Kinder feiern

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Kinder feiern. Mit Kindern Fest rund um den Glauben entdecken (Einband)

Mit Kindern Feste rund um den Glauben entdecken

Familiärer Alltagstrott

  • 06:00 Uhr, Donnerstagfrüh: Der Wecker klingelt. Gestern ist es mal wieder später geworden, als geplant – aber es hilft nichts. Aufstehen ist angesagt. 
  • Kaffeekochen, Bibellesen, Frühstück vorbereiten. 
  • Währenddessen hat die Frau den Sohn geweckt und einigermaßen auf Betriebstemperatur gebracht.
  • Gemeinsames Frühstück, „Mama Arbeit“. Winken. 
  • Dann Windeln wechseln (beim Sohn, nicht bei mir), Waschen, Anziehen und los.
  • Erst zur Tagesmutter. Dann zur Arbeit. 
  • Hier warten ein voller Schreibtisch samt ebenso vollem Terminkalender. Der Tag ist einigermaßen durchgetaktet – „natürlich“  dauern zwischendurch Sitzungen länger als geplant, sodass am Ende des Tages noch eine lange Unerledigt-Liste bleibt. 
  • Auf dem nach-Hause-Weg noch ein bisschen was einkaufen.
  • Zu Hause werde ich direkt vom Sohn in Beschlag genommen. „Papa kommen“. Nach angemessener Bausteinezeit und Kaffee-aus-Kastanien-Trinkerei, gehts ans Essen vorbereiten. 
  • Abendessen, Sohn bettfertig machen, Gute-Nacht-Geschichte lesen. 
  • Ein bisschen was Privates/Haushaltstechnisches erledigen, während die Frau den Sohn ins Bett bringt …
  • Noch ein paar Dinge absprechen, evtl. zweieinhalb Seiten lesen und dabei einschlafen … 
  • 06:00 Uhr, Freitagfrüh …

Alltag.
Die täglichen Herausforderungen und Abläufe, die sich ähneln. 
Die Zeit, die nie zu reichen scheint für die Aufgaben- und Erwartungsliste.
Die Zeit, die vergeht – unaufhörlich – und mich verändert, älter werden lässt.
Alltag.

Nicht wenige sprechen vom Hamsterrad, in das sie sich eingesperrt fühlen.
Jeder kennt jemanden mit „burn out“. 
Fast jeder hat selbst schon einmal etwas gesagt, wie:

  • „Wie schnell die Zeit vergeht – schon wieder ein Jahr rum.“
  • „So ein Stress immer – für nix hat man Zeit.“
  • „Die Zeit zerrinnt einem zwischen den Fingern.“
  • „Der Alltag frisst uns auf.“
  • „Ich würd ja gern mal ausspannen, aber es ist immer so viel zu tun.“

Irgendwie ahnen wir manchmal, dass wir uns verrannt haben könnten. Verpasst haben, an der richtigen Stelle anzuhalten, auszusteigen. Kraft zu schöpfen und Orientierung zu suchen. Aber dann geht es auch schon weiter.
Wir haben den Halt verloren.
Alltag. 

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Ein Fest steht an

Aber dann steht ein Fest an. Ein Feiertag.  Ein Fest durchbricht den Alltag. 

Der Sohn freut sich wochenlang auf Weihnachten, ist bei jeder Kleinigkeit völlig aus dem Häuschen:

  • Eines Abends werde ich freudestrahlend vom Sohn an der Tür empfangen. Schon als ich noch die Treppe hoch stapfe, brüllt er mir entgegen: „Papa, neue Sik!“ Ich komme nicht zum Schuhe ausziehen, sondern werde gleich ins Kinderzimmer geschoben, wo eine für den Sohn vollkommen neuen Weihnachts-CD läuft.
  • Bei der morgendlichen Fahrt zur Tagesmutter schallt es auf einmal aus dem Jacke-Schal-Mütze-Haufen im Kindersitz: „Papa Nekelof da!“ Auch wenn auf der Strecke maximal zweimal wirklich Nikoläuse zu sehen sind, entdeckt der Sohn in allem und jedem einen Nekelof und tut dies begeistert kund. 
  • „Noch 1, 5, 7 Weihnachten“ verkündet der Sohn eines Samstags morgens und will damit, wie wir nach einiger Detektivarbeit herausfinden, sagen, dass er aufgrund seines Adventskalenders vorherbestimmen kann, wann Weihnachten ist. Damit das auch wirklich funktioniert, will er täglich alle schon gelesenen Adventskalendergeschichten wiederholen und sehen, wie wenige neue noch überbleiben, bis Weihnachten ist. 
  • „Baby kalt“, stellt der Sohn eines Nachmittags fest, als wir gemeinsam mit der Krippe spielen und deckt das Jesuskind in der großen Holzkrippe mit einem fast noch nicht benutzten Taschentuch zu. 
  • Weihnachten. Gottesdienst mit Liedern und Theater.  Versperrtes Wohnzimmer und ein Hauch von Geheimnis überall. Der Sohn ist gespannt wie ein Flitzebogen und weiß vor Freude, Begeisterung und Spannung gar nicht wohin mit sich, als er in das Zimmer mit dem geschmückten und hell leuchtenden Baum darf. 

Ein Fest durchbricht den Alltag und wird zu einem Haltepunkt. Wir erleben, wie gut es tut, zu feiern, Zeit zu haben, die Familie zu treffen, Rituale zu haben und zu begehen, wieder neu einen Anknüpfungspunkt bei Gott finden und begeistert über ihn staunen. Erleben, wie ein Feste, Haltepunkte, uns helfen, den Alltag mit neuer Kraft anzugehen und sich nicht von ihm gefangen nehmen zu lassen. 

