Ein Tag in meinem Leben. So sah mein 12. Januar 2024 aus.
Das Leben ist besteht zum Großteil aus Warten, wie dieser Tag deutlich zeigt;-) Irgendwie warten wir doch alle auf irgendwen, irgendwas, den richtigen Augenblick … oder?
Auf guten Kaffee warte ich immer wieder … zu Hause jetzt dank unserer nagelneu geschenkten Moccamaster aber nur noch ganz kurz 🙂
Was haben wir auf diese Blüten gewartet! Gekauft und gehofft: an Weihnachten können wir die Blüten bewundern. Nein? Na dann aber am Geburtstag meiner Frau! Nein? Dann an Silvester … oder vielleicht an Neujahr? Auch nicht … aber jetzt steht sie in voller Pracht im Esszimmer und versprüht Schönheit und einen Vorgeschmack auf Frühling und Leben.
Auf Therapietermine wartet Mensch ja auch gern mal Monate. Was sind wir froh, dass wir gute Therapeut:innen für Sohn 02 haben! Heute war Physiotherapie.
Auf Post, Menschen, die an einen denken, Wertschätzung, ein nettes Wort warte ich auch immer wieder gern, oder besser sehnsüchtig. Weihnachten 2023 habe ich eine kleine aber feine Auswahl schöner handgeschriebener Weihnachtskarten bekommen (Danke!) – eine davon hat mich besonders bewegt. Heute konnte ich endlich meine (ebenfalls handgeschriebene) Antwort zur Post bringen.
Auf Weihnachten haben die Kids 2023 wieder ziemlich lange gewartet … heute hat mich die Weihnachtsbaumabfuhr ziemlich lange hinter sich her warten lassen – hat mich zwar in Druck für meinen Arzttermin gebracht, dafür roch es ziemlich gut nach Wald.
Auf Einlass, Menschen, die sich kümmern, die helfen können und die Situation mit mir und für mich verbessern, warte ich in den letzten Monaten auch immer wieder … heute war ich bei der Hausärztin zum Verlängern der Krankschreibung. Dass die Gründe für dieses schon fast traditionelle, monatliche Ritual verschwinden, dafür warte ich übrigens auch. Mindestens ungeduldig, manchmal auch ganz schön verzweifelt. Auf Grün quasi losgehen dürfen im aktuell eher durch rote Stoppsignale bestimmten Leben …
Mein mittägliches Energielevel sah dann so aus, wie ich. Zerknautscht, platt, müde, fertig, nahe null. Auf wiederkehrende Energie, Konzentration, Belastbarkeit habe ich noch nie so gewartet, wie in den letzten Monaten … Ich muss nur aufpassen, dass ich über der ganzen Warterei die (Tippel-)Schritte in die richtige Richtung nicht zu feiern vergesse!
„Früher“ habe ich oft, phasenweise auch öfter auf Ruhephasen und Pausen gewartet. Aktuell komme ich ohne kaum aus. Das Sofa ist zum guten Freund geworden. Und die Pause, das Runterkommen, den Stress zur Seite legen und einfach da sein (und das auch dürfen) ist mein neues Lernfeld. Manchmal kann ich es sogar schon genießen 🙂
Wenn man schon eine neue Kaffeemaschine hat, darf man jetzt auch nicht bis zum nächsten Tag warten, bis man sie wieder nutzt. Ehrlich gesagt werde ich das auch nicht oft tun, wenn wir sie schon länger haben.
Hübsch, oder?! Und im Ergebnis soooo lecker!
Da haben Sohn 01 und ich auch ganz schön drauf gewartet. Unser gemeinsames Zwischen-den-Jahren-Projekt. Der LEGO® Star Wars™ Millennium Falcon. Das war super sich drauf zu freuen, superer es gemeinsam zu bauen und mindestens genauso super, das fertige Ding jetzt zu bestaunen und es grinsend in der Hand zu halten.
Auch wenn viele Weihnachtsbäume schon die Wohnzimmer verlassen mussten, unser alternativer Baum darf noch bleiben. Und etwas Licht und Wärme verbreiten, wo es rundherum grade so kalt ist – jahreszeitmäßig, burnouttechnisch und auch irgendwie weltpolitisch … ich hab Weihnachten auf jeden Fall grade ganz schön nötig.
Warten. Wir warten auf schöne Ereignisse, ankommende Menschen, das Ende eines Streits, den Beginn einer Liebe, ein aufrichtendes Wort und die gerade nötige Umarmung. Wir warten darauf, dass es besser wird, sich die Dinge drehen, Einsicht einkehrt und Warmherzigkeit. Wir warten auf Hilfe, darauf, dass jemand uns sieht und die Not, dass Leben möglich und spätestens am Ende gut wird. Wir warten auf inspirierende Begegnungen, Erlebnisse, die schöne Erinnerungen werden, Menschen, die uns guttun und Menschen, denen wir guttun dürfen. Wir warten, weil es noch nicht perfekt ist in unserer Welt. Wir warten, weil da doch noch mehr gehen muss. Weil es das doch noch nicht gewesen sein kann. Wir warten, weil unsere Sehnsucht größer ist und die Hoffnung nie stirbt. Warten.
