Mein November 2024. Der erste Monat mit voller Arbeitszeit nach dem Burn-out. Ein Monat voller Ausprobieren, neu Justieren, Freude über alles, was gelingt, Ärger, wo ich mich doch wieder überfordert habe … aber insgesamt voll hoffnungsvoll. Schön, wenn man das über einen November sagen kann, finde ich.
Das Leben balancieren
Wie gelingt Leben noch mal ganz neu? Das frage ich mich gerade ständig. Nach Crash, Burn-out, langsamer Erholung und Wiedereingliederung soll jetzt ja irgendwie so was wie normales Leben stattfinden. Mit allen Terminen, Herausforderungen, Unwägbarkeiten und so.
Das ist aber gar nicht so leicht, muss ich feststellen. Denn genau zu dem Zustand vor dem Zusammenbruch will ich ja gar nicht mehr zurück. Auch wenn ich da viel geschafft und geleistet habe … am Ende hat mich dieses „Vorher“ ja zum Absturz gebraucht. Das brauche ich definitiv kein zweites Mal.
Aber wie soll es dann gehen? Die Herausforderungen zu Hause sind und bleiben groß, und meinen Beitrag will ich auf der Arbeit ja definitiv auch leisten. Gleichzeitig will ich mehr Selbstfürsorge betreiben, eher auf Warnzeichen hören, Pausen machen, eigene Bedürfnisse ernst nehmen …
Und noch während ich das schreibe, beginnt das Ganze mich schon zu stressen. Also noch mal neu ansetzen: Wie gestalte ich meinen Alltag im Rahmen meiner Kraft und Möglichkeiten so, dass er nachhaltig lebbar wird und nicht nur überlebt werden muss?
Das buchstabiere ich ausprobierend immer wieder neu durch gerade. Anstrengend irgendwie. Macht aber auch Spaß. Und ist ziemlich wichtig. Ich bin gespannt, wo mich diese Reise noch hinführt.
Auf jeden Fall bin ich genau darüber total gerne mit Menschen im Gespräch. Wenn du mich also mal zu einem Gesprächsabend, einem kleinen Vortrag o. Ä. einladen magst, dann freue ich mich erst sehr, prüfe zweitens Kalender und vorhandene Kräfte und antworte dann. Immer noch freudig, aber mit Bedacht.
Hab also echt was dazu gelernt auf der Burn-out-Reise 😉
Ausbildung Geistliche Begleitung
Meine Qualifizierung zum geistlichen Begleiter ist gestartet. Ein erstes Wochenende haben wir als Seminargruppe gemeinsam auf dem Schwanberg verbracht. Ein wunderbares evangelisches Kloster mit „eigenem“ Schloss, samt Schlossgarten, Kapelle, Kirche, einer Schwesternschaft und und und.
Was wir da machen? Stell dir vor, du begibst dich mit einer festen Gruppe auf eine Reise nach innen – eine Weggemeinschaft, die dich dabei unterstützt, Gottes oft (bisher oft) verborgene Spuren in deinem Leben zu entdecken. Es ist, als würdest du dich auf eine Reise begeben, die dir ganz neue Einsichten schenkt und dein Leben in einem neuen Licht erstrahlen lässt, getragen von Gottes Liebe und Zuwendung.
Dabei steht dein eigener Weg im Mittelpunkt. Deine Erfahrungen, deine Fragen und deine Sehnsucht bilden die Grundlage, um später auch andere auf ihrem Weg begleiten zu können. Schritt für Schritt tauchst du ein in einen spirituellen Übungsweg, der dich herausfordert und zugleich bereichert.
Der Kurs öffnet Räume: für Meditation und Imagination, für Schweigen und Bewegung, für das Arbeiten mit Bildern und Aufstellungen. Du wirst Momente der Stille erleben, aber auch intensive Begegnungen – mit dir selbst, mit anderen und mit Gott. Auf Pilgerwegen spürst du, wie der äußere Weg den inneren begleitet. Und durch inspirierende Texte und gemeinsame Reflexion wächst eine Tiefe, die nachhaltig wirkt.
Es ist ein Weg, der nicht nur den Kopf, sondern auch Herz und Seele anspricht – und der dich einlädt, deine Verbindung zum Göttlichen ganz neu zu erleben. Und diesen Weg bin ich gestartet. Das war ein intensives Wochenende und ich freue mich auf alle, die noch kommen.
Und darauf, viele andere Menschen (noch besser) auf ihrem geistlichen Weg begleiten zu können, freue ich mich erst recht!
Was im November 2024 sonst noch los war
Bin ich jetzt im Radio?
Ende November standen die Aufnahmen für zwei Radiosendungen in ERF Plus an. Das Format heißt „Das Gespräch“ und ich hatte die wunderbare Möglichkeit, meine Themen zu sprechen.
Die Sendungstitel lauten „Leben mit einem Special Kid. Heiko Metz über das Leben mit einem besonderen Kind“ und „Stille statt Stillstand. Heiko Metz erlebt als Vielredner die Kraft des Schweigens“ und sind im Dezember 24, bzw. Februar 25 on air. Ich gebe Bescheid 😉
Weihnachtsvorvorfreude
Die Jungs und ich haben Plätzchen gebacken. Spritzgebäck, das ist bei uns traditionell das erste Weihnachtsgebäck. Und genauso traditionell hält die Blechdose voller Plätzchen nur wenige Tage, bis alle ratzeputz leer ist.
