Wie werde ich krisenfest?

Alles scheint gerade anders, unsicher, anstrengend … aber können Krisen, wie die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Klima-Krise etc. auch eine Chance sein? Wie werde ich krisenfest? Und was haben ein Elefant, Gott und eine Kröte damit zu tun?

Krise in Dauerschleife

Irgendwie scheint gerade alles ziemlich unsicher, leicht deprimierend und erschöpfend: Eine Krise jagt die nächste. „Krisenpermanenz“ nennt man das auf Wissenschaftsdeutsch, hab ich kürzlich gelesen. Dabei wäre ein bisschen Sicherheit doch gar nicht verkehrt, oder? Mal wieder ganz viel Normalität und Frieden. Wäre schon toll. Wenigstens krisenfest wäre ich gern.

Darf man darauf hoffen, dass es irgendwann wieder einfach „gut“ wird? Gibt es für so eine schicke Perspektive einen guten Grund? Ist eine Krise vielleicht sogar auch eine Chance? Vielleicht nicht generell, aber für dich persönlich?

Ich glaube fest, dass jede Krise für dich persönlich eine Chance sein kann – je nachdem, wie ich auf diese Krise und ihre Herausforderungen reagiere.

Die Weisheit der Kröte

Mitten in der Savanne ist ein Elefant mit einem Glasauge unterwegs zum breiten Strom in der Nähe, um etwas zu trinken. Dummerdings sitzt just dieses Glasauge nicht so fest, wie es hätte sitzen sollen. Als der Elefant sich also zum Trinken hinabbeugt, flutscht es ihm aus der natürlichen Fassung und landet – platsch – mitten im breiten Strom.

Der Elefant bekommt es mit der Angst zu tun. „Wie sehe ich denn jetzt aus? Was werden die anderen denken? Wie kriege ich dieses Auge jetzt wieder? Was das Ding gekostet hat?!“ Und er beginnt wie wild mit beiden Vorderfüßen auf dem Grund des Stroms  „herumzutasten“. Seine dicken Pfoten durchwühlen den Grund des Wassers, Schlamm wirbelt umher und die Panik des Elefanten wächst schier ins Unermessliche. Sein gutes Glasauge scheint für immer verloren.

Da kommt eine Kröte des Weges und fragt, was denn los sei. Der Elefant steigt aus dem Strom und klagt der Kröte schrill sein Leid – über das verlorene Auge, seine Angst und Verzweiflung.

In der Zwischenzeit beruhigt sich der Schlammsturm im Wasser wieder. Die Kröte bittet den Elefanten ruhig zu bleiben, sich nicht zu bewegen und ganz genau auf den Grund zu schauen. Da sieht er auf einmal sein Auge aufblitzen, neigt sich leicht nach vorne und kann es mit seinem Rüssel aus dem Wasser angeln.

Wie ist dein Paniklevel?

Siehst du den Elefanten vor dir, wie er panisch mit seinen dicken Pfoten im Schlamm wühlt und dieses Mini-Glasauge im großen, breiten Strom finden will? Kann nicht klappen, oder? Aber dem Elefanten fällt mitten in seiner Panik nichts mehr anderes ein, als weiter zu wühlen und zu stampfen. Auch, wenn er es damit nur noch schlimmer macht und seine Angst größer wird. So gar nicht krisenfest.

Viele aktuellen Krisenreaktionen scheinen mir genau in dieser Kategorie, in dieser Angstzone zu liegen: Corona – immer noch; Krieg in der Ukraine und unendlich viel sinnloses Leid; Inflation auf Rekordniveau, die Klima-Krise, die gerade erst so richtig Fahrt aufnimmt, drohende Rekordwahlergebnisse für Rechtsextreme … Privat vielleicht auch noch das ein oder andere. Ganz schön viele Möglichkeiten, den Panik-Elefanten von der Leine zu lassen.

Und du? Bist du aktuell eher als Panik-Elefant oder als Wachstumskröte unterwegs?

Was war noch mal das Wesentliche?

Elefant und Kröte in unserer Geschichte wissen am Ende ziemlich genau: Schlamm im Wasser kann mir genauso die Sicht versauen, wie Angst und Panik in deinem Leben. Genau genommen sind Angst und Panik sehr selten wirklich gute Ratgeber für uns. Eher im Gegenteil.

Aber woher einen Grund für Hoffnung nehmen, wenn es gerade halt nirgendwo so richtig danach aussieht? Ich für meinen Teil glaube an den Gott, der die Liebe ist, der mich niemals allein lässt und der in allen Krisen an meiner Seite ist. Für mich ein ziemlich guter Grund! Und was ist deiner?

Wie wirst du jetzt krisenfest?

• In welcher Zone befindest du dich gerade, was die Krise deiner Wahl angeht?
• Wo denkst du, sind deine Familie, Freunde und Freundinnen?
• Was würdest du dir für sie und dich wünschen?
• Wie kannst du selber dorthin kommen?
• Wie kannst du anderen helfen, die Krise(n) zu meistern?
• Wie kannst du die Kröte für den ein oder anderen Elefanten sein?

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Bilder: privat, Stefano Ferrario auf Pixabay.