Was macht dich glücklich? Manchmal ist es leichter zu sagen, was fehlt, als zu spüren, was da ist. Aber genau darum liebe ich die Blogparade „Dinge, die glücklich machen“ von Marijana Sajaz: Sie lenkt den Blick aufs Gute, aufs Konkrete. Auf das, was trägt – im Kleinen und im Großen. Und dies ist mein Beitrag dazu.
Ich habe mich entschieden, zehn Glücksaspekte mit jeweils einem kleinen Gedicht zu beschreiben. Jedes davon wurzelt in meinem Alltag, in meiner Spiritualität, in dem, was mich ausmacht. Vielleicht findest du dich ja darin wieder – oder wirst ermutigt, dein eigenes Glück aufzuspüren.
Welche 10 Dinge in deinem Alltag bereiten dir die größte Freude?
Wenn Glück leise ist
Glück ist,
wenn der Kaffee dampft
und die Sonne sagt: Guten Morgen, du Schöner.
Wenn Kinderlachen
mich mitten ins Herz trifft
und ich zurücklache – lauter als gedacht.
Wenn Buchseiten flüstern,
Badewasser wärmt
und ich endlich Zeit verliere.
Wenn ein Piepston bedeutet:
Du bist gemeint. Ich denk an dich.
Wenn Regen fällt
und duftet wie Erinnerung.
Wenn ihre Hand meine findet
und bleibt.
Wenn Worte fließen
und mich selbst überraschen.
Wenn Bäume nichts fordern
und ich einfach mitlaufe.
Wenn ich bete,
und Gottes Stimme klingt wie meine.
Oder meine wie seine.
Welche Menschen machen dein Leben glücklicher?
Die, die bleiben
Es sind die zwei,
die mich „Papa“ nennen
und mich lehren,
was bedingungslos bedeutet.
Es ist die Eine,
die mich ansieht,
als wüsste sie
wer ich bin – auch dann, wenn ich’s vergesse.
Es sind fünf
und manchmal mehr,
mit denen ich schweigen
und laut sein kann.
Es sind Eltern,
die geben konnten
und Schwestern,
die nie aufgehört haben zu sehen.
Es sind Schwiegerleute,
die mir nicht ähnlich sind,
aber herzlich.
Und da.
Es sind Kinder.
Alle.
Mit ihren schmutzigen Händen
und ihren glitzernden Augen.
Sie erinnern mich,
wohin ich gehöre.
Welche Orte verbindest du mit positiven Gefühlen?
Heimatstellen
Da, wo Moos wächst
und der Wind Geschichten flüstert.
Da bin ich gern.
Wo Bäume alt sind
und mich anschauen,
als hätten sie Zeit.
Wo Wasser lebt –
Meer, See, Fluss,
alles darf fließen. Auch ich.
Wo Berge schweigen
und ich staune.
Wo Steine gebetet haben,
lange vor mir.
Wo Stille wohnt
und Kerzen etwas sagen.
Wo wir gemeinsam waren,
im Zelt, im Haus, im Leben.
Und ein Moment blieb.
Wo Familie ist –
nicht nur Ort,
sondern:
Zuhause.
Welche Hobbys oder Aktivitäten lassen dein Herz höherschlagen?
Wenn das Herz laut klopft
Wenn Worte mich finden
und ich sie festhalten darf.
Wenn Geschichten
nicht nur gelesen,
sondern geteilt werden.
Laut. Mit Stimmen, die leben.
Wenn ich sitze
und Wasser schaue,
als wär’s ein Gebet.
Wenn ich oben stehe,
über allem,
und fast vergesse,
dass ich nicht fliegen kann.
Wenn ein kluger Gedanke
ein warmes Gefühl trifft –
und beides bleibt.
Wenn Spiele ernst werden
und Lachen die Regeln bricht.
Wenn Kaffee duftet
wie ein Zuhause,
das noch keiner kennt.
Wenn Olivenöl zischt,
Basilikum tanzt,
und wir sagen:
„Das müssen wir wieder kochen.“
Welche kleinen Erfolge oder Errungenschaften machen dich stolz und glücklich?
Das leise Große
Ein Satz,
geschrieben mit Seele
und losgeschickt wie ein Gebet.
Nicht laut,
aber wahr.
Ein Morgen,
begonnen mit Absicht,
und ein Tag,
der sich daran erinnert.
Ein Essen,
erfunden aus Gefühl –
und schmeckt nach Freiheit.
Ein Streit,
der endet mit Verstehen.
Und einem Lächeln
zwischen Vater und Kind.
Ein Danke
in einer Nachricht.
