Unser tägliches Brot gib uns heute – Was dich wirklich nährt

Kategorisiert in Alltagsmystik, Beten
Mitten im Leben gebetet: das Vaterunser – Heiko Metz

Es gibt Tage, da rennst du allem hinterher.
Der Zeit. Den Erwartungen. Der To-do-Liste.

Und am Ende merkst du: Du hast gegessen – aber bist nicht satt.
Du warst beschäftigt – aber nicht erfüllt.
Du warst erreichbar – aber nicht verbunden.

Dann spricht das Vaterunser in diesen einen Satz hinein:
„Unser tägliches Brot gib uns heute.“

Ein Satz wie ein Anker.
Wie eine Rückbesinnung.
Wie eine Einladung, wieder zu fragen:
Was brauche ich wirklich?

Das Vaterunser

nach Matthäus 6,9-13 in der Gute Nachricht Bibel.

Unser Vater im Himmel! Mach deinen Namen groß in der Welt. 
Komm und richte deine Herrschaft auf. Verschaff deinem Willen Geltung, auf der Erde genauso wie im Himmel.
Gib uns, was wir heute zum Leben brauchen. 
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir allen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind. 
Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden, sondern rette uns aus der Gewalt des Bösen.

Mehr als Kohlenhydrate

„Unser tägliches Brot“ – das klingt fast banal.
Fast zu einfach.
Ein belegtes Brot. Eine Suppe. Ein Teller Nudeln.

Aber Brot steht hier für mehr.
Für alles, was uns nährt. Was uns trägt. Was uns durch den Tag bringt.

Brot meint: das Nötigste.
Nicht das Teuerste. Nicht das Perfekteste.
Sondern das, was reicht.

Manche brauchen heute ein echtes Brot.
Weil sie Hunger haben.
Weil sie nicht wissen, wie sie die Woche überstehen sollen.

Andere brauchen ein Wort der Versöhnung.
Ein gutes Gespräch. Einen ruhigen Moment.
Oder einfach Schlaf.

„Unser tägliches Brot“ ist die Bitte:

Gott, gib mir, was mich trägt – körperlich und seelisch.
Hilf mir, zu unterscheiden zwischen dem, was ich brauche – und dem, was mich nur füllt.

Genug für heute

In einer Welt voller Überfluss haben viele Menschen Mangel.
Und in einer Welt voller Möglichkeiten sind viele innerlich leer.

Das Vaterunser sagt nicht: Gib uns, was wir für das Jahr brauchen.
Es sagt: heute.

Nur heute.
Ein Tag auf einmal.

So wie Manna in der Wüste:
Genug für jetzt.
Nicht zum Horten.
Nicht zum Kontrollieren.
Sondern zum Vertrauen.

Gott verspricht nicht Vorratskammern voller Sicherheit.
Aber er lädt ein, jeden Tag neu zu bitten –
und zu empfangen, was dran ist.

Und vielleicht ist das genug.
Nicht perfekt. Nicht planbar.
Aber genug, um heute zu leben.
Zu atmen. Zu danken.

Was nährt dich – und was nicht?

Es ist nicht immer leicht, das zu erkennen.
Manches sieht aus wie Nahrung – ist aber leer.

Zu viel Social Media. Zu viel Vergleich. Zu viel müssen.
Und zu wenig echte Verbindung. Zu wenig Stille.
Zu wenig du.

Alltagsmystik fragt:
Was nährt mich?
Was tut mir gut – wirklich?

Vielleicht ist es ein Spaziergang.
Vielleicht ein kurzer Segen.
Vielleicht ein Moment mit deinem Kind, ohne Uhr im Nacken.

Und vielleicht ist „täglich“ kein Mangel.
Sondern eine Chance:
Immer wieder neu zu sehen, was wirklich zählt.

Und was ist mit denen, die kein Brot haben?

Diese Bitte ist kein reines Ich-Gebet.
Es heißt: unser tägliches Brot.

Nicht jeder hat, was er braucht.
Nicht jeder weiß, wie er durch den Tag kommt.
Für viele ist diese Bitte keine spirituelle Metapher.
Sondern die Hoffnung, überhaupt etwas zu essen zu bekommen.

Manchmal ist Hilfe ganz konkret.
Eine Spende. Ein gedeckter Tisch.
Eine Einladung. Eine Stimme, die mitdenkt, mitfühlt, mitverantwortet.

Wenn du dieses Gebet sprichst, wirst du Teil einer Bewegung:
Menschen, die sich nicht nur selbst satt sehen wollen.
Sondern die mithelfen, dass andere leben können.

Ein Stück Brot kann Leben retten.
Ein Stück Aufmerksamkeit auch.

Vielleicht bist du heute Teil der Antwort auf jemandes Gebet.

🍞 Ritual: Eine Hand auf den Bauch, eine aufs Herz

Setz dich für einen Moment still hin.
Lege eine Hand auf deinen Bauch. Eine auf dein Herz.
Schließe die Augen.
Atme bewusst ein und aus.

Sprich leise oder in Gedanken:

„Gott, gib mir heute, was ich wirklich brauche.“
(pause)

Dann frag dich:
Was nährt meinen Körper heute?
Was nährt meine Seele?
Was braucht mein Herz?

Und vielleicht auch:
Wem kann ich heute etwas geben?
Ein Wort. Ein Lächeln. Ein Brot. Ein Stück Hoffnung.

Bleib noch einen Moment.
Lass die Fragen in dir nachklingen.
Und danke Gott für alles, was heute schon da war –
vielleicht ganz klein, aber spürbar.

Du darfst bitten.
Du darfst empfangen.
Du darfst teilen.

Eine Einladung

Vielleicht rennst du gerade viel.
Vielleicht versorgst du andere.
Oder versuchst, alles im Griff zu behalten.

Dann ist dieser Satz für dich:
„Unser tägliches Brot gib uns heute.“

Nicht als spirituelle Einkaufsliste.
Sondern als Einladung, still zu werden.
Und zu spüren:
Du darfst fragen.
Du darfst empfangen.
Und du darfst satt sein.
Und manchmal: satt machen.

So geht’s weiter im Vaterunser:

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Bilder: Dall-E, Sora, Canva, Privat.

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