Am besten wir packen wirs gemeinsam an, das Warten zu beenden und die Welt so zu verändern, dass Warten nicht mehr nötig ist. Und wer gerade nicht kann, weil das Warten so groß ist und schwer, für den packt jemand mit an. Einfach so. Gemeinsam gehen wir sehnsüchtig wartend dem Ende des Wartens entgegen. Wär doch schön, oder?
Die Jahreslosung – ein Bibelvers, der uns das Jahr über begleiten kann – passt ziemlich gut dazu:
Entdecke die Serie „Feuerfest leiten“: 7 Artikel über Burnout-Prävention, Selbstfürsorge, Teamkultur und Spiritualität für Leiter:innen
Bilder: privat, Dall-E, Canva.
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8 Kommentare
„Wir warten, während die Zeit vergeht!“ Diesen Satz hat meine (damals) kleine Tochter vor vielen Jahren gesagt. „Out of the blue“, einfach so. Der Satz hat sich mir eingebrannt und erinnert mich immer wieder daran, dass wir nicht zu lange warten sollten, wenn wir es selbst in der Hand haben, etwas zu TUN.
Mir gefallen 12-von-12-Artikel sehr gut, die ein Motto haben. Das Warten gehört für mich zu den absolut unbeliebtesten Sachen – und leider muss ich mich zumindest manchmal aufregen, wenn ich warten muss. Was es natürlich nicht besser macht.
Dein Christbaum ist genial und den musst du auch nicht zur Sammelstelle bringen. Ich freue mich schon auf weitere Artikel von dir.
Ein schöner Satz. Ich bin ja eigentlich auch eher ein „Tuer“ als ein „Warter“, aber es gibt halt doch so viele Dinge auf die ich am Ende nur warten kann, dass es sich für mich lohnt, das Warten ein wenig zu üben (und ab und an sogar ein bisschen zu genießen). Aktuell gibt es in meinem Leben viele Dinge, die Warten erfordern. Und es fällt mir echt schwer. Aber so kann ich beim Warten dann wenigstens doch das Eine tun: Warten lernen 😉
Was für eine interessante Reflexion zu einer der unbeliebtesten Tätigkeiten: warten.
Ich finde, es gibt verschiedene Arten von Warten. Zum Beispiel das Er-warten, dass durch jemand anderen etwas passiert, damit wir wieder etwas tun können. Das ist ein bequemer Zustand, wir brauchen nichts zu tun und haben bei Bedarf ausgiebig Gelegenheit, uns aufzuregen, dass nichts passiert. Zum Beispiel darauf, dass jemand sich entschuldigt, auf Frieden in der Welt, darauf, dass die Liebe des Lebens endlich kommt.
Oder ein Warten auf ein Ereignis in der Zukunft, das für uns wichtig ist. Aber bis zu dem einfach noch eine Weile Zeit vergeht. Warten auf Weihnachten. Warten in der Kassenschlange. Warten auf einen vereinbarten Therapietermin. Zu akzeptieren, dass das Ereignis nicht schneller kommt, wenn man sich aufregt, ist für mich ein großer Schritt in Richtung Zufriedenheit.
Ich selbst verbringe gerade sehr (!) viel Zeit in Wartezimmern diverser Orthopäden. Auch mit Termin warte ich oft 2 und mehr Stunden. Das geht an die Substanz, denn meistens sind die Sitzgelegenheiten dort entsetzlich unbequem. Aber würde es schneller gehen, wenn ich mich aufrege? Sicher nicht. Nur meine Laune wäre noch weiter im Keller.
Hey Djuke,
absolut – es gibt viele verschiedene Warte-Arten. manche sind eigentlich nur anstrengend, manche voll OK und andere machen das Ereignis auf das man vorfreudig wartet noch besser, als es ohne das Warten wäre.
bei uns überwiegt seit einiger Zeit das Warten darauf, dass „es besser wird“, weil viele Dinge echt anstrengend sind. Da steht dann vor allem ganz viel Sehnsucht drin – und auch ne Portion Frust.
Aber es wird definitiv nicht besser, wenn ich mich aufrege, im Gegenteil. manchmal hab ich die entsprechende Geduld fürs Warten und manchmal muss ich eben auch auf die Geduld warten 😉
Gruß
Heiko
Hallo Heiko,
dein Motto WARTEN zieht sich wie ein roter Faden durch deinen Tag… interessant, so genau habe ich tatsächlich noch nie darüber nachgedacht, wo WARTEN alles drinsteckt!
Danke für diesen Impuls!
Worauf ich warte? AUF DEN FRÜHLING!
Wie mein Tag gestern war? sehr kurzweilig und unterhaltsam:-)
Schau gern selbst: https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/2024/01/12/12von12-januar-2024/
Gruß ins Wochenende,
Gabi
Hey Gabi,
ja auf den Frühling warten wir auch. Frisches grün, Wärme, Licht, wieder den Grill rausholen – da ist ganz viel Vorfreude im Warten 😉
Gruß
Heiko
Ney Nicole, vielen Dank dir!
