Ich schreibe diesen Beitrag für die wunderschöne Blogparade „100 Mal Freude“ von Seelenguide. Und ich sag’s dir gleich: Ich liebe Listen. Aber was ich noch mehr liebe? Die kleinen Dinge. Die, die fast untergehen. Die, die nachklingen. Die, die nach Zuhause riechen.
Also hier kommt sie – meine persönliche, ehrliche, manchmal leise, manchmal laut lachende Sammlung von Freuden.
Nicht als Anleitung, sondern als Einladung.
Nicht perfekt, sondern echt.
Nicht für Likes – sondern für dich.
Und vielleicht findest du ja beim Lesen einen dieser Momente, in denen du einmal kurz Himmel atmest. Das wäre mir die ungefähr 101te Freude.
☕ Wenn die Seele leise „Danke“ flüstert
- Morgens der erste Schluck Kaffee – schwarz, stark, gnadenreich.
- Zweiter Kaffee. Diesmal mit Milchschaum und kurz geschlossenen Augen.
- Der dritte Kaffee am Schreibtisch – in der „Ich schreib jetzt endlich diesen Text“-Tasse.
- Und manchmal: noch ein Espresso. Weil ich Italien im Blut habe (rede ich mir zumindest ein). Und Müdigkeit im Gesicht (sagen zumindest die anderen).
- Eine WhatsApp von einem alten Freund – einfach so. Zwei Sätze, und plötzlich wird’s warm im Bauch.
- Goldworte schreiben – Wenn mich ein Satz selbst zuerst berührt.
- Wenn ich morgens einfach in meine Schuhe reinschlüpfen kann – weil ich am Abend vorher die Schnürsenkel geöffnet habe. Das ist Liebe mit Vorausblick.
- Wenn Menschen sich für meinen Newsletter eintragen – und ich denk: „Wie schön, du willst das wirklich lesen!“ (Eintragen kannst du dich übrigens hier)
- Und essen. Vor allem Italienisch. Oder Steak. Noch besser Italienisch.
🤸♂️ Wenn die Seele durch den Körper jubelt
- Barfuß laufen auf nassem Gras – barfuß beten quasi.
- Der Moment nach dem Training – Schweiß, Stolz, „Ich hab’s durchgezogen“.
- Ein bewusst gekautes Stück dunkle Schokolade – mit mindestens 99% Kakao.
- Ein tiefer Atemzug im Wald – weil da Frieden drinliegt.
- Einfach loslaufen – nicht joggen, nicht powerwalken, sondern: gehen. So vor mich hin. Gedanken sortieren, Himmel atmen, die Welt sehen. Das ist mehr als Bewegung. Das ist Rückkehr zu mir selbst.
📖 Wenn Sprache streichelt
- Ein Satz, der mich erwischt – und in mein Notizbuch will.
- Lieblingstheolo:innen lesen – und denken: „Ja. Genauso.“
- Ein Kommentar unter meinem Blogartikel, der echt ist – spürbar von Herz zu Herz.
- Bücher lesen. Das Lesen zelebrieren. Mit Kaffee. Und einem schönen Platz mit Aussicht. In fremde Welten abtauchen, tolle Charaktere kennenlernen und gedanklich die wunderbarsten Reisen antreten.
- Ein Zitat, das mich mitten ins Herz trifft – wie ein leiser Blitz.
- Das Schreiben selbst – Fast egal, was. Wenn ich schreiben darf, bin ich in meinem Element. Dann fließt was. Und manchmal fließt es auch weiter – in andere Leben hinein.
- Wenn Dinge, die ich sage, schreibe oder zeige, Menschen berühren – und plötzlich bewegt sich was. Dann weiß ich, warum ich das hier mache.
🧡 Wenn Nähe heilt
- Ein Blick, der sagt: Ich seh dich
- Ein kurzes, ehrliches Gespräch mit Sohn 01 – zwischen Tür und Angel. Und trotzdem voll Tiefe.
- Kinderlachen – nach und fern. Laut, wild, ungebändigt. Und immer schön. Selbst wenn’s mir zu laut ist – mein Herz tanzt heimlich mit.
- Wenn Sohn 02 mich zum Lachen bringt, während ich eigentlich weinen wollte – dann weiß ich: Gnade ist manchmal ein Kinderlachen mit Schokopudding im Gesicht.
- Meine Jungs. Immer wieder. Weil sie mich herausfordern, lieben, müde machen – und lebendig halten.
