Monatsrückblick Mai 2024: Burn- und Talfahrt

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Burgerbild mit Heiko

Mai 2024. Mein erstes voller Burn-out-Monat zu Hause nach Reha. Ein Monat auf Bewährung sozusagen. Was ich kann an Gutem aus der Reha in meinen Alltag zu Hause retten, wie tragfähig sind die Verbesserungen, wie komme ich mit dem Mehr an Herausforderungen zu Hause (wieder) klar?

Alles gute Fragen, auf die ich auch im Monatsrückblick Mai 2024 am Ende keine wirklichen Antworten habe. Weils nicht so richtig eindeutig und fassbar ist. Weil ich im Mai eine ganz schöne Burn- und Talfahrt hinter mich gebracht habe.

Wenn du dich selbst nicht kennst

Ein Phänomen, das mit der ganzen Burn-out-Thematik bei mir eingezogen ist und sich häuslich niedergelassen hat, ist das des „Sich-nicht-mehr-sich-selber-Auskennens“.

Vorher konnte ich meine Kraft gut einschätzen, meine Belastungsfähigkeit. Konnte mich darauf verlassen, dass ich mich konzentrieren kann, mich emotional vollständig im Griff habe, Probleme angehen und in Richtung Lösung führen kann etc.. Ich weiß, das sind nicht alles nur positive Dinge und teilweise haben sie bestimmt auch zur jetzigen Situation beigetragen. Aber immerhin: ich konnte mich darauf verlassen. Ich konnte mich auf mich verlassen und auf meine Einschätzung, was ich mir zumuten kann und was nicht.

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Das klappt schon seit fast einem Jahr nun nicht mehr. Hatte ich zu Beginn der Burn-out-Phase den Eindruck, dass einfach gar nichts mehr geht (was sich dann doch wieder einfach leicht einschätzen ließ), ging es danach in Mini-Schritten und unterbrochen von Plateaus und kleinen Abstürzen langsam (oft quälend langsam) bergauf.

Mit der Reha war sogar richtig viel Fortschritt zu spüren. Danach, wieder zu Hause, war die Herausforderungslage dann wieder eine andere. In der Reha wurde mir ja fast alles abgenommen, was mich stresst – und ich hatte wirklich Raum und Zeit, um mich mit mir zu beschäftigen, an mir zu arbeiten. Und das war sehr hilfreich und wohltuend. Zu Hause sind alle wieder da: Frau, Kinder, Organisationsfragen, Ungewissheiten, Pflegezeugs, Alltags-Orga und und und.

„Damit testest du jetzt mal, was du in der Reha gelernt hast, was sich nachhaltig verändert hat“, dachte ich mir zu Beginn recht motiviert. Und ich habe den Verdacht, dass das sogar hätte klappen können, wenn das Leben nicht gleich drei Level höher geschaltet hätte.

Feiertage; viel Krankheit in Schule und KiTa und damit Betreuungsengpässe; diverse Arzttermine (bis zu kleiner OP) bei Sohn 02; viel Krankheit bei Sohn 02 und dementsprechender Betreuungsbedarf zu Hause – im Mai lief keine Woche, wie geplant. Ständig musste umorganisiert, ein Termin verschoben, etwas neu geplant werden. Ich war ständig gefordert. Und das oft mehr, als ich eigentlich gut schaffen konnte. Mehr, als schon wieder Kraft und ausgleichende Entspannungsmöglichkeiten da gewesen wären. Und trotzdem nötig.

Das erinnerte mich dann doch stark an die Situation „vor“ dem Burn-out. Nur auf niedrigerem Level natürlich. An Arbeit war ja jetzt noch gar nicht zu denken.

Dementsprechend war ich ständig auf einer Burn- und Talfahrt unterwegs. Mal liefen Dinge nach Plan und ich hatte Zeiten für mich und ich konnte im Gegenzug auch etwas schaffen. Oft war aber wenig Zeit für mich, oder zu wenig Kraft über, um mich dann noch zu Selfcare aufzuraffen. In der Folge war ich auch oft kränklich bis krank, hatte wieder deutlich weniger „Grund-Energie“, meine Konzentration schwankte stark und meine Fähigkeit einzuschätzen, was ich jetzt noch sinnvoll schaffen kann und was nicht, schwand (wieder) dahin.

Insgesamt ist die Burn-out-Bilanz im Mai trotzdem positiv. Ich bin belastbarer. Ich bin konzentrationsstärker. Ich bin zuweilen sogar wieder kreativ. Aber sonderlich viel halte ich bislang nicht aus.

Oder andersherum gesagt – das ist mir in diesem Mai noch einmal sehr deutlich geworden: Unser Alltag als behinderte Familie ist in sich so anstrengend, dass er wohl hinreichend wäre, uns sowohl zu beschäftigen, als auch Kraft zu kosten, dass wir gar nichts mehr groß anderes bräuchten. Vom Herausforderungslevel wären wir mit Familie-Sein komplett bedient und würden das auch gut schaffen können. Wenn wir jetzt nicht dieses Geld brauchen würden …

Mich lässt dieser Gedanke tatsächlich ein klein wenig ratlos zurück, weil ich noch gar nicht so genau weiß, ob es eine überforderungsarme Lösung für unser Sein als behinderte Familie, Ehepaar und Arbeitnehmer überhaupt gibt. Oder ob die Überforderung darin nicht systemisch ist.

Das endet jetzt aber düster, tut mir leid. Denken wir lieber über was Schönes nach:

Schreibsuchti

Ich schreibe schon immer gerne. Ich habe auch schon immer den Eindruck, dass ich beim Schreiben viel besser Denken kann, als beim Reden, aber vor allem beim „Nur-Denken“.

Über die Jahre sind einige Artikel und kleiner Bücher dabei entstanden. Aber erst in den letzten Monaten ist mir aufgefallen, wie viel Spaß mir das macht, Bücher zu schreiben, zu gestalten etc. und wie energiegebend das ist. Eine wichtige Eigenschaft für alle Tätigkeiten in einer Burn-out-Phase.

Deswegen habe ich nach meinem ersten Malbuch-Versuch einfach ein bisschen weiter gemacht. Herausgekommen sind ein Dankbarkeit-Tagebuch und noch ein Malbuch.

Vielleicht magst du mal reinschauen? Das würde mich freuen. Vielleicht kaufst du dir sogar eines der Bücher und gibst mir eine Rückmeldung? Das finde ich megaspannend und wichtig. Danke schon mal dafür!

Alle Bücher, die ich gerade machen darf, findest du hier: Ein Überblick über meine Amazon KDP Bücher.

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Frisch gebloggt im Mai

Hier findest du meine Mai-Blogartikel. Eine Mischung aus Persönlichem, unserem Leben als „behinderte Familie“ und meiner Beschäftigung mit christlicher Meditation. Viel Spaß beim Lesen!

Wie war dein Mai 2024?

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Das war spannend? Dann lies mal DAS hier:

Bilder: privat, Dall-E, Canva.

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