Unseren Weihnachtsbaum mögen wir auch sehr. Das ist immer das Highlight der Adventszeit, wenn wir den mit den Kids aufbauen.
Gruß,
Heiko
„Wir warten, während die Zeit vergeht!“ Diesen Satz hat meine (damals) kleine Tochter vor vielen Jahren gesagt. „Out of the blue“, einfach so. Der Satz hat sich mir eingebrannt und erinnert mich immer wieder daran, dass wir nicht zu lange warten sollten, wenn wir es selbst in der Hand haben, etwas zu TUN.
Mir gefallen 12-von-12-Artikel sehr gut, die ein Motto haben. Das Warten gehört für mich zu den absolut unbeliebtesten Sachen – und leider muss ich mich zumindest manchmal aufregen, wenn ich warten muss. Was es natürlich nicht besser macht.
Dein Christbaum ist genial und den musst du auch nicht zur Sammelstelle bringen. Ich freue mich schon auf weitere Artikel von dir.
Ein schöner Satz. Ich bin ja eigentlich auch eher ein „Tuer“ als ein „Warter“, aber es gibt halt doch so viele Dinge auf die ich am Ende nur warten kann, dass es sich für mich lohnt, das Warten ein wenig zu üben (und ab und an sogar ein bisschen zu genießen). Aktuell gibt es in meinem Leben viele Dinge, die Warten erfordern. Und es fällt mir echt schwer. Aber so kann ich beim Warten dann wenigstens doch das Eine tun: Warten lernen 😉
Was für eine interessante Reflexion zu einer der unbeliebtesten Tätigkeiten: warten.
Ich finde, es gibt verschiedene Arten von Warten. Zum Beispiel das Er-warten, dass durch jemand anderen etwas passiert, damit wir wieder etwas tun können. Das ist ein bequemer Zustand, wir brauchen nichts zu tun und haben bei Bedarf ausgiebig Gelegenheit, uns aufzuregen, dass nichts passiert. Zum Beispiel darauf, dass jemand sich entschuldigt, auf Frieden in der Welt, darauf, dass die Liebe des Lebens endlich kommt.
Oder ein Warten auf ein Ereignis in der Zukunft, das für uns wichtig ist. Aber bis zu dem einfach noch eine Weile Zeit vergeht. Warten auf Weihnachten. Warten in der Kassenschlange. Warten auf einen vereinbarten Therapietermin. Zu akzeptieren, dass das Ereignis nicht schneller kommt, wenn man sich aufregt, ist für mich ein großer Schritt in Richtung Zufriedenheit.
Ich selbst verbringe gerade sehr (!) viel Zeit in Wartezimmern diverser Orthopäden. Auch mit Termin warte ich oft 2 und mehr Stunden. Das geht an die Substanz, denn meistens sind die Sitzgelegenheiten dort entsetzlich unbequem. Aber würde es schneller gehen, wenn ich mich aufrege? Sicher nicht. Nur meine Laune wäre noch weiter im Keller.
Danke für den Einblick in deinen Tag!
Hey Djuke,
absolut – es gibt viele verschiedene Warte-Arten. manche sind eigentlich nur anstrengend, manche voll OK und andere machen das Ereignis auf das man vorfreudig wartet noch besser, als es ohne das Warten wäre.
bei uns überwiegt seit einiger Zeit das Warten darauf, dass „es besser wird“, weil viele Dinge echt anstrengend sind. Da steht dann vor allem ganz viel Sehnsucht drin – und auch ne Portion Frust.
Aber es wird definitiv nicht besser, wenn ich mich aufrege, im Gegenteil. manchmal hab ich die entsprechende Geduld fürs Warten und manchmal muss ich eben auch auf die Geduld warten 😉
Gruß
Heiko
Hallo Heiko,
dein Motto WARTEN zieht sich wie ein roter Faden durch deinen Tag… interessant, so genau habe ich tatsächlich noch nie darüber nachgedacht, wo WARTEN alles drinsteckt!
Danke für diesen Impuls!
Worauf ich warte? AUF DEN FRÜHLING!
Wie mein Tag gestern war? sehr kurzweilig und unterhaltsam:-)
Schau gern selbst:
https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/2024/01/12/12von12-januar-2024/
Gruß ins Wochenende,
Gabi
Hey Gabi,
ja auf den Frühling warten wir auch. Frisches grün, Wärme, Licht, wieder den Grill rausholen – da ist ganz viel Vorfreude im Warten 😉
Gruß
Heiko
Toller Einblick! Sehr sympathisch! Brettspiele und der Alternativbaum gefallen mir besonders gut 🙂 Freue mich auf deinen nächsten Beitrag!
Liebe Grüße
Nicole
Ney Nicole, vielen Dank dir!
Unseren Weihnachtsbaum mögen wir auch sehr. Das ist immer das Highlight der Adventszeit, wenn wir den mit den Kids aufbauen.
Gruß,
Heiko