So startet im Hause Metz die Weihnachtsvorvorfreude. Bald ist dann Advent und die Kids sind schon ganz aufgeregt. Ich in diesem Jahr auch ziemlich, weil ja mein absolut allererster Online-Adventskalender startet … bist du da eigentlich schon dabei? Wenn nicht, dann jetzt schnell noch anmelden!
Ewigkeitssonntag
Das Kirchenjahr endet mit dem Ewigkeitssonntag, bevor dann mit dem Advent das neue Kirchenjahr startet. Mir hat es dieses Jahr besonders gut getan, mich an die verstorbenen Lieben der letzten Jahre zu erinnern – allen voran meine Mutter. Und eine Kerze für sie anzuzünden. Zur Erinnerung, was wir füreinander waren und als Zeichen für die Hoffnung, dass es ihnen bei Gott jetzt ganz unverschämt gut geht!
Wir brauchen solche Rituale in unserem Leben. Rituale, die das Vergangene achten und uns dazu in Beziehung setzen. Und die gleichzeitig hoffnungsvoll nach vorn schauen lassen.
Was ich im November 2024 gebloggt habe
Alltagsmystik
Wie ich so arbeiten will
- Die Seelenanker-Methode: Leben, das dich trägt – trotz Sturm und Chaos
- 10 Prinzipien der Seelenanker-Methode
Rückblicke
Ausblick auf den Dezember 2024
- Sohn 02 hat Geburtstag. Jedes Jahr neu ein Wunder und Quell vieler heftiger Emotionen in Erinnerung an unsere heftigen Monate nach seiner Geburt …
- Das zweite Wochenende meiner Qualifizierung zum Geistlichen Begleiter.
- Mein Adventskalender startet. Mein allererster. Und aktuell sind fast 100 Menschen dafür angemeldet. Nääää, wat bin isch uffjerecht!
Das war mein Monatsrückblick November 24.
Und dein November 2024 so?
Schreibs mir in die Kommentare!
Das war spannend? Dann lies mal DAS hier:
Burn-out als Vater: Wie mich die Verantwortung in die Erschöpfung führte und was ich daraus gelernt habe
Mein Burn-out als Vater eines Kindes mit Kabuki-Syndrom. Wie das Leben uns herausfordert und was wir durch den Zusammenbruch gelernt haben.
Veröffentlichungen
Meine Liste von Veröffentlichungen. Artikel, Bücher und allesSchriftliche, was über meinen Blog hinausgeht …
Leben mit einem behinderten Kind: Herausforderungen, Erschöpfung und neue Hoffnung
Das Leben mit einem behinderten Kind stellt Familien vor besondere Herausforderungen: Diagnose, Überforderung, Burn-out und neue Hoffnung.
Bilder: Dall-E, Canva.
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Lieber Heiko,
danke für Deinen immer sehr ehrlichen und authentischen Einblick in Dein Leben. Deine Fotos sind sensationell und die Ausbildung passt zu Dir. Soweit ich das von ganz weiter Ferne beurteilen kann 😉 Wie Du im letzten Kommentar schon erwähntest, ist es ein ständiges Ausprobieren und neu justieren. Ich glaube nicht, dass es DIE Lösung nicht gibt. Für mich war damals die Lösung eine neue berufliche Perspektive, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt noch weit von der Realisierung entfernt war.
Du schaffst das, da bin ich sicher. Und der Glaube kann ja bekanntlich Berge versetzen.
Liebe Grüße,
Marita
Hey Marita,
vielen lieben Dank dir.
Ich habe auch den Eindruck, dass die Ausbildung gut passt – fühle mich sehr wohl damit und darin.
Ja, die DIE Lösung wird es nicht geben – wo gibts die schon? 😉 Aber es könnte sein, dass auch bei mir mittelfristig „radikalere“ Schritte dran sein werden. Das darf sich aber alles entwickeln. Wenn ich in der Burn-out-Zeit etwas gelernt habe, dann, dass viel Druck nichts hilft und (zumindest meine) Entscheidungen nie besser macht. Von daher genieße ich die kleinen Schritte tatsächlich total aktuell.
Dir einen wunderbaren Advent!
Heiko
Hallo lieber Heiko,
dein „Hauptthema“ im November hat mich auch regelrecht beschäftigt – nur mit dem Hintergrund das ich Selbstständig bin und es bei mir um die Diagnosen Borderline & Depressionen geht. Bei mir gingen die Fragen in die Richtung: „Wie kann ich meine Diagnosen & meine Selbstständigkeit so in Einklang bringen, dass beides miteinander ‚harmoniert‘?“
Deine Blogartikel zum Thema Seelenanker finde ich spannend und werde sie mir in den nächsten Tagen sicherlich mit aller Ruhe durchlesen.
Wünsche dir für Dezember alles Gute und vor allem: Viel Achtsamkeit für dich selbst! Achte auf dich.
Hey Claudia,
ja das ist eine spannende Frage: Wie kann Leben so gestaltet werden, dass es zu unseren Bedürfnissen, Begrenzungen und Sehnsüchten passt?
Ich bin da viel am Testen und Rausfinden – und habe den Verdacht, dass eine mögliche Lösung immer nur temporär sein wird, weil sich die Umstände ja ständig verändern.
Von daher wird die Frage wohl erhalten bleiben – um so wichtiger, sie immer wieder zu stellen 😉
Dir viele gute Ideen für deine aktuelle Lebenssituation und einen Advent, der dir dabei hilft!
Gruß
Heiko