Ein Mensch,
dem meine Worte gutgetan haben.
Ein Abend,
an dem ich loslasse
statt festzuhalten.
Und jedes Buch –
ein neues Leben,
das ich für ein paar Stunden
mitatmen durfte.
Welche Sinneserfahrungen lösen Glück in dir aus?
Mit allen Sinnen
Kaffeeduft,
der mir sagt:
Du bist wach.
Du lebst.
Und das ist genug.
Kräuter –
Oregano, Thymian, Rosmarin –
wie Sommer in der Küche
und Italien auf der Zunge.
Waldluft,
die heilt,
noch bevor ich’s merke.
Salzluft,
die mich streichelt
wie das Meer
meine Beine.
Sand,
der verschwindet
unter meinen Füßen,
als würde er sagen:
Du darfst loslassen.
Ein Buch,
das gut aussieht
und noch besser klingt,
wenn ich es aufschlage.
Swing,
der die Hüfte vergisst
und das Herz tanzen lässt.
Schokopudding,
nach Kindheit.
Nach Oma.
Nach allem,
was tröstet.
Kinderlachen,
das heller klingt
als jede Theologie.
Und der Duft
ihrer Haut
nach Dusche, Schlaf
und Zuhause.
Welche Werte oder Überzeugungen tragen zu deinem Glück bei?
Weil ich glaube
Ich glaube,
dass ich gewollt bin.
Nicht aus Zufall.
Nicht trotz allem.
Sondern: genau so.
Ich glaube,
dass Liebe
nicht verdient werden muss.
Und dass alle dazugehören.
Alle.
Ich hoffe,
weil Gott bleibt.
Auch wenn alles wankt.
Und am Ende
gut wird,
was jetzt noch weh tut.
Ich bin dankbar,
weil ich beschenkt bin.
Nicht immer laut,
aber immer wieder.
Ich glaube an Familie,
an Geschichten,
die wir gemeinsam schreiben.
Ich glaube,
dass mein kleines Tun
ein bisschen Licht bringen kann.
Und ich glaube,
dass ich ich sein darf.
Mit schiefem Lachen,
mit Fragen,
mit Herz.
Und dass genau das
gut ist.
Welche Pläne oder Träume für die Zukunft machen dich optimistisch und glücklich?
Und ich träume
Ich träume
von einer Welt,
in der niemand draußen steht.
Weil wir Türen öffnen
statt Grenzen ziehen.
Ich träume
von einer Kirche,
die nicht erklären will,
sondern berührt.
Die liebt,
wie Gott liebt –
mit offenen Armen
und ohne Kleingedrucktes.
Ich träume
von einer Familie,
die ein Netz ist,
kein Käfig.
In der wir lachen,
weinen,
tragen –
und uns dabei feiern.
Ich träume
von Worten,
die etwas bewegen.
Von Zeilen,
die heilsam sind.
Von Menschen,
die aufatmen,
weil sie sich in meinen Texten
wiederfinden.
Und vielleicht ein kleines bisschen
mehr sie selbst sein dürfen.
Welche kleinen Auszeiten oder Rituale im Alltag schenken dir Glücksmomente?
Zwischentöne
Ein Gebet zur Zeit,
das mich erinnert,
dass ich mehr bin
als meine Termine.
Ein stilles Herzenswort
zwischen zwei Atemzügen.
Und ich bin wieder da.
Ein tiefer Atem –
nicht aus Pflicht,
sondern weil Luft
auch Liebe sein kann.
Ein Haufen Arme,
durcheinander,
warmes Lachen dazwischen.
Familienkuscheln.
Der Blick aufs Wasser,
der nichts erklärt,
aber alles gut macht.
Der Wald,
der nach Erde riecht
und Frieden.
Ein Kaffee,
der nicht eilt.
Eine Blume,
die mir ihr Parfüm schenkt,
einfach so.
Ein Schaf,
das schaf ist
und damit alles sagt.
Glück ist ein Übungsweg
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Lieber Heiko,
herzlichen Dank für deine wunderschön gedichtete Glücksliste.
„Eine Blume,
die mir ihr Parfüm schenkt,
einfach so.“
Hach
Ich denke ans Leben, das uns wunderschöne Glücksmomente schenke, einfach so.
LG Marianna
Liebe Marianna,
dein Kommentar hat mir ein echtes Lächeln ins Gesicht gezaubert – danke dir dafür!
Ja, das Leben streut manchmal wie aus Versehen kleine Glücksfunken aus. Und wenn wir sie bemerken, werden sie zu großen Geschenken.
Herzliche Grüße
Heiko