Warum ist das so? Mein Eindruck ist, dass wir uns in unserem Alltag mit all seinen Gewohnheiten, Anforderungen, Zielen etc. wirklich schnell verlieren und es wenig bis keine festen Haltepunkte für uns gibt. Weil halt so viel zu tun ist. Immer. Weil die Zeit verrinnt. Dadurch werden existentielle Fragen oft ausgeblendet und nicht beantwortet: Wer bin ich eigentlich? Wo komme ich her und wo geht es hin mit mir? Was sind meine Sehnsüchte? Wer oder was hält mich, trägt mich?

Feste geben dem Leben eine besondere Qualität, weil sie uns den Alltag heilsam begrenzen und Atempausen schaffen. Weil sie uns Vorbereitungszeiten, Höhepunkte und Zeiten des Nachklingenlassens bescheren. Weil sie Raum schaffen für die existentiellen Fragen. Und weil wir mit den Festen des Glaubens ja nicht einfach irgendetwas feiern, sondern Gott selbst, bringen sie uns auch Antworten.

Wenn wir Gottes Taten feiern, bricht etwas Größeres in unseren Alltag durch, an dem wir (wieder neu) den Sinn des Ganzen erahnen können. Im Feiern von Gottes Befreiung, Erlösung und Hilfe werden wir herausgeholt aus dem Alltagstrott und auf die wirklich wichtigen Fragen und – vor allem – die Antworten gewiesen: Wir werden wieder zu echten Menschen, die von Gott zugesprochen bekommen: „Du bist wertvoll. Ich habe dich geschaffen und halte dich. Ich habe Fähigkeiten und Potenzial in dich hineingelegt – du hast eine erstrebenswerte Zukunft vor dir. Du darfst dich erinnern, was ich alles für dich getan habe, tue und immer tun werde. Du darfst deine Sinne schärfen lassen, dies alles auch in deinem Alltag zu entdecken.“

Dadurch wird es möglich neue Positionen zu beziehen, Prioritäten neu zu setzen, Umkehr zu beginnen, Staunen über das Wertvolle und Unbezahlbare in unserem Leben zu genießen und einzuüben oder einfach Motivation und Kraft zu sammeln. 

Feste als Haltepunkte

So durchbricht ein Fest den Alltag, schenkt uns Haltepunkte und gibt Halt für den Alltag. 

Ein Leben ganz ohne Feste, nur mit Alltag wird schnell ermüdend oder gar leblos auf Dauer. Haltepunkte sind wichtig, um lebendig zu bleiben.

Wie gut, dass wir solche Feste nicht komplett neu erfinden müssen – sondern auf eine lange Tradition zurückblicken können, die da schon für uns vorgearbeitet hat.

Kinder feiern. Mit Kindern Fest rund um den Glauben entdecken (Inhaltsverzeichnis)

Das sogenannte Kirchenjahr (1. Advent bis Ewigkeitssonntag)  erzählt uns im Laufe eines Jahres, was „Leben, wie Gott es sich vorgestellt hat“, bedeuten kann. Es ist ursprünglich aus den Feiern zu Ostern und denen zu Weihnachten entstanden. Die erste Hälfte des Kirchenjahres feiert die Geschichte von Jesus Christus. In der zweiten Hälfte des Kirchenjahres, werden Feste der Gemeinde gefeiert, wie etwas Erntedankfest.

Wer als Christ und Gemeinde mit dem Kirchenjahr lebt, erlebt in jedem Jahr die ungeheuerliche Geschichte Gottes mit seinen Menschen neu. Geschichte von Rettung, Heilung und Vollendung – und wird selbst als Christ und als Gemeinde mitten in diese Geschichte gestellt. Da wir dieses Fest zu diesen Zeiten nicht alleine feiern, sondern gleichzeitig mit Christen überall auf der Welt, vergewissern wir uns im Feiern auch unserer Gemeinschaft als weltweite Christenheit. 

Diesen Artikel kannst du (fast genauso) im Buch „Kinder feiern“ ab Seite 6 lesen.

Das Buch: Kinder feiern

Kinder feiern. Mit Kindern Fest rund um den Glauben entdecken (Cover)

Heiko Metz. 2017. Kinder feiern. Mit Kindern Feste rund um den Glauben entdecken. Kassel: BORN-Verlag.

Was feiern wir an Weihnachten, Ostern und Pfingsten? Und was ist mit Himmelfahrt, Erntedank und dem Dreieinigkeitsfest? Dieses Buch lädt ein, mit Kindern Feste rund um den Glauben und das Christentum zu entdecken und die Geschichten dahinter zu erfahren. Doch es geht nicht nur um das Entdecken, sondern auch um das Erleben: Wie kann man mit Kindern diese Feste feiern und all die Geschichten lebendig werden lassen? Hierfür gibt es in jedem Kapitel Ideen und fertige Module, die jede Menge Methoden und Aktionen zum Entdecken und Feiern liefern. Diese Module können je nach Gruppensituation und Möglichkeiten zusammengesetzt und verändert werden. Na, dann kann die Party ja steigen!

Kinder feiern. Mit Kindern Fest rund um den Glauben entdecken (Himmelfahrt)

Für Eltern, Erzieher:innen, Lehrer:innen und Mitarbeitende, die Kinder ab sechs Jahren begleiten.

104 Seiten

ISBN: 978-3-87092-583-3

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Meine weiteren Bücher findest du hier, für einen Überblick über alle meine Veröffentlichungen bitte hier entlang.

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Bilder: privat, Dall-E, Canva.

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