Wer sich mit Erschöpfung, Depression oder Burnout plagt, dem fällt es manchmal schwer, das Gute und Schöne in der Welt zu sehen. Und die Nachrichtenlage hilft dabei auch nicht wirklich weiter. Die ist oft ja sogar so mies, dass man auch ohne gerade besonders belastet zu sein, ziemlich schwarzsehen kann für unsere Welt. Aber ist das wirklich berechtigt?
Schlechte Nachrichten?!
Manchmal, wenn sich Newsticker-Meldungen von Nachrichtenportalen auf meinem Handy überschlagen, bekomme ich direkt schlechte Laune. Eine atemlose Aneinanderreihung von Reizworten ergießt sich über den Bildschirm: Überwachungsstaat, abschmelzende Polkappen, Armut, Krieg, Einsamkeit im Alter, Lebensmittelverschwendung, Sexismus, atomares Aufrüsten, Umweltverschmutzung und, und, und. Das erschlägt mich förmlich und vermittelt den bedrohlichen Eindruck: Die Welt ist in einem schlechten Zustand. Und es wird schlimmer. Schwarzmalen hat Hochkonjunktur.
Wenn dann noch eine persönliche Krise dazukommt, wirkt das schwarz Gemalte gleich noch mal dunkler für mich. Deswegen habe ich während meines Burnout fast komplett aufgehört, Nachrichten zu konsumieren. Die würden mich nur noch weiter runterziehen, war meine Befürchtung.
Aber stimmt das eigentlich? Wird die Welt wirklich immer schlechter? Geht alles den Bach runter? Also so richtig und in echt? Oder schauen wir nur auf die falschen Dinge – ganz nach dem Motto: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten? Vielleicht ist die Welt trotzdem besser als ihr Ruf? Wär’ doch echt schön!
Da ist ein Faktencheck auf jeden Fall angebracht, finde ich. Der Gesundheitsforscher Hans Rosling hält Optimismus für angebracht. Wir sind eigentlich auf einem guten Weg als Welt, ist er überzeugt und kann das auch eindrucksvoll mit Fakten belegen:
- Die Kindersterblichkeit vor dem fünften Lebensjahr ist weltweit seit 1800 von damals 44 % auf gerade einmal 4 % gesunken.
- Der Anteil der Erwachsenen, die grundlegend Lesen und Schreiben können, ist von 10 % im Jahr 1800 auf 86 % gestiegen.
- Die Verwendung von ozonzerstörenden Substanzen ist von 1.663.000 Tonnen im Jahr 1970 auf 22.000 Tonnen 2016 gesunken.
- Der Anteil von Kindern unter 14 Jahren, die Vollzeit arbeiten müssen, ist von ganzen 28 % in 1950 auf 10 % gesunken
- Hatten 1980 noch 58 % der Menschen Zugang zu sauberem Wasser, waren es 2015 88 %.
- Der Anteil der Menschen, die in einer Demokratie leben, betrug 1816 1 %. 2015 lebten 56 % der Menschen in einem demokratisch regierten Land.
- Der Anteil der einjährigen Kinder, die wenigstens eine Impfung erhalten haben, ist seit 1980 auf 88 % gestiegen, einige Krankheiten konnten komplett ausgerottet werden: Wüteten die Pocken 1850 noch ein 148 Ländern, gibt es seit 1979 keine Fälle mehr.
- 1800 war Zwangsarbeit in 193 Ländern legal – 2017 nur noch in drei Ländern.
- …
Gute Nachrichten?!
Ist das nicht erstaunlich? So viel Gutes ist in den letzten zwei Jahrhunderten passiert – und Rosling trägt noch viel mehr solcher Fakten zusammen. Die Welt scheint wirklich auf einem guten Weg zu sein – so insgesamt.
Natürlich ist nicht alles toll, und vom Himmel auf Erden sind wir weit entfernt. Aber wir haben die unglaubliche Freiheit, uns zu informieren, uns auf die Suche nach den Fakten zu machen, die Zusammenhänge zu verstehen und der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Denn: Wer die Fakten kennt, kann seine Situation (und die der anderen) erst richtig einschätzen; kann sehen, worüber wir uns freuen können und wo es echt Not tut zu handeln, oder schlechte Laune zu bekommen. Das ist gleichzeitig entspannend, Hoffnung schenkend und ziemlich sinnvoll!
Mit Fakten gegen den Newsticker. Wenn sich die negativen Meldungen mal wieder überschlagen und meine Gefühle auch Talfahrt sind, hilft ein Schritt zurück. Ein ruhiger Blick auf die Fakten und die Einordnung des Aktuellen in einen größeren Zusammenhang. Mir hilft das auf weltpolitischer wie persönlicher Ebene enorm.
Wer also nicht Nachrichten fasten will, darf sich die Zeit nehmen, sie einzuordnen, gegenzuchecken und ein wenig mit (emotionalem) Abstand zu betrachten. Wie gut, dass wir diese Freiheit haben und noch besser, dass dadurch ziemlich oft aus schwarz gemalten News, viel hellere Nachrichten werden!
Wer einmal sein Faktenwissen zum Zustand der Welt testen möchte,
kann dies hier tun.
Mehr ziemlich gute Nachrichten zu unserer Welt(-entwicklung) gibt es im Buch „Factfulness“ von Hans Rosling oder in seinem TED-Talk zum Thema.
Das war spannend? Dann lies mal DAS hier:

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