- Meine Frau. Diese stille Kraft. Dieses laute Lachen. Dieses „Wir schaffen das“, das sich nicht abnutzt. Ich wüsste oft nicht, wie ohne sie. Also eigentlich nie, quasi. Und will’s auch nicht wissen.
🕯️ Wenn nichts passiert – und doch alles geschieht
- Zehn Minuten nichts tun und atmen
- Ein Schweigemoment im Gottesdienst
- Die Tageslosung, die mitten ins Herz spricht
- Eine Kerze, die langsam runterbrennt, während ich einfach dasitze
- Am Meer sitzen und nichts sagen müssen – Nur gucken, hören, spüren. Wellen sind wie Psalmen in Bewegung. Danach ist mein Inneres aufgeräumt.
🐑 Schafliebe!
- Schafe. Einfach Schafe. – Ich liebe sie hart. Diese weichen, stummen Philosophen auf vier Beinen. Wenn ich sie sehe, wird mein Herz leiser. Und wärmer. Und irgendwie heil.
- Ein Schafswitz, den niemand versteht außer mir – und das reicht völlig.
- Schafbilder. Foto, Video … alles.
🎓 Wenn Arbeit mehr ist als Job
- Unterrichten dürfen – mit Studierenden Theologie ins Leben bringen, diskutieren, denken, glauben. Es ist jedes Mal ein Geschenk, wenn ich sehe: Da geht was auf. Da wächst was.
- Menschen auf ihrem spirituellen Weg begleiten dürfen – und staunen über das Wunderbare in jedem Menschen.
- Wenn ich Inhalte gestalten darf, die tragen – und merke: Das, was ich liebe, liebt zurück.
- Ein Feedback, das ehrlich und tief ist – nicht aus Pflichtgefühl. Sondern weil’s ankam.
😂 Wenn das Leben albern sein darf
- Insider-Witz mit meinen Kindern – keiner sonst versteht ihn. Aber wir brüllen.
- Spracherkennungs-Fails bei christlichen Begriffen – „Gnade“ wird zu „Granate“, und plötzlich kriegt das Ganze Sprengkraft.
- Stormberg-Witze mit dem besten Freund. Immer wieder dieselben. Imme rnoch lustig. Sehr sogar.
- Familiensingen mit schiefen Tönen – und trotzdem weitermachen.
- Tanzen in der Küche (also was ich so tanzen nenne). Allein. Wild. Ohne Grund.
- Schiefe Wortspiele über Theologie – und dann über die eigenen Witze lachen, als wäre ich zwölf.
🌄 Wenn Gott im Alltag aufblitzt
- Sonnenaufgänge, die nach Auferstehung riechen
- Ein Segensmoment im Alltag
- Ein Gespräch, in dem mehr geschieht als Worte sagen
- Ein Gebet, das keine Worte braucht – nur Atmen. Und Dasein.
- Wenn ich für einen Moment spüre: Ich bin geliebt. Einfach so.
Zum Schluss
Freude ist nicht immer laut.
Manchmal ist sie ein geflüstertes „Danke“.
Ein stilles „Ich darf leben“.
Ein kurzer Moment von Himmel.
Davon gibt es unzählige. Jeden Tag neu.
Manchmal hat mein Herz Augen und Ohren dafür.
Manchmal auch nicht.
Aber wenn, dann kriege ich auch 100 Freuden an einem Tag zusammen. Und das ist ein ziemlich sehr dolle schöner Gedanke. Finde ich.
Und du so?
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Ach, lieber Heiko, wie wunderschön geschrieben. Ich habe in Deinem Beitrag geschwelgt und bin hindurchgeflossen. Von der Ode an den Kaffee bis zu den Schafen, bei denen mir jetzt auffällt, dass sie wirklich irgendwie cool sind, und darüber hinaus. Irgendwie wird aus dem Schreiben über die Freude immer ein Gedicht oder manchmal sogar ein Gebet. Von der Freude anderer zu lesen bereitet so unglaublich viel Freude.
Ich danke Dir dafür! <3
Hallo Jana,
wenn dir jetzt aufgefallen ist, wie cool Schafe eigentlich sind, dann hat sich mein Artikel auf jeden Fall schon gelohnt 😉
Vielen Dank fürs Lesen, Berühren-Lassen und Mitfreuen!
Alles Liebe
Heiko