sind einige der besten Strategien zur Stressbewältigung, die dir helfen können, deinen Alltag souverän zu meistern. Von Experten empfohlen, von mir getestet 😉

1. Regelmäßige körperliche Bewegung:
   • Sport hilft, Stresshormone abzubauen und Endorphine freizusetzen, was das allgemeine Wohlbefinden steigert.
2. Achtsamkeitsübungen und Meditation:
   • Diese Techniken beruhigen den Geist und verbessern den Fokus. Sie fördern innere Ruhe und helfen, Stress zu reduzieren.
3. Gebet und spirituelle Praktiken:
   • Regelmäßiges Gebet und Meditation können helfen, die Gegenwart Gottes zu erfahren und inneren Frieden zu finden. Rituale wie das Anzünden einer Kerze oder bewusstes Atmen unterstützen die Zentrierung und den Stressabbau.
4. Soziale Unterstützung suchen:
   • Ein starkes Netzwerk aus Freunden und Familie kann helfen, besser mit Stress umzugehen, indem es emotionale Unterstützung und Trost bietet.
5. Gesunde Schlafgewohnheiten und Ernährung:
   • Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind entscheidend, um den Körper widerstandsfähig gegen Stress zu machen.
6. Zeit für Stille und Reflexion:
   • Regelmäßige Zeiten der Stille und Reflexion helfen, die Gedanken zu ordnen und zur Ruhe zu kommen. Diese Praxis unterstützt die innere Balance und Stressbewältigung.
7. Dankbarkeit praktizieren:
   • Dankbarkeit für die kleinen Dinge im Leben zu praktizieren kann helfen, eine positive Perspektive zu bewahren und Stress zu relativieren.
8. Entspannungstechniken:
   • Techniken wie Yoga oder Atemübungen sind hilfreich, um den Körper zu entspannen und den Geist zu beruhigen, was langfristig zur Stressbewältigung beiträgt.
9. Vertrauen und Geborgenheit im Glauben:
   • Der Glaube kann eine tiefe Quelle des Vertrauens und der Geborgenheit sein. Die Gewissheit, in Gottes Händen geborgen zu sein, hilft, Stress zu relativieren und inneren Frieden zu finden.

Was sind deine besten Ideen und Strategien zum souveränen Umgang mit Stress?

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Bilder: Dall-E, Canva.

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